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Kaemmerer, Ferdinand; Wolf, Christian Theodor
Kurzer Bericht von dem Leben der am 31. July 1812 in Heidelberg durch das Schwerdt hingerichteten sechs Raubmörder: Nebst der nach erfolgter Enthauptung auf dem Blutgerüste gehaltenen Rede von Christian Theodor Wolf, Kirchenrath und Ev. Luth. erster Stadtpfarrer zu Heidelberg — Heidelberg, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.41942#0003
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Zum 1812 war gefällt worden, und darauf die Bestätigung Sr.
Königlichen Hoheit, deö Großherzogs von Baden, erhielt,
wurde am 28rcn Iuly den Thätern bekannt gemacht. Sechs
Personen, von denen jedoch der Krämermatheö keinen An«
theil an dem auf der Bergstraße verübten Straßenraube hatte,
war darin der Tod zucrkannr worden, um FreytagS den Ziten
Iuly I812 mit dem Schwerdt öffentlich hingerichtet zu werden.
ES sind folgende:
i. Sebastian Lutz, vulgo der Basti.
Von Neckargerach gebürtig, der Sohn von herumziehen,
den Eltern, neunzehn Jahr alt und katholischer Neli-
gion. Er hatte Margaretha Petry, des schwarzen
Peters Tochter, zur Bcyschläferinn. Er nahm an drey
Straßen . Näubereyen und sieben Einbrüchen und Diebstählen
Antheil. Am 21. Iuny 1811. entwischte er nach Zerbrechung
starker Ketten aus dem festen Gcfängniß des Mannheimer Tho.
res, und hielt sich mehrere Stunden im Neckar bis an den
Hals verborgen; doch schon am folgenden Tage wurde er wie-
der eingefangen. *)
HölzerlipS sagte: Basti ist der Härteste von uns allen;
und wen» er als Räuber bis zu seinem Zoten Jahre fortgelebt
hätte, so wäre SchinderhantteS Nichts gegen ihn gewesen.
-T. Andreas Petry, vulgo Köhlers Andres.
Er ist neunzehn Jahr alt, ledig, und lutherischer Reli-
gion ; von lebhaftem, munterem Temperamente, und spielt mit
vieler Fertigkeit die Clarinctte, Flöte und daS Flagcolet. Sein
Baker, der bekannte Peter Petry oder sogenannte schwarze
Perer, war ein Gefährte des berüchtigten ScdinderhanncS. Außer
dem Straßenraube an der Bergstraße hat er noch
dre Straßenraube und vierzehn Einbrüche
unter denen zwey Kirchendiebstähle sind,
würdig verdient angeführt zn werden, daß er in einer
Akrenmäßige Geschichte ir Thl. S. 28 ff.
 
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