Bauplatz und Disposition.
Das neue academiscke Krankenhaus liegt dicht an dem südlichen Neckarufer, vom Pusse
des Gaisberges, des westlichen Ausläufers des Königstuhls, in kürzester Entfernung und nord-
westlicher Richtung 310 Meter, und 120 Meter westlich von der neuen Neckarbrücke entfernt;
diese bildet mit den durch sie verbundenen Strassen die westliche Grenze des Neckarthaies.
Der im ganzen Gebiet des Oberrheinthaies hervortretende Gegensatz zwischen Gebirge und
Thalebene ist in der Umgebung von Heidelberg bekanntlich besonders scharf ausgesprochen.
Der Untergrund des Bauplatzes bietet, trotz der Nähe des Gebirges, ganz dieselbe Schich-
tung, wie ein grosser Theil der Ebene des Oberrheins. Die Oberfläche wird von einem thon-
reichen und sehr mächtigen Humus gebildet; die nächste Schicht sehr festen Thonbodens
misst mehrere Meter, so dass noch alle Fundamente mit ihrer Sohle in derselben eingelassen
sind. In grösserer Tiefe findet sich das Flussgerölle; dieses führt, durchschnittlich 16 Meter
unter der Bodenfläche, das Grundwasser. Der Spiegel des Grundwassers zeigt im Bereiche des
Geländes der Anstalt kein durch einfache Messung nachweisbares Gefälle. Die Messungen in
der Umgebung erweisen aber ein solches in ost-westlicher (parallel dem Flusse), und ein ge-
ringes in nord-südlicher (also in der vom Flussrand abgewendeten) Richtung. Die Schwankungen
des Grundwassers, welche ausschliesslich von den unterirdischen Zuläufen vom Gebirg aus
beherrscht werden, betrugen nach mehrjähriger Messung benachbarter Brunnen durchschnittlich
0,6 Meter im Jahr, im Laufe mehrerer Jahre 1,4 Meter. Seiner Structur nach ist das Erdreich,
soweit es Gebäude trägt, sog. gewachsener Boden; Aufschüttungen und Reste älterer Bauten
fanden sich nicht vor. Nur in seinem westlichen Ausläufer, in unmittelbarer Nähe der nörd-
lichen Hälfte der Thibautstrasse, fanden sich Spuren der auch in weiteren Kreisen bekannt ge-
wordenen römischen Niederlassungen.
Zwischen dem Neckar und der Nordgrenze des Geländes zieht ein grossentheils aus ganz
neuen Aufschüttungen gebildeter, als Promenade behandelter Weg hin, welcher in steiler Bö-
schung gegen den Strom abfällt. Die Entfernung zwischen der Nordgrenze und dem Wasser-
spiegel beträgt horizontal 22 Meter bei mittlerem Wasserstande. Der Nullpunkt des Bauplatzes
liegt 8,19 M. über dem mittleren Wasserspiegel. Auch bei Wiederholung des grössten, bis jetzt
beobachteten Hochwassers würde der Platz noch mehrere Meter über Wasser bleiben. Bei
gewöhnlichem Wasserstande ist der Fluss im Bereiche des Krankenhauses etwa 1 Meter tief
und hat circa 10 Meter vom Ufer entfernt eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,70 Meter per
Secunde. Die Beschaffenheit des Fluss-Wassers und -Grundes bietet seit den letzten Fluss-
bauten keinen Grund zu Befürchtung vor unliebsamen Ausdünstungen und wird nach Ab-
schluss der städtischen Canalisation als tadellos bezeichnet werden dürfen.
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Das neue academiscke Krankenhaus liegt dicht an dem südlichen Neckarufer, vom Pusse
des Gaisberges, des westlichen Ausläufers des Königstuhls, in kürzester Entfernung und nord-
westlicher Richtung 310 Meter, und 120 Meter westlich von der neuen Neckarbrücke entfernt;
diese bildet mit den durch sie verbundenen Strassen die westliche Grenze des Neckarthaies.
Der im ganzen Gebiet des Oberrheinthaies hervortretende Gegensatz zwischen Gebirge und
Thalebene ist in der Umgebung von Heidelberg bekanntlich besonders scharf ausgesprochen.
Der Untergrund des Bauplatzes bietet, trotz der Nähe des Gebirges, ganz dieselbe Schich-
tung, wie ein grosser Theil der Ebene des Oberrheins. Die Oberfläche wird von einem thon-
reichen und sehr mächtigen Humus gebildet; die nächste Schicht sehr festen Thonbodens
misst mehrere Meter, so dass noch alle Fundamente mit ihrer Sohle in derselben eingelassen
sind. In grösserer Tiefe findet sich das Flussgerölle; dieses führt, durchschnittlich 16 Meter
unter der Bodenfläche, das Grundwasser. Der Spiegel des Grundwassers zeigt im Bereiche des
Geländes der Anstalt kein durch einfache Messung nachweisbares Gefälle. Die Messungen in
der Umgebung erweisen aber ein solches in ost-westlicher (parallel dem Flusse), und ein ge-
ringes in nord-südlicher (also in der vom Flussrand abgewendeten) Richtung. Die Schwankungen
des Grundwassers, welche ausschliesslich von den unterirdischen Zuläufen vom Gebirg aus
beherrscht werden, betrugen nach mehrjähriger Messung benachbarter Brunnen durchschnittlich
0,6 Meter im Jahr, im Laufe mehrerer Jahre 1,4 Meter. Seiner Structur nach ist das Erdreich,
soweit es Gebäude trägt, sog. gewachsener Boden; Aufschüttungen und Reste älterer Bauten
fanden sich nicht vor. Nur in seinem westlichen Ausläufer, in unmittelbarer Nähe der nörd-
lichen Hälfte der Thibautstrasse, fanden sich Spuren der auch in weiteren Kreisen bekannt ge-
wordenen römischen Niederlassungen.
Zwischen dem Neckar und der Nordgrenze des Geländes zieht ein grossentheils aus ganz
neuen Aufschüttungen gebildeter, als Promenade behandelter Weg hin, welcher in steiler Bö-
schung gegen den Strom abfällt. Die Entfernung zwischen der Nordgrenze und dem Wasser-
spiegel beträgt horizontal 22 Meter bei mittlerem Wasserstande. Der Nullpunkt des Bauplatzes
liegt 8,19 M. über dem mittleren Wasserspiegel. Auch bei Wiederholung des grössten, bis jetzt
beobachteten Hochwassers würde der Platz noch mehrere Meter über Wasser bleiben. Bei
gewöhnlichem Wasserstande ist der Fluss im Bereiche des Krankenhauses etwa 1 Meter tief
und hat circa 10 Meter vom Ufer entfernt eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,70 Meter per
Secunde. Die Beschaffenheit des Fluss-Wassers und -Grundes bietet seit den letzten Fluss-
bauten keinen Grund zu Befürchtung vor unliebsamen Ausdünstungen und wird nach Ab-
schluss der städtischen Canalisation als tadellos bezeichnet werden dürfen.
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