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Klodnicki-Orlowski, Agnes
Studien zu Jacob Ruß, einem spätgotischen Bildschnitzer aus Ravensburg ([Hauptbd.]) — 1990

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https://doi.org/10.11588/diglit.30551#0321
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211

eine Gruppe (!) mit dem St.Nikolaus bildende seit 1243 in den
Schriftquellen bezeugte und erst im zweiten Jahrzehnt des 19- Jahr-
hunderts abgebrochene Beinhauskapelle geweiht^^. Für diese Deu-
tung spricht der ikonographische Typus der Michaelfigur. Der Hei-
lige ist sowohl als Seelenwäger bzw. Seelengeleiter (Attribut
Waage) als auch als Teufelsbezwinger (Attribut Schwert) darge-
stellt. In diesen beiden Hauptfunktionen erscheint der Erzengel,
wenn er wie in Überlingen alleine, also losgelöst von einem szeni-
schen Zusammenhang auftritt, oft im 15-/16. Jahrhundert im Zusam-
, - 763
:urgie




offen bleiben, ob Michael in der Funktion
kapelle in Überlingen oder der ehemaligen
in Aufkirch verstanden werden sollte. Es
Michael und Nikolaus die überlinger Hir-
ten, beide als Verweise auf die Stadt, ex-
irchliche Leben der Stadtt
ist, daß neben dieser sehr naheliegenden
- die beiden Heiligen als Kirchenpatrone -
jutungsebene mit den zwei Heiligenfiguren
ert werden sollte, wobei letztere die er-
In der Literatur zum Rathaussaal wurde
, 7 g
Schutzheiliger des Reiches und Nikolaus
[en. Von der Plazierung der zwei Skulptu-
bgrammganzen her, ist diese Lesart zu beja-
als Paar in der Funktion als Beschützer
!su beschützenden, durch Wappen veranschau-
imlich Stadt und Reich. In diesen Gedanken-
Ltmaßliche königliche Wappen passen.
chutzherrschaft des Erzengels konkreti-
lit dem Vergleich, "[...] wie er denn als
tn Kaisers Sigismund (1411-1437) auf der

gebildet wurde.

„766

So führten z.B. die

gto I. das Bild des Heiligen Michael in
§933 und 955 als Feldzeichen^^.
tronats ließen sich zwar keine schriftli-
:en, daß Nikolaus im ausgehenden Mittel-
ktion des Stadtpatrons in Überlingen
 
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