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Quickborn 105
QUICKBORN
Kirchdorf, 11 km nordöstlich von Pinneberg.
KIRCHE
Schrifttum '.Danckwerth, S. 273.— Holten, Kirchennachrichten 2, S. 226. — Jensen-Michelsenll, S. 303.
■—Lübkert, S. 374. — v. Schröder-Biernatzkill, S. 311. — Michlerll, S. 698. — HauptII, S. 109. — Oldekop,
Holstein I, VIII, S. 69. — Jensen, Kirchenbücher, S. 69.
Brandt, Gustav, Katalog für die Ausstellung kirchlicher Geräte Schleswig-Holsteins im Tbaulow-Museum,
Kiel 1902, Nr. 24.
Im Pastoratsarchiv: 1. Kirchenbuch, als Anhang zu der gedruckten Kirchenordnung des Grafen Ernst
Zu Holstein, Schauenburg, Stadthagen 1614. Quartformat, Schweinsledereinband, mit zweispaltiger gotischer
Minuskelschrift, schwarz und rot, lateinisch. Die Eintragungen des Anhangs beginnen 23. 3. 1649 und gehen bis
1694. Es heißt darin, daß die alten Kirchenbücher 1643 von Soldaten entwendet seien.
2. Kaufregister 1693—1713, „Verzeichnis der Kinder, welche Pastor . . . Godecke von 1693 getauffet hat.
Quartformat. Schweinsledereinband: mittelalterl. Notenblatt, schwarz, wenig blau und rot.
3. „QVICKEBORNER KIRCHEN PROTO COLL VON ANNO 1700“. Quartformat, Pergamenteinband.
Eintragungen bis 1809.
4. Kircbenrechnungen 1683—1786, Pol., Pergamenteinb. Die personellen Kirchenbücher vollständig seit 1649.
Inventar, ohne Datum, 18. Jahrhundert, enthält nichts über bewegliche Güter. — Inventar 1897. — Kirchspiels-
chronik 1898I1910.
BAU. kage: Die Kirche liegt inmitten des Dorfes unmittelbar an der Hauptverkehrs-
straße Hamburg-Kiel.
Geschichtliches: Nach älterer Quelle (Bolten 1791) stand an der Stelle der Kirche
zuerst ein Marienbild, für das nachher eine Kapelle gebaut wurde. Ein Marienbild stand
bis 1742 auf dem Altäre. Diese Kapelle, offenbar noch aus mittelalterlicher Zeit, aber
erst nach 1347 gestiftet, vorher gehörte die Gemeinde zu Rellingen, war ein kleiner Bau
von 20 Fuß im Geviert, mit einer kleinen Glocke, mußte 1585, wahrscheinlich wegen Bau-
fälligkeit abgebrochen werden. Neubau einer Kirche, die 1589 eingeweiht wurde. Über
deren Inventar s. u. — 1683 wird diese Kirche repariert und um 16 Fuß verlängert. Eine
kleine Glocke befand sich auf der Kirche auf einem Gerüst. — 1726 wird die Kirche ge-
nannt : „unser im übrigen schlechtes und geringes, indessen aber mit verschiedenen schönen
Fenstern geziertes Kirchengebäude“. Eines von diesen Glasfenstern wird angeführt:
Christus unter dem Kreuze liegend, mit dem Namen „Joh. Glißmann“. — 1790 wird ein
Neubau beschlossen, da der alte Bau, besonders der Turm sehr baufällig sei. Die Kirche
wurde immer baufälliger. — 1791 wird die Kirche als „überaus schlechtes“ Gebäude be-
zeichnet. — 1803 ist während einer Predigt ein beängstigendes Krachen im Gebälk vernehm-
bar. „der Stichbalken am Südwestende war gegen 2 Zoll aus Band und Zapfen gesprungen,
und wenn wir noch 1 Zoll verlieren, so sind alle in der Kirche versammelten Menschen
verloren“, schreibt Pastor Ludewig. Darauf wird die Kirche geschlossen und versiegelt.
Die Glocke und der „elende Turm“ werden abgenommen und aus dem Holz des letzteren
ein Glockenstuhl errichtet. Der Abbruch des alten Baues erfolgt 1804. Der Gottesdienst
findet bis zur Einweihung des Neubaus in privatem Hause statt.
Der Neubau. 1795 und 1798 wird beschlossen, daß die neue Kirche „mit einigen
kleinen Änderungen betr. des Turms nach den Plänen des Landesbaumeisters und Pro-
fessors (Christian Friederich) Hansen gebaut werden solle. Dieser hatte die alte Kirche
1793 besichtigt und sich für einen Neubau erklärt. Die Baugenehmigung durch König
 
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