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Knauff, Franz
Das neue academische Krankenhaus in Heidelberg: Mit einem Atlas von XXVIII Tafeln und einer Photographie (Text) — München, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.25041#0058
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Wasserversorgung und Canalisation.

In der Beschreibung der Wasserversorgung und Canalisation beschränke ich mich auf
die allgemeinen, wesentlich ärztlichen Gesichtspunkte.

Wasserversorgung.

Das Krankenhaus hat zwei getrennte Wasserleitungen erhalten, eine, welche den Bedarf
an Trinkwasser und den Bedarf des Waschhauses, und eine zweite, welche das übrige Nutz-
wasser liefert. Locale Verhältnisse haben diese Complication nothwendig gemacht. Die Stadt
Heidelberg besitzt eine hinsichtlich der Qualität des "Wassers ausgezeichnete Wasserleitung.
Das Wasser ist der früher dem Wolfsbrunnen angehörigen Quelle entnommen, von tadelloser
Reinheit, arm an festen, namentlich organischen Substanzen (mit etwa 0,04 Gramm Abdampf-
rückstand pro Liter); ebenso ist auch die Leitung vorzüglich. Leider konnte der Gesammtbe-
darf der Anstalt nicht aus dieser Leitung erhalten werden, da die städtische Behörde die er-
forderliche Menge Wassers nicht glaubte abgeben zu können. Da den Kranken aber ein mög-
lichst gutes Trinkwasser geboten werden sollte, und für den Fall eines Verzichtes auf die
städtische Wasserleitung nur das Grundwasser zur Verfügung gestanden wäre, so musste zu
einer getrennten Leitung für Trinkwasser geschritten werden. Das Waschhaus wurde an die-
selbe Leitung angeschlossen, theils, weil sich das sehr weiche Wasser zum Waschen ganz be-
sonders eignet, theils auch, weil das Waschhaus durch seinen grossem Consum von mehreren
Cub. Metern pro Tag und durch seine terminale Lage die nöthige Frische des auf den Zwischen-
stationen entnommenen Trinkwassers sichert. Die Auslässe für das Trinkwasser sind an auf-
steigenden Röhren angebracht. Jede Baracke hat einen, jeder Pavillon auf dem Corridor jedes
Stockwerkes, das Verwaltungsgebäude auf jedem Flügel jedes Corridors je einen Trinkwasser-
hahn. Das übrige Nutzwasser wird aus einem Brunnenschacht im Maschinenhause gepumpt.
Die pag. 1 angegebenen Grundwasserverhältnisse, sowie die Integrität des Bodens lassen eine
hygienisch bedenkliche Verunreinigung zwar nicht befürchten. Auch ergaben die Analysen des
Wassers einen nur geringen Gehalt an organischen Stoffen. Sein Gehalt an anorganischen
Substanzen (circa 0,6 — 0,7 Gramm pro Liter), die fast nur aus Kalksalzen bestehen, machen
es aber doch als Trinkwasser weniger, und als Wäschereiwasser sehr wenig empfehlen s werth-
 
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