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Reichenbach mit Hohenßein
Äußeres
Ausßattung
länglichen Feldern (chön gegliedert und wohl nicht mehr die von 1748. Auch die
Unterfeite der Emporen iß: einfach und geschmackvoll ver{chalt. Die zwei Empore-
treppen liegen im Turme.
Das Äußere zeigt rauhverputßen Bruchßeinbau mit rechtkantigen Fenßergewänden,
die, ebenfo wie die Ortquadern, aus Sandßein ßnd. Das Dada iß als Schieferfattel
gebildet. Der Turm, mit kleinen
Fenßern quadratisch aufgemauert,
trägt hoch über dem Kirchenfirß einen
ßumpfen, nicht unschönen, verßhie-
ferten Haubenauffaty Aus einer fehr
fladien Vierfeitpyramide wächß ver-
tikal ein kleineres Achtfeit auf, das
feinerfeits mit einem eingeßhnürten,
oben faß kugeligen Haubenhelm ge-
deckt iß. Zunächß ßt$t eine kräftige
Haubenfpiße mit fehr Schönem Kreuz
und Hahn.
Architektonische Ausbildung zeigt
nur das über drei Stufen erhöhte
Portal: (cheitrechter Sturz, barock-
profilierte Gewände mit Rechteck-
ohren. Darüber befindet ßch ein In-
[chriftfries und ein Giebel ohne Mitte,
deffen Feld und Scheitel ein in Schö-
nem Rokoko kartuSchiertes Doppel-
wappen mit Krone einnimmt. Die
FriesinSchrift in barocker Kurßve
gibt als Chronoßichon das Weihe-
datum: „JnaVgVrataeJpsoJnanno
precjosae paCJs gVestphaFJCae
saCra protestantJbVs stabJFJent Js I
seCVFarJ paCJs o Fongae! etJaM
aVgVro" (1748). Das Wappen iß
mit geringen, unwefentlichen Abwei-
chungen das gleiche wie das über der
Orgel (f. unten).
Von der inneren Ausßattung iß
nur der hintere ChorabSchluß, alfo die Nordweßwand, bemerkenswert. Im Chor-
raum, der um eine flache Stufe erhöht iß, befinden ßch hintereinander der Tauf-
ßein (ein runder roter Granittifch ohne Becken), der Altar und der Kanzelorgel-
aufbau. Der Chor wird hinten nämlich durch eine Holzwand abgetrennt, über der
ßch die Orgelempore öffnet. In der Mitte diefer Wand befindet ßch die Kanzel
zwi(chen zwei Doppelflügeltüren, deren Gewände dem des Turmportales ähnlich
gebildet iß; hinter diefen Türen liegt rechterhand das Pfarrerßübchen, linkerhand
das HerrSchaftsgeßühl. Die fehr fchöne mit Schalldeckel beßeht aus dunk-
lem Eichenholz mit aufgelegten, helleren Schnitzereien; diefe, von fehr guter
feiner Arbeit, verrät troß einiger älterer Motive ausgefprochenen Rokokogeßhmack:
muSchelige Schnörkel („Seepferdchenßil") mit ausgefpanntem Gittergeflecht. Der
Abb. 239. Reichenbach. Kirche. Portal
Reichenbach mit Hohenßein
Äußeres
Ausßattung
länglichen Feldern (chön gegliedert und wohl nicht mehr die von 1748. Auch die
Unterfeite der Emporen iß: einfach und geschmackvoll ver{chalt. Die zwei Empore-
treppen liegen im Turme.
Das Äußere zeigt rauhverputßen Bruchßeinbau mit rechtkantigen Fenßergewänden,
die, ebenfo wie die Ortquadern, aus Sandßein ßnd. Das Dada iß als Schieferfattel
gebildet. Der Turm, mit kleinen
Fenßern quadratisch aufgemauert,
trägt hoch über dem Kirchenfirß einen
ßumpfen, nicht unschönen, verßhie-
ferten Haubenauffaty Aus einer fehr
fladien Vierfeitpyramide wächß ver-
tikal ein kleineres Achtfeit auf, das
feinerfeits mit einem eingeßhnürten,
oben faß kugeligen Haubenhelm ge-
deckt iß. Zunächß ßt$t eine kräftige
Haubenfpiße mit fehr Schönem Kreuz
und Hahn.
Architektonische Ausbildung zeigt
nur das über drei Stufen erhöhte
Portal: (cheitrechter Sturz, barock-
profilierte Gewände mit Rechteck-
ohren. Darüber befindet ßch ein In-
[chriftfries und ein Giebel ohne Mitte,
deffen Feld und Scheitel ein in Schö-
nem Rokoko kartuSchiertes Doppel-
wappen mit Krone einnimmt. Die
FriesinSchrift in barocker Kurßve
gibt als Chronoßichon das Weihe-
datum: „JnaVgVrataeJpsoJnanno
precjosae paCJs gVestphaFJCae
saCra protestantJbVs stabJFJent Js I
seCVFarJ paCJs o Fongae! etJaM
aVgVro" (1748). Das Wappen iß
mit geringen, unwefentlichen Abwei-
chungen das gleiche wie das über der
Orgel (f. unten).
Von der inneren Ausßattung iß
nur der hintere ChorabSchluß, alfo die Nordweßwand, bemerkenswert. Im Chor-
raum, der um eine flache Stufe erhöht iß, befinden ßch hintereinander der Tauf-
ßein (ein runder roter Granittifch ohne Becken), der Altar und der Kanzelorgel-
aufbau. Der Chor wird hinten nämlich durch eine Holzwand abgetrennt, über der
ßch die Orgelempore öffnet. In der Mitte diefer Wand befindet ßch die Kanzel
zwi(chen zwei Doppelflügeltüren, deren Gewände dem des Turmportales ähnlich
gebildet iß; hinter diefen Türen liegt rechterhand das Pfarrerßübchen, linkerhand
das HerrSchaftsgeßühl. Die fehr fchöne mit Schalldeckel beßeht aus dunk-
lem Eichenholz mit aufgelegten, helleren Schnitzereien; diefe, von fehr guter
feiner Arbeit, verrät troß einiger älterer Motive ausgefprochenen Rokokogeßhmack:
muSchelige Schnörkel („Seepferdchenßil") mit ausgefpanntem Gittergeflecht. Der
Abb. 239. Reichenbach. Kirche. Portal