6
Vorbemerkung
Königs und seiner Beamten bestimmen, sind für die Haltung ihrer
Bildwerke maßgebend.
So mußte manche Bemerkung über äußere Geschehnisse einge-
fügt werden, um ihre Einflüsse auf die Kunst klarzulegen. Anderer-
seits steht die ägyptische Kunst ziemlich frei von bestimmenden
Einflüssen von auswärts her da, konnte also die völkischen Kräfte
des Landes rein und ungestört ausbilden. Bei der Darstellung der
über 3000jährigen Entwicklung auf gedrängtem Raum war es
natürlich nicht möglich, alle Seiten der Kunst gleichmäßig zu be-
rücksichtigen. Ich habe darum der eigentlich bildenden und dar-
stellenden Kunst die Vorhand gelassen und die ohne zahlreiche
Beigaben an Abbildungsmaterial kaum anschaulich zu machende
Architektur nur als Rahmen verwendet. Das gerade in Ägypten
vielseitig ausgebildete und hochstehende Kunsthandwerk ist, zu-
folge der dankenswerten Absicht des Verlages, es einer Sonderbe-
handlung vorzubehalten, bis auf die Frühzeit beiseitegelassen. In
der Zeittafel habe ich die bis rund 2000 v. Chr. auf astronomischen
Berechnungen beruhenden, darüber als Minimaldaten gefundenen
Ansätze von Ed. Meyer beibehalten, weil mir die wesentlich höher
greifenden neuen Daten von L. Borchardt mit ihrem übergroßen
Leerraum zwischen Altem und Mittlerem Reich in vielerlei Hinsicht
unannehmbar erscheinen.
Göttingen, im Frühjahr 1925.
Hermann Kees.
Vorbemerkung
Königs und seiner Beamten bestimmen, sind für die Haltung ihrer
Bildwerke maßgebend.
So mußte manche Bemerkung über äußere Geschehnisse einge-
fügt werden, um ihre Einflüsse auf die Kunst klarzulegen. Anderer-
seits steht die ägyptische Kunst ziemlich frei von bestimmenden
Einflüssen von auswärts her da, konnte also die völkischen Kräfte
des Landes rein und ungestört ausbilden. Bei der Darstellung der
über 3000jährigen Entwicklung auf gedrängtem Raum war es
natürlich nicht möglich, alle Seiten der Kunst gleichmäßig zu be-
rücksichtigen. Ich habe darum der eigentlich bildenden und dar-
stellenden Kunst die Vorhand gelassen und die ohne zahlreiche
Beigaben an Abbildungsmaterial kaum anschaulich zu machende
Architektur nur als Rahmen verwendet. Das gerade in Ägypten
vielseitig ausgebildete und hochstehende Kunsthandwerk ist, zu-
folge der dankenswerten Absicht des Verlages, es einer Sonderbe-
handlung vorzubehalten, bis auf die Frühzeit beiseitegelassen. In
der Zeittafel habe ich die bis rund 2000 v. Chr. auf astronomischen
Berechnungen beruhenden, darüber als Minimaldaten gefundenen
Ansätze von Ed. Meyer beibehalten, weil mir die wesentlich höher
greifenden neuen Daten von L. Borchardt mit ihrem übergroßen
Leerraum zwischen Altem und Mittlerem Reich in vielerlei Hinsicht
unannehmbar erscheinen.
Göttingen, im Frühjahr 1925.
Hermann Kees.