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Slllelnlge InI-ialkn-Annahmi

bei Rudolf Mosse

Anno»ee»-SrpedII>o»
in Berlin SW., Breslau, Chemnitz, China.Rh.,Drosdoi

Beiblatt MmKladderadatsch.

n, Nürnberg, l’rag, Stuttgart, Wien, Zürich

Jtr. 48. Drittes Beiblatt.

Berlin, den 2<». November 1899.

lill. Jahrgang.

Briefkasten.

Arnstadt. W.: Nach dem „Arnstädtcr Tage-
blatt" vom 18. November beziehe im Fürstcnlhum
Sondershausen ein Volksschullehrer in den Städten
Sondcrshaujcn, Arnstadt und Greußen 13 600 Ni.,
in allen übrigen Orten 1200 M. Jahrcsgchalt.
Wir finden es nicht gerecht, daß die Bolksschul-
lchrcr in den drei genannten Städten vor den
übrigen so sehr bevorzugt sind.

Barby. H. St.: In der „Zeitung für Barbi,
und Umgegend" empfiehlt Paul Brix „Zwiebeln
zum Schlachten." Zwiebeln, meinen Sie, kann
man doch nicht schlachten. Ja, ivarum nicht?
Versuchen Sie es einmal.

Beirut (Syrien). G. I.: Das eine gehl
nicht an, das andere haben wir schon gebracht.

Berg.-Gladbach. A. K.: Im „Sonntags-
Blalt, Jllustr. GratiS-Bcilage zum Vollsblatt
sür Berg.-Gladbach und Umgegend" (Nr. 47) liest
man: „Hannibal, das große strategische Genie
des Allerthums, besaß nur ein Auge, da es ihm
aus einem Marsche eine« Tages mit einem Pfeile
ausgeschossen wurde." Wie er cs dann noch haben
konnte, begreifen wir nicht.

Berlin. I. K.: Sehr hübsch wird der
„Vossischen Zeitung" (Nr. 542) von ihrem eigenen
Pariser Berichterstatter „gedrahtet": „In einem
vor Entrüstung bebenden Aussatz bespricht
Elömenceau das von der Negierung geplante
Amnestiegesetz." — Dr. L.: In der „Deutschen
Mcdicinischcii Wochenschrift" vom 16. Nov. ist zu
lesen: „Preußen. (Amtlich.) Auszeichnungen:
Rolher Adlerorden VI Jtl. dem Oberstabsarzt
J. Kl. Dr. Niesten in Charluttcnburg-Wcstcnd."
Wie es scheint, ist der stiothe Adlerorden VI. Kl.

eigens für Oberstabsärzte I. Kl. gestiftet worden.
Wir hatten von dieser VI. Klasse des Ordens
wie auch von der V., die ihr doch vorangehen
muß, noch nicht gehört. ES fehlt jetzt noch di-
VII. Klasse oder Loptima, bei der am besten die
Auszeichnung anfangen würde. — Wctzcl-
Slammlisch: Nach dem „Berliner Lokal-

Anzeiger" vom 18. Nov. hat die ReichStagS-
commijsion für die neue Fernjprech-Gcbührcn-
ordnung beschlossen, „daß, wie bisher, nur eine
Lauschgebühr erhoben werde." „Lauschgebühr"
ist eine sehr hübsche Bezeichnung. — R.: Die
„Quelle, Organ sür den Norden Berlins und
Umgegend" (Nr. 90) enthält ein Feuilleton, das
überfchricben ist: „Die Räuber. Zur Erinnerung
an den 10. November 1759. Bon Faber dicendi."
Die ersten Sätze dieses Feuilletons lauten:
„Lorbecrkranzc, von unbekannten Händen gestiftet,
schmücke» seit gestern das Marmorbild nnjeres
großen VolksdichlcrS. Vor cinhundcrtvierzig
Jahren schloß er zu früh die Augen." So früh
wie Faber dicendi Schiller die Angen schließen
läßt, schloß er sic aber doch nicht. Er wäre sonst
ja sogleich nach seiner Geburt gestorben. Während
Fader dicendi i» der „Quelle" Schiller zu früh
sterben läßt, läßt „W. S." im „Magdebnrgischen
General-Anzeiger" vom 14. Nov. ihn zu spät ge-
boren werden, indem er den 10. November, d. I.
als den Tag bezeichnet, an dem vor hundert
Jahren die Well durch einen Friedrich Schiller
beglückt wurde. — E. H.: Ter „Berliner Lokal-
Anzeiger" meldet: „Dem Cireusdireetor Albert
Schumann ist es mit großen peeuniären Opfern
gelungen, eine Truppe von den momentan so viel

Aussehen erregenden Transvaal-Buren für seinen
Circus zu erwerben." Wir dürfen uns wohl der
Hoffnung hingeben, daß cS nachgcmachle oder
künstliche Buren sind. — E. 93.: „Die Rockschösse",
so fügen Sie zu einem kleinen Aussätze in der
vorigen Nummer unseres Blattes hinzu, „müssen
auch ans parteipolitischen Gründen abgeschasfl
werden, weil sich häufig unbequeme Elemente an
sie anzuhängen versuchen." Sehr richtig! —
O. S: Im „Berliner Tageblatt" empfiehlt
R. Püschel in Köpschenbroda außer anderen
Rassehunden auch einen „russischen Windhund
(Barsay) circa 3 Jahre alt, von allerhöchster Ab-
stammung." Er stammt also wohl von einem
Thier ab, das Hofhund des Zaren gewesen ist. -
A. H-: lieber einen Ausfall der in Majeking
eingeschlossenen Engländer wird im „Berliner
Tageblatt" (Nr. 585) berichtet: „Nach einer
Meldung der „Times" wiesen die Buren, nachdem
sie sich von der Ueberraschung erholt, den englischen
Angriff zurück, wobei sic allerdings hundert Mann
verloren haben sollen. Bei Tagesanbruch wurde
eine zweistündige Waffenruhe zur Beerdigung
der Tobten und Verwundeten verabredet." Wieder
eine richtige Schwindelnachricht. Weder von den
Buren noch von den Engländern ist anzunehmcn,
daß sic die Verwundeten einfach beerdigen. Die
selbe unglaubliche Nachricht findet sich übrigens
in den „Altonaer Nachrichten" vom 17. Nov.

G-: Sehr amüsant ist ein Urtheil, das der „Vor-
wärts" (Nr. 272) über Goethes „Hermann
und Dorothea" ausjprichl. Das Blatt sagt:
„Man steht heute beklommen still vor der be-
wunderungswürdigen Kunst, mit der Goethe
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