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Anthes, Eduard [Hrsg.]; Dammann, Walter H. [Bearb.]; Henkelmann, Karl [Mitarb.]
Die Kunstdenkmäler im Grossherzogtum Hessen: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim — Darmstadt, 1914

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.24961#0147

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Hähnlein

135

Äußeres: Weßwand. Rechteckige Tür mit giattem Gewände; Schlußstein mit
der Zahl 1728; alte Holzflügel mit barocker Stemmung und leichtgefchnißter Mittel-
leiße. Oberhalb der Tür befindet ßch jederfeits ein elliptisches Fenßer mit moderner
Glasmalerei: Luther und Melanchthon, 1906. Das Südportal, mit einem der glatten
Fenßer zusammenhängend, hat ba-
ro&profiliertes Gewände und Seg-
mentßurz; Inßitrift: JOHANES
MAES 1728. Schiefer[attel. Über
dem Weßgiebel ßßt ein mit Schiefer-
haube gedeckter, gefchieferter, acht-
[eitiger Dachreiter, der Uhr und
Glocken trägt; zuhöchß ein Schönes
Schmiedeei{ernes Kreuz.
Nördlich neben dem Chor, von
diesem aus durch eine kleine, Schlichte,
Spißbogige Tür zugänglich, liegt die
quadratißhe Sakrißei mit nied-
rigem, grätigem Kreuzgewölbe, von
der ehemaligen Laurentiuskapelle,
die zum Teil die heutige Kirchen-
fläche eingenommen haben mag, her-
ßammend.
GgjMM.' die Ach[e des hohen kah-
len Kirchenraumes bezeichnet der
breite Mittelgang. Die ganz glatten
Bänke ßnd nur an den Wangenköpfen
durch Randfägearbeit leicht kurviert;
im Chor ßehen zwei Geßühle mit Abb. 122. Hähnlein. Kirche. Äußeres
Gitterfenßern. Die Kanzel iß in der Mitte der Oßwand ziemlich hoch angebracht. In
der Achfe weiter weßlich ßehen Altar und Taufßein.
Die Orggß modern, von 1905, befindet ßch auf dem dreiseitig ausgebuchteten Weß-
teil der Empore. Der alte Prospekt (von 1730) kam nach Niederklingen (ß Jahres-
bericht der Denkmalpflege I, 20).
KnnzeL* Holz, ländliches Barock, Kaßen und Treppe dem Empire nahe-
ßehend; der Schöne Schalldeckel mit den Sechs zuSammengeneigten Schnörkeln, die
einen vergoldeten PoSaunenengel tragen, iß vielleicht etwas älter; in die Kanzel-
brüßung iß eine moderne Lutherßatuette eingefügt. Das Schwarz, Braun und
Weiß der Kanzel ßeht eindrucksvoll in dem öden Gelb und Grau der übrigen
Ausmalung.
AlLir; Sandßein, mit Schlichter Leißendekoration. An der Vorderseite ließ man die
Inschrift: IOHAN - VALENTIN - MAI - SCHVLT - HEIS ]VNT - KIRCHEN BAV-
MEISTER - VNT ] DESEN - FRAV - ANNA - MARGRETA - [ MAIIN - GUTTE-
TERIN - 1730 -
Sandßein, einfach profiliert, mit Schuppenornament; der zugehörige
Deckel wie auch die alte Orgel wurde vor einigen Jahren von dem damaligen Pfarrer
willkürlich entfernt. Infchrift: IOHANN - PHILIPUS j GERHART- ALS [ BAV-
MEISTER ] SEINE FRAV - ANNA ) CATERINA - GHN - (Gerhartin?) ) 1729 -
Altar und Taufßein ßnd mit grauer Ölfarbe überzogen.
 
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