Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Offner Brief
von Mansche Kapaun am V dacteur Jetig Lasset.
Wissen Sir, Srliglcbe», worum Golt iS allwissend? Wril er alltin :aeiß, worum Sie sennen geworden Rcdacieur. Sie sennen ohne
Szweifel der größler Philosoph,- denn MoseS MmvelSsohn und Stahl und P nistec Sintons haben nischl geirrnt, waS Sie als Glogaiier Bocher
von de StaarSwiffenschafi hu wissen ß» denke» »ich gedacht werden sollen. Sie sogen ebbeS ßum Tross für dein auSgeßognen Volke: „die
Kosten vor de Mobilmachung sennen im Lande geblieben." Heißt e Kunststück! — Worum sollen se nischl im Lande bleiben?
WaS haben liier gebraucht? — Tuch! Haben mer nit Schaafe genug im Lande und sitzen mer nit lies genug in de Wolle? — Pferde!
— haben sich nicht Magistrate und einige DepetirtenS umsonst ßu stellen erboten? — Leder! — bei die lederne Szustände solle» mer erst nach S
Ausland gehn? Gehn Sie in sich, Seliglcbcn, hoben mer nit genug Ochse» im Lande? Sabelches, HelnicheS, KanöncheS! — sie sennen
nebbig ßu viel im Lande geblieben. Kalbsfelle! Ich sog Ihnen, Scliglebcn, mer haben so viel Felle im Lande, daß man jedem Einzelnen eins
über die Ohren ziehe» kann.
Wenn ich mein Gelb werfe im Brunnen, ist's auch fort und ist doch im Lande geblieben. Der gestrige Tag ist auch fort und ist doch
im Lande geblieben. Der Bundestag ist auch fort und ist doch im Lande geblieben. DaS Pulver, waS wer haben verpufft in Dresden und
in die Pfalz und in Baden, ist auch fort und ist doch im Lande geblieben. Unsere Armee war auch fort nach Hessen und ist doch jetzt im
Lande geblieben. Aus Holstein sennen die Preißen nebbig auch fort und es sind doch so Viele im Lande geblieben. Unser Geld ist auch
fort und ist doch im Lande geblieben. Unsre Ehre ist auch-im Lande geblieben — »or, man kann von Allen nit sagen, wo se ge-
blieben find.
Darum wünsch ich, Seligleben, Sie sollen bleibe» frisch und gesund und Selig, wie ich mich ßeichne in unschuldige Hochachtung
Mansche Kapaun.


»»ttl



k! m tu N-u-n
Ul
-et i'Ml
reisaN» i
^ Ka, beabsichtigt u
.„ich i°> Thiergarten >
Seite Stolerl
,He.WSgr. zu Prä,
Lhmg für denjenigk'
in»,taten sür da« ?

Feuilleton

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest
machen wir auf felgende allerliebste Sachen aufmerksam, die sich herrlich zu
Weihnachtsgeschenken eignen:
1. Spielzeug. Die beliebten Karten zum Zerlegen, bekannt als ein
vorzügliches Geduldspiel. — Klappern, neueste Mode, direct aus hiesi-
ger Fabrik bezogen. — Waldteufel, von der lieben Jugend auch Mantcuf-
fcl genannt, in sehr verschiedenen Gestalten, wie sie die Zeit mit sich gebracht
hat. — Soldaten, kleine Kanonen, Gewehre u. s. w. Alles ungefährliid
zum Spielen. Puppen von allen Gattungen alS: GotHai sche Gclcnkpuppcn,
Frankfurter Gliederpuppen, Olmützer Marionetten zum Theaterspielen und
andere Zierpuppen und Hanswurste.
2. Bilderbücher. Der Struvclpetcr, worin das schöne Bild: da
kam der große NikolaS mit seinem großen Dintenfaß. Der Tolpatsch, ein
gar politisch Büchlein. Di- unartigen Kinder, ein Buch, das in keiner
Kammer fehlen sollte. Kindcrmährchen, eine launige Geschichtüdarstellung
des Jahres 1848. Der Plundermatz, eine spaßhafte Anleitung zur Ocko-
nomie. Du sollst nicht stehlen, ein Greisswalder Histörchen. Bon größe-
ren Werken (ohne Bilder) sür Kinder empfehlen wir: Die Trauerspiele und
Literaturgeschichte des Ritters Wollheim da Fonseca und die Leitar-
tikel der Deutschen Reform und der Bossiseben Zeitung.
Wenn man bchaurtet, daß bei der gegenwärtigen Zusammensetzung der
zweiten Kammer das Jüdische Element vorzugsweise schlecht berathen sei, j
so verweisen wir dagegen auf das NamenSverzeichniß der Abgeordneten. Wir
finden in demselben außer einfachen Namen wie Dan, Blümel, Eassel,
Hirsch, Mepcr, Schwerin, SimouS und Simso», noch die trostreiche
Zusammensetzung der Namen Oster-, Mazze-, Beckerath.

Der Anfang der freien Confercnzen in Dresden ist zugleich ein FesteS-
Anfang. Ob daS Ende derselben auch zugleich ein festes Ende sein wird,
daran erlauben wir uns vorläufig noch zu zweifeln.

Wann erfolgen stets die meisten Bcrurtheilungen?
Natürlich stets dann, wenn es verboten ist frei zu sprechen.

In Folge der neuen Bestimmung, daß von jetzt ab ein für alle Mal auf
Staatskosten die Einrichtung des Hotels für das auswärtige Ministerium über-
nommen, und diese dann als Inventar von jedem zurüektretenden Minister auf
den neu eintrctcndcn übergehen soll, sind zu den geheimen Instructionen sür den
Minister des Auswärtigen noch folgende Zusatz-Paragraphen beschlossen worden:
8- I. Der Minister de« Auswärtige» hat sich, wenn er sich auf die Sopha's
zu legen beabsichtigt, vorher die Stiefel auszuziehen, und ist, wenn er
in den drei vorhergehenden Tagen Haaroel oder Pomniade gebraucht,
streng gehalten, sich der vom Staat- gelieferten Anti-Macaffar zu be-
dienen.
§. 2. Behufs der Eonscrvirung der Staats-Gardinen und Tapeten, darf nur
in einem, mit Gardinen und Tapeten nicht versehenen Zimmer ge-
raucht werde». Auch muß der Preis der zu consumirenden Cigarren
mindestens die Summe von 4 Rthlr. pro will« erreichen. KrauS-
Tabak ist streng untersagt. Die Asche darf nicht auf die Möbel, son-
dern nur in die Spucknäpfc, und in Ermangelung solcher auf die
Dielen geschüttet werden.
§. 3. Der Frau auswärtigen Ministerin ist das Scheuern mit Lauge oder
verdünnter Schwefelsäure gänzlich untersagt. Gewaschen wird nur im
Keller. Kinderzeug darf nicht in den Salons getrocknet werden.
§. 4. Den auswärtigen Ministcrkindcrn ist da« Kreiseln, das Murmel-, Zeck-
und Pferdespielen nur auf dem Hofe gestattet. Unreiulichkeit ist bei
LeibcSstrafe verboten.
Auf vorstehende Bestimmungen wird der Minister des Auswärtigen mit
dem Verfassungseide zugleich verpflichtet.

Der biedere Gubitz d. Ae., der Holzschneider unter der Kritik,
hat bekanntlich ein Stück geschrieben, welche« unter dem Titel „Kaiser und
Müllerin" über verschiedene Bretter, welche die Welt bedeuten sollten, gegangen
ist. Wir erfahren so eben, daß die Kritik ihm ein schreiendes Unrecht gethan,
indem fle ihn sür die Mängel diese« Kunstwerkes verantwortlich gemacht hat.
Die Erfindung und Zeichnung ist gar nicht von ihm; was der Biedermann ge-
liefert, ist uiä'ts als ein neuer Holzschnitt zu einem alten Kunstwerk,
welche« unter dem Namen „die Müllerin von Maynz" schon unseren Groß-
müttern und Urgroßmüttern Thränen freudiger Rührung entlockt hat.

erlliie hinnmt'
iÄ Scheme währ u°!
„» ßu ordinäre Lw

Mir ist mein B
„iden «sucht, in ihr
rhl ordentlich nachzus,
n itiic der Vertagung
Di

lkirig Ludwig »o
S-sWtschreib-r L
-!»> Das glaub' ich!
»«llewahren Gese

d" s°° der He,
»i. Vrtifu,
U«i-tciffeu Wz« c
^'"-laffu,. ob n
Sr,me».

Al° 3-h,„
'"'-«bchakn-
 
Annotationen