Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
82


LL0


Eine (Stimme aus dem Lande der zu Befreienden.

2hr kommt ins Land, um Freiheit uns zu bringen —
Wer anders dächte, war' ein blinder Thor!

Ein furchtbar Streiten, ein entsetzlich Ringen
Bereitet sich auf unfern Aeckern vor.

Doch eh' wir euch ein froh Willkommen weihen,

Laßt fragen euch, und eh' ihr weiter dringt:

Die ihr gekommen seid, uns zu befreien —

Welch eine Freiheit ist's, die ihr uns bringt?

Freiheit des Glaubens? — O, sie liegt euch ferne?
Das freie Wort? — Nie habt ihr es gekannt!

Das freie Recht? — Nie ist von solchem Sterne
Beleuchtet worden euer armes Land!

Freiheit des Wissens, Freiheit von den Banden

Gemeiner Willkür, die euch fest umschlingt-

Da solche Freiheit nicht bei euch vorhanden:

Welch eine Freiheit ist's, die ihr uns bringt?

Ist es die Freiheit, die Sibiriens Oeden
Bewohnt und die Gefilde, eisumstarrt,

Von der die Steppen und die Tundren reden?

-Ist sie vielleicht von einer solchen Art?

Ist es die Freiheit, welche dem Despoten
Vergnügen macht, der sich allmächtig dünkt,

Solange Knechte thun, was er geboten?

Ist das die Freiheit, welche ihr uns bringt?

Ist es die Freiheit, die in wüsten Städten
Um rauchgeschwärzte Häusertrümmer schleicht?

Die auf die Länder, welche ihr zertreten,

Aus grauen Wolken sich hernieder neigt?

Ist es die Freiheit, die nach wildem Schlachten,

Am Mordblut freuend sich, den Sieg gewinnt?

Die eure Feldherrn, eure Heere brachten
Den Dölkerstämmen, welche — nicht mehr sind?

Ist das die Freiheit, die auf seinen Schwingen
Der Aar trägt, der verheerend niederbricht —

Und welche andre Freiheit könnt' er bringen? —

Dann kehret um und bringt die Freiheit nicht!

^.lahhcrahaisil/.



Auch ein Nachruf. <73

Äls dazumal Napolium
Mit Lulu kraucht' im Busch herum,

Da schwang sich auf den Pegasus
Der Pfarr' H. A. Pistorius.

„Drauf, Jungens! Zahlt dem Erzcujon
Jetzt heim den langst verdienten Lohn!" —
So sang er, und sie gingen drauf
Und brachten IHN gefangen auf.

Jetzt aber, da von hinnen schied,

Der einst uns sang das Kutschke-Lied,
Führt ihn sein Weg zum Himmelsthor —
ßiti Cherub hielt die Wacht davor.

San et Kutsch ke ist's, der Füsilier,

Der ruft entzückt: „Willkommen hier!"

Und: „Wache 'raus!" — Der Lieutenant glaubt,
Es nahe gar ein hohes Haupt.

Läßt präsentiren das Gewehr;

Doch als er hört, wer und woher,

Hat er der Schildwacht, höchst piquirt,

„Drei Tage Mittel" zudictirt.

Sa net Kutschte brummt: „Der Mann ist werth,
Daß man ihn mehr als Manchen ehrt!

Das ist Der, der mein Lied erdacht
Und schön in Vers und Reim gebracht!" —

Da kommt Sanct Petrus just fürbaß,
Fragt, was hier los sei, prüft den Paß,
Yrummt in den Bart: „Hm.' Hm.' So.' So!
Nicht wahr, Ihr kommt von Basedow?

Der Mann ist gut recommandirt,

Mit Recht ward vor ihm präsentirt.
Sanct Kutschte, mach' sogleich linksum.
Bring' Diesen ins Elysium!" —

Stolz führt er ihn mit frohem Sinn
Zu Körner, Arndt, Tyrtäus hin;

Dort singt er jetzt irn höhern Chor
Das Kutschte-Lied den Engleiu vor.

Lladderadatsch.

Frrülütv«.

Müller. Hast
Schnitze. Ja r
Müller. Was
Schultze- Na
ün dcö Bitzken Els.

Müller. Ja '
und wie schön es in
Wilhelm der 3>.c"
Schultze. Sag
Müller. Na
Schultze. Ich
Müller. Da

-I

3

c

Die ersten russff
sende mit Fahrt,
bringt uns aus eine g
der Humanität, w
barung träfen, sich
versetzten Landes nie
Weise zu bedienen?
in sehr dringenden Z
entgegenfahren, und
der umliegenden Orl
geschlagen werden, i
mit dem Angriff so
mäßigen Güterzüg.

Adresse an die 311itgficbci* öes deutschen Reichstags.

'Ochverehrte 'Erren und Collegen im Reichstag!

Sie will' pardonner, wenn ik mir nehin' la liberte, an Ihn zu richten
eine Adresse au noin <lo Phumanite, was 'abeu zu vertheidigen stets nous
aut, 68 Fran^ais. Denn was Sie auch mögen sagen, in die 'Erzen und
in die Baumwolle wir sein geblieben toujours Fran^ais. Die deutsche Nation,
was 'abeu sie erreicht durch der Occupation do l’AIsacc et de la Lor-
raine? In die 'Erz von die grande nation nur 'Aß contre les Allemands,
und bei Sie nur Furcht vor die 'Aß de nous autres Fran<?ais. Sie
müssen 'aben mehr Soldat, als Sie kann payer, und Sie werden sein zu
Grunde gericht en peu do temps durch der Hausgaben pour l’etat militaire,
was selbst niks kann endurer la riche France. Voila pourquoi nous
autres Fran<?ais sein so großmüthig, Sie zu mak' la proposition, daß
Sie uns geb' ßurück l’Alsace et la Lorraine; Hund die grande nation,
si noble et si genereuse, wird oublier ihren 'Aß contre les Allemands.
Sie aber sein gerett' von die etat, qui vous etoufTe, und von die terrible
pour, die Sie 'abeu de nous autres Fran$ais. Denn wird sein la paix
eternelle, und le pauvro Allemand kann eff' seine pommes de terre, sans
«tre inquiete jamais par nous autres Fran«;ais.

Foa-pied (mit’n weecheu T),
membre du Reichstag allemand.

Raukiches und Erbauliches.

Nachdem der Ankauf der Decker'scheu Druckerei vom Reichstag
genehmigt worden, haben sämmtliche in der Wilhelmsstraße wohnenke
Bäcker, Schlächter und Wurstfabrikanten sich erboten, ihre Grundstücke inclusive
der Geschäfte dem Reich zu möglichst hohen Preisen anzubieten. Sie M
der Ueberzeugung, daß Niemand ihre Gewerbe billiger betreiben könne, als
das Reich. Jngleichen sott die Stobwasser'sche Actiengessllschast
ihr Grundstück offerirt und sich gegen eine, den Werth ihrer Fabrik nur um
das Dreifache übersteigende Abfindungssumme bereit erklärt haben, dem ReÜ
die Fabrikation von Lampen und Beleuchtungsgegenständen zu überlafiku.
Wie weit die mit dem „KaiserHof" angeknüpften Kaufsunterhandlung^
bereits gediehen sind, vermögen wir nicht anzngeben; doch dürfte die Mb'
wendigkeit, ein ausschließlich den D eputirten zugängliches
Restaurant nebst Wiener Cafe zu gründen, den Ankauf beschleunigt"-
Da endlich voraussichtlich noch mehrere Reichsämter entstehen werden.
dürfte sich, da in der Nähe des treuen Parlamentsbau's möglicher Weise kein
Platz zu finden sein wird, schon jetzt enipfehlen, etwa zehn bis zwanzig
Häuser der Wilhelmsstraße zu erwerben für den Fall, daß das Reichstags'
gebäude noch in diesenr Jahrhundert fertig werden sollte. Es ist 3roar
nicht wahrscheinlich, aber möglich wär's doch.

~fin fliegt das Sd
schäumt am !
^ lauter noch al
Uns hundert Kehlet

^ntarrnm, ml.
"ntons never -will 1
 
Annotationen