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96 Niendorf
NIENDORF
Kirchdorf, 11 km südöstlich von Pinneberg.
KIRCHE
Schrifttum: Danckwerth, S. 27j. —Eübkert, Stat., S. 771. — v. Schröder-Biernatv^ki 1, S. 211. —
Michler 2, S. 693. — Bolten, Kirchennachrichten 2, S. 693. — Haupt 2, S. 107. — Oldekop, Holstein 1, VIII,
S. j 8. — Jensen, Kirchenbücher, S. 66. — Messtorff, Die Errichtung des Kirchspiels Niendorf im Jahre 1770.
In : Kirchliche Blätter, Altona, 3. Jahrgang, 187 2, Nr. 9 und 10. — Grabbe, Dos es Kirchen, S. 113, Abb. j—7.
In: Die Denkmalpflege, 18. Jahrgang, Berlin 1916. —Alfred Burgheim, Kirchenbau, S. 73(74, Abb. 89—91.
— Adolph Hansen und Ludolf Sottorf, Die Kollauer Chronik, 2. Bd. Altona-Stellingen 1929, S. 79—103.
Im Pastoratsarchiv: Kirchenbücher seit 1763. — Inventar von 1771 (unergiebig). — Handschriftl. Chronik
der Kirchengemeinde. — Im Staatsarchiv Kiel B XI181 undA XVIII3719 (vgl. Burgheim). — Im Hamburger
Staatsarchiv CI. VII. Lit. Hd. Nr. J Vol. 4 a Fase. 2.
BAU. Geschichtliches: Das Kirchspiel Niendorf, mit den weiteren Dörfern Lokstedt,
Schnelsen, Langenfelde, Stellingen, Eidelstedt und Hummelsbüttel wurde 1768/69 von
der 1768 hamburgisch gewordenen Gemeinde Eppendorf getrennt. In den Grundstein
der zu erbauenden Kirche wurde eine Zinkplatte mit der Bauinschrift niedergelegt. Sie
lautet, nach Angabe der Kirchenchronik: Im Namen des dreieinigen Gottes u. auf Aller-
höchsten Befehl seiner Königl. Majestät zu Dänemark und Norwegen Christian VII. ist
dieser Stein der ersten Kirche zu Niendorf in der Herrschaft Pinneberg von dem Herrn
Geheimen Conferenzrat, Landdrost und Ritter vom Danebroge Herrn Hans von Ahle-
feldt u. in Gegenwart Sr. Hochwürden, des Herrn Georg Ludwig Ahleman, Propst des
Pinnebergischen und des Altonaischen Consistorii im Jahre 1769, den 2. Juni feierlich
gelegt worden.
Als Baumeister zeichnet dort ein Heinrich Schmidt. Die Zuschreibung an Sonnin (vgl.
Michler) von Dammann klargestellt (vgl. Burgheim). Grabbe nimmt an, daß Schmidt
die örtliche Bauleitung gehabt hat, während die Baupläne von Dose geliefert seien. „Und
sollten sie wirklich von anderer Hand gefertigt sein, so ist doch sicher Dose bei der völligen
Abhängigkeit dieses Baues von den Kirchen in Hörnerkirchen und Rellingen als geistiger
Urheber auch dieser Kirche zu bezeichnen“.
Der Tag der Einweihung war der 14. 11. 1770.
1781 Blitzschlag in die Kirche, daraufhin Anschaffung eines Blitzableiters. — 1824 Re-
paratur der Kirche, unter Anleitung von Bauinspektor Heylmann, Altona. — 1865 die
Einsetzung neuer Gußeisen-Fenster genehmigt (Entwurf von Eisengießer Michaelsen,
Ottensen), ausgeführt 1866. — 1872 Turmreparatur, dabei der Knauf abgenommen. —
1888 Erneuerung der gerissenen Fensterbögen. — 1898 Reparatur des Turms (Laterne).
Von den 8 Turmpfeilern werden 6 gänzlich erneuert, Turmgebälk und oberer Teil des
Kirchendaches erneuert. — 1914 Reparatur der Mauer im Nordwesten. ■—• 1927 Neuaus-
malung der Kirche; die vorige stammt von 1868.
Lage, Baugefüge: Die Kirche liegt im Süden des Dorfes, südwestlich der Haupt-
straße. Der sie umgebende Platz, der alte Friedhof, ist rechteckig, er wird von Linden
umsäumt und von einer niedrigen Feldsteinmauer eingefaßt. Südlich anschließend lang-
gestreckter neuerer Friedhof, mit Gräbern zahlreicher angesehener Hamburger Familien.
Ein neuer Friedhof östlich der Kirche, dessen Kapelle nach Entwurf von Gustav C. E.
Blohm, Hamburg 1905.
 
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