Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Knackfuß, Hubert; Fredrich, Carl [Hrsg.]; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (Band 1,2): Das Rathaus von Milet — Berlin: Reimer, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45333#0091
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IV. DIE INSCHRIFTEN.

Infolge der starken Zerstörung, die das Buleuterion getroffen hat, ist die Zahl der in der Ruine
und in ihrer Nähe gefundenen Urkunden gering. Sogar von der Weihinschrift des Sitzungsgebäudes
(η. t), von den Inschriften der Anten des Propylons (n. 3. 4), der Wände der Hallen (n. 5. 6), des
Buleuterions selbst (n. 7), sind nur spärliche Reste gerettet. Im Hofe und in der näheren Umgebung
fanden sich n. 8—30. Von diesen sind n. 8—11 und die Lichas-Basis (n. 12) älter als der erhaltene
Bau, die übrigen jünger, und die Grabinschriften (n. 27—30) sind erst bei der Bebauung in byzan-
tinischer und seldschukischer Zeit hierher verschleppt worden. Andererseits stammt von hier ein
Block, der bei den Thermen (n. 4b), und ein Fragment (n. 71), das an einem der ersten Tage der
Grabung beim Nordhafen zutage kam. Man kann hoffen, daß auch in anderen Teilen des Stadtgebietes
noch Ergänzungen zu den vorgelegten Inschriften gefunden werden, und vor allem erwarten, daß aus
andern Urkunden Licht auf sie fällt. Die Abschriften der Steine stammen mit den wenigen ange-
gebenen Ausnahmen von mir.
A. INSCHRIFTEN AM RATHAUSBAU.
1. Weihinschrift des Sitzungsgebäudes.
Vgl. S. 95 ff. und Beilage zu S. 96.
[Τίμαρχος] κα[ί ' Ηρα]κλεί[δ]ης οί ['Ηρακλείδο]υ [όττέ]ρ βασ[ι]λέως [Άν]τιόχ[ο]υ Έπ[ι]φ[ανοΰς Ά]πόλλωνι Δι[δ]υμεΐ
καί [Έστίαι] Βουλα[ίαι] κ[αί] τώ[ι] Δήμωι.
INSCHRIFTEN DES PROPYLON.
2. Weihinschrift.
Vgl. S. 97 und Abb. 98.
Inv. 1001 a—c. Außer den oben besprochenen und abgebildeten vollständigen Architravblöcken ist noch ein Stück vom
Architrav über dem südlichen Frontintercolumnium erhalten; aber die Oberfläche ist fast ganz abgesplittert, so daß von der Schrift-
fläche nur noch ein Rest von gr. H. 0,09 gr. Br. 0,345 übrig ist.
[Τίμαρχο]ς κ[αί 'Ηρακλείδη]ς οί Ήρακλείδου υπέρ βασ[ιλέως Ά]ντιόχου Έπιφαν[οΰς]
[Άπό]λλωνι Διδυμεΐ καί Έστίαι Βο[υ]λαίαι και τώι Δήμωι.
Die Schrift zeigt charakteristische Formen des 2. Jahrh. v. Chr., ist aber sehr flüchtig.
 
Annotationen