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in, den 1. Juli 1855. 8. Jahrgang.

woclimklilmder.
Donnerstag, den 5. Juli.
Die Hitze wird so arg, daß vielen Leuten
das Geld zur Micthe ganz zusammen-
gcsch molzen ist.
Freitag, den 8. Juli.
Die Sonne brennt so surchtbar, daß
einigen Wirlhen ihre Micthcr ganz durch-
gcbrannl sein sollen.
Sonnabend, den 7. Juli.
Einige Donnerwetter haben die Lust
rein gemacht und abgekühlt, und auS dein
z errissencn Gewölk des aufgeklärten Himmels
lächelt versöhnend die milde Sonne des
Nladderad«tsch.
siumonstisch- jatynsches Mochmlilnlt.
Mit dieser Nummer beginnt ein neue« Quartal. Wir bitten um recht frühzeitige Erneuerung des Abonne-
ments bei den Buchhandlungen und Postämter» de« In- und Auslandes, da wir später nicht dafür einstehen können,
die bereit« erschienenen Nummern noch vollständig nachzuliefern. Di« DerlagShandlung.

UM mm Deulschllmd! .IllmmlMr üer UiiiillMallll'n!
Der Augenblick ist da! Die Stunde der Entscheidung hat geschlagen! Der Tag des Handelns
ist gekommen, welcher der Zeit müßigen Abwartens ein Ende macht, und durch die That wird Jeder zeigen
muffen, ob er für, ob wider uns ist!
Nicht sowohl um einem dringend gefühlten Bedürfnis; abzuhelfen, als vielmehrum der
dem Deutschen Bolle angeborenen Neigung, das ihm von Fremden Gebotene nachahmend sich anzueignen, ge-
bührende Rechnung zu tragen, haben auch wir uns entschlossen, vom 1. Juli ab am Hausvoigteiplatz Nr. 1
Werbe-Bureau
behufs der Bildung einer neuen Legion zu errichten welche uns und unseren Bundesgenossen zu einer
angenehmen Verstärkung, unseren Gegnern zu neuem Aergerniß und Schrecken dienen soll.
Die Bedingungen welche wir stellen, sind günstiger als die anderer Werber, und die Erfüllung dersel-
ben unsrerseits um so sicherer, je weniger von irgend einer legislativen oder epecutiven Gewalt unseren Wer-
bungen ein Hinderniß in den Weg gelegt wird. Das Handgeld im Betrage von
einundzwanzig Lilbergroseben
kann zur Erleichterung und nach eigener Wahl der sich Meldenden in jeder landesüblichen Münzsorte gezahlt
werden, und die Entrichtung desselben verpflichtet nur zu einem dreimonatlichen Dienst.
Wir streiten nur mit den Waffen der Humanität. Tie unsrerseits Verwundeten werden wir
aufs Angelegentlichste zu verbinden bedacht sein; die unter unserer Fahne Gebliebenen sollen sich
nicht über Undank zu beschweren haben, und selbst unseren gefallenen Feinden werden wir gern Zeit und
Raum gönnnen — sich begraben zu lassen!
Unsere Sache ist eine gute, denn wir führen die unterstehende Civilifation der aufstei-
stenden Barbarei entstesten; und der Sieg ist uns gewiß, da wir unsere Streitkräfte nie ohne
große Reserve in den Kampf gehen lassen. Gefahr aber ist nnr — im Verzüge!
Die Werber des

Mr tL

B


Wochknkafl'iidl'r.
Montag, den 2. Juli.
Nach anhaltend kühlem und feuchtem
Wetter einmal wieder ein heißer Tag
— für Micther und Wirtbc.
Dienstag, den S. Juli.
DaS Thermometer steigt fortwährend.
Allgemeines Ausziehen.
Mittwoch, den 4. Juli.
Die Temperatur in den Häusern wird
so drückend, daß einige mitleidige Wirthe
ihre Miether an die Lust fetzen lassen.


Kladderadatsch.
 
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