Kladderadatsch: Humoristisch-satirisches Wochenblatt (30.1877)

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Keiblalt )»m Kladderadatsch.

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m. 22. Zweites Beiblatt.

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Berlin, den 13. Mai 1877.

-gespaltene Nonrareil-Zeile
Nürnberg. Frag, Wien, Strassburg, Zürich, Basel.

XXX. Jahrgang.

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Austrirtc Feuilleton-Sibliothck.

-77 Variation ans'das beliebte Thema. '75

auiwoijrt Rußland, als Exccutor der Großmächte versiegelt die Pforte, um
stchim stü: inneren Zerseßungsproreß dcS oSmanifchcn Reichs ungestört

!?!?:_ abwarten zu können.

Im wunderschönen Monat Mai.

Vorbei die Zeit der gestrengen Herrn,
In Blüthen prangen die Auen;

Wer zöge da hinaus nicht geni,

Des Frühlings Wunder zu schauen?

Schon stehen an den Kastanien entfacht
Viel tausend Blüthenkerzcn,

Und Wanderlust und Sehnen erwacht
Zn aller Menschen Herzen.

Schon rüstet sich zur Römerfahrt
Der fromme Herr von Los,

Und um ihn tuinmelt sich dichtgeschaart
Das Volk, das wanderfrohc.

Mllst du von Sünden werden befreit.

So mußt du gen Rom entrinnen;

Dort kannst du in allernächster Zeit
Vollkommncn Ablaß gewinnen.

Ja, Slblaß dort zu finden ist
Für Alle, so da geboren,

Sogar für Sünder die zur Frist
Im Fegefeuer schmoren.

Ablaß in des Juni erster Woch'

Will Pius der"Welt verkünd'gcn;

Bis dahin kannst du lustig noch
Mt Roma's Töchtern sünd'gen.

Ablaß soll selbst erquicken dich
Auch'in dem Hcimätlandc.

So schreibt der sanfte Heincrich,
Weiland Bischof vom Sande.

Drum preise mit der Clcrisey
Den Herren vom Capitolc;

Geneuß, o sündige Welt, den Mai
Beim Duft der Maienbowle!

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