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118. Münchehofe. Kirche. Grundriß und Querschnitt

Dach: Über dem Chor binderloses Kehlbalkendach, ursprünglich mit doppelten senkrechten Hängehölzern.
Über dem Schiff neuer Stuhl.
Einbauten: Vor der Apsisöffnung, ihren Bogen überragend, steht der Kanzelaltar mit schlankem fünf-
seitigen Korb, an dessen Brüstungen der Salvator und die Evangelisten gemalt sind. Die Rückwand von
weinlaubumwundenen Säulen neben geriesten Pilastern eingefaßt. Über dem mit Bandelwerk gerahmten
Kanzelaustritt schön geschnitzter bärtiger Kopf mit Flügeln, der unter dem reich verkröpften, mit Pelikan 454
bekrönten Schalldeckel zu schweben scheint. Große Akanthuswangen; auf den Giebelenden geschnitzte Blüten-
vasen. Besonders gut die alte Fassung, weiß und golden, die Säulm braun marmoriert. Anfang des 18. Jh.
— Gestühl schlicht in zwei Blöcken, mit vergitterten Rücklehnen und geschweiften Seitenwänden und Türen,
die noch die Beschläge des 18. Jh. habm. An den Chorwänden ähnliche, kastenförmige Sitze; auch die Chor-
tür aus dieser Zeit.
Ausstattung: a. Kelch, Zinn, 19 cm hoch. An der eiförmigen Kuppa geritzt:
LLllö.lH. 1654". (Stempel: Berliner Beschau und Meister FCD mit Sonne.) —Zugehörige
Patene 17 cm Dm.
d. Taufschüssel, Zinn, 28,5 cm Dm. Schlicht rund. (Stempel: Berliner Bär mit I G L 1741". Meister-
marke: Hirsch mit I G L.)
c. Schraubflasche, Zinn, 2z cm hoch. Sechsseitig mit geschweiftem Griff am Schraubdeckel. (Zinnmarke
wie bei b.) Beide Stücke laut Kirchenrechnung erst 1785/86 beschafft.
Scheune
In einem Gehöft westlich der Kirche Fachwerkscheune mit Strohdach; in der Tenne in einem Balken ge-
schnitzt die Jahreszahl 1745.

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7 km nördlich von Oranienburg. Angerdorf.
Die Markgrafen Ludwig d.Ä.und Ludwig der Römer belehnten 1550 den Grafen Ulrich v. Lindow u. a. mit der „Nate-
Heide". 1418 überließ der Statthalter des Kurfürsten, Wirich v. Treutlingen, Götze Jeger auf z Jahre die Neue
Mühle bei Bötzow u. a. mit dem wüsten Dorf „Natheheyde". Markgraf Johann vereignete 1428 dem Kloster
Zehdenick das Dorf „Nasseheidc", ausgenommen die Dienste, die die Einwohner der Neuen Mühle (s. 0.) von alterS-
her geleistet hatten, und die gemeine Landbcde, wovon sie indessen auf z Jahre befreit wurden. 1457 befreite Mark-
graf Friedrich d. I. die Einwohner der wüsten Dorfstätte „Natheheide" zum schnelleren Wiederaufbau nochmals
auf 10 Jahre von ihren Diensten (s. 0.). Bei der Säkularisation des Klosters Zehdenick (1541) kam N. zum Amt
Zehdenick, 1652 zum Amt Oranienburg, 1745 Zum Amt Zehlendorf (176z Amt Friedrichsthal). 1624: 10 Hüfner,
6 Kossäten, 1 Hirte; 1652: z Bauern, 7 Kossäten; 1805:8 Ganzbauern, 6 Ganzkossäten, 2 Büdner, 20 Einlieger, 1
Rademacher, Schmiede, kgl. Hegemeister (20 Hufen). Brände von 1810 und 181z.
1541 war „Natenheide" Tochterkirche von Bötzow, später von Germendorf.
 
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