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Pinneberg

PINNEBERG
Kreisstadt

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Pinneberg, das 1826 zum Flecken erhoben wurde, ist Stadt seit 1875. Über das Wappen
vgl. Hupp, S. 72. Eigenes Siegel seit 1826.
S chrifttum für Schloß usw.: Danckwerth, S. 27j.— Bolten, Kirchennachr. 2, S. 207. — Camerer II,
S. 330ff. — v. Schröder-Biernat^ki II, S. 284. — Michler II, S. 70 j. — Haupt II, S. 108. — Oldekop, Hol-
stein 1, VIII, S. 6j. — Haupt, Das Schloß Pinneberg, in : Zeitschrift der Ges. Bd. 33, S. 189. — Haupt 6,
S. 643f. und Register.—Ehlers, Kreis Pinneberg, S. 87—97 und 338ff.— Wilhelm Ehlers, Die Geschichte
der Stadt Pinneberg, herausgegeben sgir 30 Jahrfeier . . . Pinneberg 1923.
Die Kirche stammt von 1895.
EHEMALIGES SCHLOSS
Wohnsitz und Verwaltung der Schauenburger Grafen lag noch 1371 in der Hatzburg
bei Wedel. 1382 werden zuerst auf dem Pinneberger Schlosse Urkunden ausgestellt.
Es lag im Winkel zwischen Mühlenau und Pinnau. Eine Kapelle mit einer Vicarie wurde
zu Ehren Gottes, Mariens und Magdalenens gestiftet und 1388 bestätigt. 1472 ward die
Burg abgebrochen und an anderer Stelle neuerbaut (Urk. 58 d. Grafsch. Holst.-Sch.)
Das neue Schloß war fest, mit Wall und Graben umgeben (Ranzau 1597 descr. 10), auch
1601 in gutem Verteidigungszustande.
Graf Ernst (1601—22) hat hier 1610—13 wie in Bückeburg „stattliche neue Gebäude
und überaus schöne herrliche Losiamente verfertigen lassen“ (Spangenberg, Schauen-
burger Chr. 292). Haupt 6, S. 648 und 666, Abb. 865. Der Graf „schickte 1610 (Brief
vom 16. Sept, im Staatsarch. AX 86) seinen Baumeister M. Erich Reinharts nach Pinne-
berg mit dem Befehl, den Grund zu legen und zu bleiben, bis alles fertig wäre, samt den
zwei großen Steintreppen, der äußeren und inneren. Alles nach dem Abriß des M. Erichen.
Vier große Schornsteine (Kamine) wurden mit einem Schiffe nach Wedel gebracht. Am
3. Juli 1612 sandte dann der Graf den Maler Hieronymus mit vier Gehilfen, den fünften
sollte er in Holstein annehmen, um das Schloß auszumalen“.
1640 fiel das Schloß mit der Herrschaft Pinneberg an den König. Es bewährte seine
Wichtigkeit noch im Kriege 1643 und 44? doch wurde es im Polackenkriege 1657 von den
Schweden verbrannt. Ein Herstellungsplan, eingereicht vom Landschreiber Peter Siecken
und Baumeister Heinrich Klünder 1662, geht wahrscheinlich auf einen Plan von Titgens
zurück. Abb. Haupt 6, 866 und 867.
Das Schloß ward 1720 abgerissen (Camerer 1762, II, 330). Reste beim Bau der Eisen-
bahn 1842 verschwunden. 1640—1864 war Pinneberg Sitz der dänischen Landdroste.
(Namen verzeichnet bei Ehlers, S. 256.)
AHLEFELDSGHLOSS
Das von Hans von Ahlefeld zwischen 1748 und 1756 erbaute Schloß — heute Amts-
gebäude — liegt an der Südseite der Straße, die den Stadtteil „Pinneberger Dörfchen“ mit
der „Dingstätte“ verbindet. Schon auf dem Stadtplan von 1736 (Original in der Schl.-Holst.
Landesbibi.) ist an dieser Stelle ein Haus mit zwei nebeneinander angeordneten Walm-
dächern und, südlich anschließend, ein großer Garten von geometrischem Grundriß an-
gegeben. Hans von Ahlefeld lebte 1710—1780, heiratete 1748 ein Fräulein von Grote und
 
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