Haselau 45
HASELAU
Kirchdorf in der Haseldorfer Marsch, 11 km westlich von Pinneberg.
KIRCHE
Schrifttum: Danckwerth, S. 281. —Lübkert, Stat. S. 364. — Schröder-Biernat^ki, Bd. I, S. 488. —
Michler II, S. 688. — Haupt II, S. 102. — Oldekop, Holstein Bd. 1, VIII, S. 38. — Jensen, Kirchenbücher,
S. 66. — Michelsen,A.L. J., Die Haseldorfer Marsch, in Mich, und Asm. Archiv I, 1 ff. (1833). Weitere Lit.
ebda. S. 30.
Die älteren Kirchenbücher sind durch die Sturmflut von 17j6 vernichtet, die Kb. seit 1737 sind im Pastorat
vorhanden, ferner ebenda „Materialien ^ur Chronik des Kirchspiels“. Im Haseldorfer Schloßarchiv : Inventar
1606, ferner Inventar des 19. Jahrhunderts (1839?), Bauakten usw.
Ansi cht en der Kirche vor 1860 : 1. auf altem, nicht mehr vorhandenem Kirchensiegel.— 2. als Randbild
auf einer Lithographie von R. von Duhn (Lithographische Anstalt Elmshorn) „Uetersen und Umgebung“.
BAU. Geschichtliches: Die Kirche, deren Gründung um 1200 beabsichtigt war, wird
1251 erwähnt.
1532 (zwei Jahre vor der Lübschen Fehde) haben „lübsche Kriegsleute bei nacht in die
Kirchen zu Haselaw mit gewaltt gefallen, sie geöffnet, spoliirt und beraubett, kalliche,
monstrantses, missegewant und andere kirchengesmeide herausgenohmen, tafelen, altare,
predigstoel, karsten und wess darinnen furhanden entzwei geslogen und den raub und
beuthe mit sich weg gefurett“. (Prozeßakten Ahlefeldt-Schauenburg, mitgeteilt von
L. Bobe, abgedruckt bei Matthaei, Schnitzaltäre, S. 195).
In diesen Akten wird auch die Entgegnung des Grafen von Schauenburg, der Mitbesitzer
der Haselauer Kirche war, angeführt; er sagt, Ahlefeldt habe die Kirche 26 Jahre vor
dem Prozeß (also ca. 153 2) beraubt, um seine eigene Pfarrkirche (welche ?) zu bereichern
und die Wertsachen zu veräußern, und beruft sich dabei auf das damals noch gesungene
Spottlied:
Er namb daraus Kelch und Meßgewande
Gott der Herr selbst keinen Frieden fände.
1592 (1572?) hatölgard von Ahlefeld die Haselauer Kirche, „so 45 Jahr wüste gelegen,
mit der Priester- und Küsterwohnung wieder anrichten und auffbauen lassen“.
1598 hat Marquart von Ahlefeld den Turm zu Haselau braun anstreichen lassen. —
1684 Reparatur des Kirchturms. — 1685 neue Chordecke. — 1763 „extraordinaire Re-
paration der Kirche.“ — 1772 „Bedingungen zur Deckung des Kirchturms mit Spöhnen“
(Schindeln).
Renovierung von Altar und Kanzel 1861. — Am 4. 7. 1862 Zerstörung des Turms durch
Blitzschlag. — 1863 macht H. Greve einen Kostenanschlag für eine neue Dachkonstruktion
des Schiffes. Die Zimmer- und Bauarbeiten in der Kirche sind 1865 fertig. Sie umfassen
nach dem heutigen Baubefund: den westlichen Teil der Nordwand, die Westwand beider-
seits des Turms, die Südwand von Schiff und Chor, den Chorwindfang, sämtliche Fenster,
und den Dachstuhl des Schiffes. — 1866 Neubau des Turms nach Bauriß des Bauinspektors
Krüger, Kiel. Das Glockengerüst im Turme hat unten die Bezeichnung: „Hinrich Holst
1866“.
Lage, Baugefüge: Die Kirche liegt im Norden des Dorfes auf einer Erhöhung, vom
Friedhof umgeben, an den auf der Süd- und Ostseite Bauernstellen unmittelbar angrenzen.
HASELAU
Kirchdorf in der Haseldorfer Marsch, 11 km westlich von Pinneberg.
KIRCHE
Schrifttum: Danckwerth, S. 281. —Lübkert, Stat. S. 364. — Schröder-Biernat^ki, Bd. I, S. 488. —
Michler II, S. 688. — Haupt II, S. 102. — Oldekop, Holstein Bd. 1, VIII, S. 38. — Jensen, Kirchenbücher,
S. 66. — Michelsen,A.L. J., Die Haseldorfer Marsch, in Mich, und Asm. Archiv I, 1 ff. (1833). Weitere Lit.
ebda. S. 30.
Die älteren Kirchenbücher sind durch die Sturmflut von 17j6 vernichtet, die Kb. seit 1737 sind im Pastorat
vorhanden, ferner ebenda „Materialien ^ur Chronik des Kirchspiels“. Im Haseldorfer Schloßarchiv : Inventar
1606, ferner Inventar des 19. Jahrhunderts (1839?), Bauakten usw.
Ansi cht en der Kirche vor 1860 : 1. auf altem, nicht mehr vorhandenem Kirchensiegel.— 2. als Randbild
auf einer Lithographie von R. von Duhn (Lithographische Anstalt Elmshorn) „Uetersen und Umgebung“.
BAU. Geschichtliches: Die Kirche, deren Gründung um 1200 beabsichtigt war, wird
1251 erwähnt.
1532 (zwei Jahre vor der Lübschen Fehde) haben „lübsche Kriegsleute bei nacht in die
Kirchen zu Haselaw mit gewaltt gefallen, sie geöffnet, spoliirt und beraubett, kalliche,
monstrantses, missegewant und andere kirchengesmeide herausgenohmen, tafelen, altare,
predigstoel, karsten und wess darinnen furhanden entzwei geslogen und den raub und
beuthe mit sich weg gefurett“. (Prozeßakten Ahlefeldt-Schauenburg, mitgeteilt von
L. Bobe, abgedruckt bei Matthaei, Schnitzaltäre, S. 195).
In diesen Akten wird auch die Entgegnung des Grafen von Schauenburg, der Mitbesitzer
der Haselauer Kirche war, angeführt; er sagt, Ahlefeldt habe die Kirche 26 Jahre vor
dem Prozeß (also ca. 153 2) beraubt, um seine eigene Pfarrkirche (welche ?) zu bereichern
und die Wertsachen zu veräußern, und beruft sich dabei auf das damals noch gesungene
Spottlied:
Er namb daraus Kelch und Meßgewande
Gott der Herr selbst keinen Frieden fände.
1592 (1572?) hatölgard von Ahlefeld die Haselauer Kirche, „so 45 Jahr wüste gelegen,
mit der Priester- und Küsterwohnung wieder anrichten und auffbauen lassen“.
1598 hat Marquart von Ahlefeld den Turm zu Haselau braun anstreichen lassen. —
1684 Reparatur des Kirchturms. — 1685 neue Chordecke. — 1763 „extraordinaire Re-
paration der Kirche.“ — 1772 „Bedingungen zur Deckung des Kirchturms mit Spöhnen“
(Schindeln).
Renovierung von Altar und Kanzel 1861. — Am 4. 7. 1862 Zerstörung des Turms durch
Blitzschlag. — 1863 macht H. Greve einen Kostenanschlag für eine neue Dachkonstruktion
des Schiffes. Die Zimmer- und Bauarbeiten in der Kirche sind 1865 fertig. Sie umfassen
nach dem heutigen Baubefund: den westlichen Teil der Nordwand, die Westwand beider-
seits des Turms, die Südwand von Schiff und Chor, den Chorwindfang, sämtliche Fenster,
und den Dachstuhl des Schiffes. — 1866 Neubau des Turms nach Bauriß des Bauinspektors
Krüger, Kiel. Das Glockengerüst im Turme hat unten die Bezeichnung: „Hinrich Holst
1866“.
Lage, Baugefüge: Die Kirche liegt im Norden des Dorfes auf einer Erhöhung, vom
Friedhof umgeben, an den auf der Süd- und Ostseite Bauernstellen unmittelbar angrenzen.