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BunbeSrath in seiner Sitzung an, Samstag drei
Stunden lang beschäftigt/' Nun, für so ernst
sehen wir die Sache nicht an, daß sie schon in
die Kriegsrubrik gebracht werde» muß.

Görlitz. D.: Im „Neuen Gürlitzer Anzeiger"
ivird über den in Görlitz bestehenden „Bund der
Militäranwärter" berichtet, dessen Wahlspruch
sei: „Keinem zur Freude und niemand zu Leide."
Ein recht unglücklich gewählter Wahlspruch!

Jena. O.: I» der „Jcnaischen Zeitung"
(Nr. 250) liest man: DaS abbröckelndc Hel-
goland. DaS nur 0,59 Quadratmeter um-
fassende Dreieck, welches die Insel Helgoland
bildet, ist aus rothcm Schiefcrthon mit ein-
gclagerten dünnen Bänken weißen Sandsteines
zusammengesetzt, an dem die anprallenden Woge»,
SommerhitzeundWintcrsrostunaufhörlich nagen."
Später wird ja Helgoland einmal auf den hier
angegebenen Umfang einschrumpfen, augenblick-
lich aber ist es doch noch immer einige Quadrat-
meter größer.

Konstanz. Falkentisch: I» einem Artikel
der „Konstanzer Zeitung" zur Jubelfeier des
Konstanzer Gymnasiums heißt es: „Wie heimelich
vor allem die Jubiläumsstätte selbst, das Gym-
nasium, in besten Räumen sich alle Festgäste
zurechtfinden, ob sie vor 10 oder 50, vor 100.
200 oder 300 Jahren ihm angehört hatten."
Nicht „heimelich", sondern geradezu unheimlich
stellen wir es uns vor, wie die alten über hundert-,
ziveihundert-, und dreihundertjährigen Knaben
bei Gelegenheit der Jubelfeier dorr umgingen.

Lörrach. 0r. I.: Im „Obcrbadischcn Volks-
blatt" (Nr. 237) ist angezeigt zu finden: „Ehe-
ringe ohne Löthfuge, Aufspringe» un-
möglich, empfiehlt in verschiedenen Preislagen
billigst, Gravieren gratis, Ad. Klott, Gold-
schmied. Lörrach, Thurmstr. 27 a nächst d. Bahn-
hof. Kuhfleischverlaus." Das ist ja sehr
bequem für die Lörrachcr. daß sie sich beim
Einkauf eines Eherings ohne Löthfuge zugleich
init Kuhflcijch versorgen können. Der Zulauf bei
Klott ist wohl groß? — L.: In der illustrierte»
Zeitschrift „Der Schwarzivald" lRr. 16) schwärmt
G. Biencck: „Umstricke mich mit deinem Zauber,
du Poesie eines deutschen Forstes, und spinne
mich ein! Wer vermag es mein wie du,
allgütige Mutter Natur, an deinen Brüsten
hängend iy,b in deine Schönheiten vertieft, allem

Erdenleid ein Ende zu bereite» I Da die. Natur
ein Frauenzimmer ist, so wird sie sich ja zuiveilen
in ihre Schönheiten vertiefen; wenn sie aber
an ihren eigenen Brüsten hängen soll, so ist das
zu viel verlangt.

Münster. V.: Dem „Westfälischen Merkur"
<Nr. 525) wird gemeldet: „Münster. 18. Oct.
Anläßlich des heutigen Geburtstages der Kaiserin
haben die öffentlichen Gebäude geflaggt." Daß
in Münster selbst die öffentlichen Behörden
nicht wissen, wann der Geburtstag der Kaiserin
ist, hätten wir nicht für möglich gehalten. Freilich

mer Nachrichten"
Ort geschrieben:
„Unlergegangen ist bei Elsfleth der Schlepp-

sNr. 293) wird aus Jhi

„llntergegangen ist bei .. , ......

dumpfer „Landwührdcn" des hiesigen Schissers
Vcchtmann. Der „Landwührden" gerieth bei

Elsfleth, so erfahren wir. hinter dem Köter Sand
bei Hochwasser auf eine ohne Warnüugsbake
versehene Schlange. Trotz aller erdenklichen
Manöver gelang es nicht, den Schlepper flott
zu machen." Sollte die Sceschlange sich in die
Weser begeben und dort Unheil angcrichtet
haben? „Ohne Warnüugsbake versehen" ist

' Plön. Dr. O. Z.: Besten Gruß und Dank
für die freundliche Zusendung der Nr. 125 des
„Plöncr Wochenblatts" mit dem belehrende»
Aufsatz über die Zoologische Station zu Neapel
und dem prächtigen „Lied von der Opfcr-

""Raüebcnl. I. X.: In einem Artikel des
„Radcbculcr Tageblatts" (Nr. 245) ist die Rede
vom „koror lcuto,»sus". „Latein schwach!" sagte

'V"St?Johann? L.:'Unter „Die Aussichten
des technischen Studiums" schreibt die
„Neue Saarbrücker Zeitung" (Nr. 248): „Wer
sich vor den bittersten Enttäuschungen bewahren
will, der unterlasse es ivenigstens während der
nächsten zehn Jahre,, die technische Laufbahn
zu betreten." Leicht gesagt, aber was aufaugen
während der zehn Jahre?

Stralsund. C.: Im „Stralsnudcr Anzeiger"
liest man: „Ich empfehle mich stückiveise im
Hause zu Waschen. Frau Möller. Heilgeist-
straße 58." Wenn Frau Möller in einzelnen
Stücken zur Arbeit geht, so kann sie zu derselben

Zeit in. verschiedenen Häusern waschen und also
mehr verdienen als andere Wäscherinnen. Leisten
ihre Stücke aber auch Genügendes?

Tübingen. S.: Der „Tübinger Chronik"
(Nr. 247) ivird aus Petersburg gemeldet: „Die
Telegramme Kuropatkins lege» sehr großes
Vertrauen an den Tag und haben wieder
den alten Optimus wachgcrusen. Der alte
Optimus ist gewiß ein russischer Heiliger. Ob
es viel helfen wird, wenn er jetzt aus le.nem
Grabe hcrvorkomint und den Russen beisteht-

Warmbrunn. A. Z.: Zur Geschichte des
verstorbene» Königs Georg von Sachsen theilen
die „Warmbrunner Nachrichtens (9fr. 124) mit:
„Schon 1836 ernannte Friedrich August II. den
Prinzen Georg zum Chef des 3. Limen-
Jnsauterie-Regimcnts „Prinz Max.' Da der
Prinz damals erst vier Jahre alt war, klingt
daS doch recht unwahrschcnilich. — Gegen Frank
Wedckind ist wegen seiner Komodie „Die
Büchse der Pandora" vom Staatsanwalt
Anklage erhoben worden. Der „Bote a»S dem
Ricsengcbirge" (Nr. 242) theilt dazu mit: „Die
Anklage spricht dem Werke segliche literarische
Qualität ab und erklärt cs als phonographiiche
Schmutzlilcratur." Das heißt denn doch, dem
Phonographen Unrecht thun. Schmutzig braucht
er durchaus nicht zu sein.

Wolgast. IR: Der „Wolgaster Anzeiger"
(Nr. 242) meldet: „Sich nur der deutsche» Sprache,
besonders auch in der Familie, zu bedienen,
fordert ein Erlaß des preußische» Kultusministers
von den Lehrern in der Ostmark. Sonst ist ihm
die Ostinarkcnzulage zu entziehen, respektive das
Disziplinarverfahren auf Amtsentlassung enizu-
leiten." Da Herr Studt doch wohl ganz gern
„och weiter im Amt bleibt, kann man es ihm
nicht verdenken, daß er die Verordnung, die
nian von ihm verlangt, auf der Stelle erläßt.
Julercstnnt ist eö. bei dieser Gelegenheit zu
erfahren, daß auch er eine Ostinarkcnzulage
bezieht.

Rückicndmig üer leSieren erfolg,
baS erfotberlidjt P°rw i» Briet»,

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Briefe eines vierzehnjährigen Großstadt-Mädchens. Broschiert 2 MI.
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Dlc° Vrwse, geschrieben von einem' vierzehnjährigen Mädchen

einen jungen Mann, datieren von August ' ".

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Schrecklich hat das Kind nach der Flucht ihrer Mutter unter den Nach,teil,
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Es ist kein Roman, sondern ein Stück aus dem Leben. Jedem Leser u,
Leserin wird kein anderer Gedanke anskommen als nur das G-fübl des
Mitleides. Das Buch hat in dc» weitesten Kreisen großes Auisehen

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>c der schwersten Anklagen, die je geg
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Bäderschwindel, Raubtierdiät und Patcntmedizin. Bon vr. Hans
Brackebnfch, Berlin. Preis 1,— M. Verlag von C. I. E.
Volckinann, Rostock.

Dex Hanplwert dieser Schrift liegt in dem eiallen Nachweise dcr Rückständig,
keit unterer aladcmuche» und praktnche» Bkedizin ,n bezug an, zwei io wichtige
Punlle wie Bäderkunde und Behandlung sogen. Stosswechselerlranlungcn, speziell
der Znckerlronlheit! Es lind zahlen»,äszige Beweise aus der v>„,nologischen Chemie,
IN» denen der Bcrsasser arbeilcl. Die Darstellung ist so gewählt, dag dieser Aus-
einandersetzung INI! Autoriläteil wie O. Liebreich und von Noorden auch der
gebildete Laie, namentlich der gewohnheitsmäßige Bädcrbesuchei folgen kann.
Es Handel, fich eben nicht um Bücherwisfen, sondern um die Refnl.ate einer
zwanzigjährigen Spezialarbeit im analhtischen Laboratorium für Ärzte und Leidende,
in steter Fühlung mit beiden!


, in Serli’nT

Das Buch enthält -ine Reihe von größeren und kleineren Skizzen, oon welchen
m die meisten zugleich als Gedichte in Prosa bezeichne» kann. Trojans Stil ist klar,
n und sließcnd wie ein rieselndes Dedirgswasser, das alle Eteinchen auf dem Grunde
d die spielenden Forellen in seiner Flut erkennen läßt. (Heinrich Seidel.»

I & Comp., Limmerstr. S. — Druck von tzempel & Co. 0. ui. b.H. — SämmUich in Lerü»
 
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