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Zentral-Dombauverein <Köln> [Editor]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1843 (Nr. 28-80)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1490#0015
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nach später genvmmener Einficht, seine Genehmigung und Unterschrift
erlheilt.

(Gez.) ^ Johannes von Geissel. — von Wittgcnstein. — Zwir-
ner. — 0. D'Ester. — o. WeydeN. — I. P. Weyer. —
Biercher. — Rolshausen. — Seydlitz. — C. Vohl. —
Kerp. — Hohenschutz. — Wilh. Bartman. — P. Franck.
— Steinberger. — Reichensperger. — Bloemer.

* *

.Bericht i'iber die Hülfsvereine im Landkreise Köln.

Jn derSitzung des Vorstandes des Dombau-Vcreins vom 14. Juli
1842 ist den Unterzeichneten dec Auflrag geworden, dieBildung föim-
lich organisirker Hölfsvereine im Landkreise Köln in Anregung zu
bringen. Sie be«hrcn sich, heute über die Ausfühiung diescS Aufkra-
ges einen kurzen Bcricht abzustatten.

Als wir unsere Aufmerksamkeit auf die Bildung von Hülfsvereinen
im Landkreise Köln richteten, waren außer dem bereits entstandenen
Dekanatsvereine der Herren Geistlichen des Dekanates Lövenich nur
in der Biirgckmeisterei Brühl Schritle zur Constituirung eines Hülfs-
vereins qeschehen, obgleich eine Menqe einzelncr Bewohner des Krei-
ses bereils in die Listen des Central-Vereins eingetragen waren. Bei
der Nähe des erwähntcn Kreises an dem großen Bauwerke selbst und
den Verbindungen fenes mit dec Stadt Köln halle das Jnlercsse an der
großen Sache beinabe überall Wurzel gefaßt, und eS bedurfte nur ei-
nes BeginneS, gewiffer Maßen einer Sammlung dcr vielseitig zer-
streuten Kräfte, um die Bildung von Hülfsvereinen an vielen Ortcn
hervorzurufen, an denen unsere Brstrebnngen überall di'e zuvorkom-
mendste und beriilwilligste Un^rstützung fanden, welche wir hiermit
dankbar anerkenncn müssen. sDie Lage dcs Kreises, wclchec seincn
Mittelpunct in der Stadt Köln, also außerhalb seines Bereiches, hat,
begünstigke nicht das Zusammenfaffen des ganzen KreiseS in Ei'nea
Verein, und es schien uns zweckmäßiger, auf die Constituirung selbst-
ständigcr Hülssvereine in den verschiedencn Bürgermeistereien, ja, so-
qar auf eine Gliederunq derselben in die einzelnen Pfarrgemeinden,
hinzuwirken, wobei auch besonders der Bortheil erzielt wurde, daß die
Wirksamkeit der Vorstände auf ihre Heimat, wo ihnen aller persön-
liche Einfluß zu Gebote stand, beschränkt blieb, also mit viel größerer
Energie sich entwickeln konnte. Um, wo möglich, die ganze Bevölke-
rung für die große Sache zu gewinnen, schien cs uns zweckmäßig, die
Mikgliedschaft dec Hülfsvereine an keine bestimmte Größe des Bei-
trages zu binden, sondcrn durch die Darreichung irgend einer Gabe
zu bedingen und gewisser Maßen die einzelnen Gemeinden als beilrat
gende Jndividuen zu betrachlen, da bei den Vermögensverhältniffcn
der Lanbgemeinden ein befriedigendes Resultat mehc in dcr großen
Zahl kleincr Beiträge als in der Größe der einzelnen gesucht werden
mußtc, und eine vcrglcichende Ucbcrsicht der Leistungen der in dem Bc-
reiche unserec Wirksamkeit bishcr gegründeten Hülfsverei'ne bewcis't, daß
das Resultat derjenigcn Vereine, dercn Statuten kein bestimmtcs Mi-
nimum des Beitragcs vorschreiben, im Verbältniß zu der Aahl und
dem Vermögcn der Bevölkcrung ein viel größeres und unerwarteteres
ist, als in denen, ws das Gegentheil bestimmt ward^ Wo wir durch
eigene Bekanntschaft thäti'g sein konnten, lenkten wir unsece Aufmerk-
samkeit zuecst hin; an ben anderen Ortcn suchtcn wir die Milhülfe
anderer, in dieser Gegend einflußreicher Personen zu gewinnen. So
«ntstanden nach und nach folgcnde neun Hülfsvercine:

1) in drr Bürgermeisterei Hürth den 2. August 1842 mit ernem
Bcitrage von 138, resp. 145 Thakern;

2) in der Bürgermeisterei Effern den l4.August mit cinem Beilrage
von 65 Thalcrn;

3) in der Bürgermeisterci Brühl den 16. Nugust mit cincm Beitrage
von 97 Thalern;

4) in der Pfarrgcmeinde Brauweiler den 17.August mi't einem Bei-
trage von 36 Thalern 10 Silbcrgroschen;

5) in der Bürqermeisterei Lövenich den 21. August mit einem Bei-
trage von 29 Thalern 7 Silbergroschen;

6) in der Bürgermeisterei Lonqcrich den 30. August mit einem Bei-
traze von 59 Thalern 19 Silbergroschen;

7) in der Bürgermeisterei Skommeln den 9. Oclober mit einem
Beitragr von 16 Thalern;

8) in der Pfarrgemeinde Jmmcndorf den 20. November mit einem
Bcitrage von 30 Thalern 8 Silbergroschen;

9) in den Pfarrgcmeinden Rodenkirchen und Sürth den 23. No-
vember mit einem Bcilrage vvn 46, resp. 48 Thslern 15 Silber-
groscheu.

Sämmtliche Hülfsverrine, mit Ausnahme der zu Stommeln und
Jmmendorf, welche ihre Slatuten noch nicht eingesandt haden, sind
bereits förmlich dem Central-Vereine anqeschlossen. Jn einem Thcile
der übrigen Gemeinden mußte die Constikuirung der Hülfsvereine au-
genblicklich obwaltender örtlicher Derhältnisse wegen auf das Jahr
1843 vecschoben werden, und wir haben die gegründetsten Hoffnun-
gen, daß sich überall, namentlich aber in den Bürgermeistereien Fre-
chen und Müngersdocf, binnen Kurzem förmlich Hülfsvereine consti-
tuiren werden, fo wie auch bereits aus den Pfarrgemeinden Widdcrs-
dorf und Meschenich durch die gütige Vermittelunq der Herren Pfarrer
Beitragszahlungen von resp. 16 Thlrn. 11 Sgr. 7 Pf. und lO THlrn.
25 Sgr. eingesandt worden sind. Die durch die Hülfsverei'ne im
Landkreise Köln bis jeht »ingesandte Summe beträgt 526 Thlr. 29

Sgr., wobei zu bemcrken ist, daß die Summe eine bedeutend größer-
wä're, wenn nicht stbon ein Theil der Bewohner des Kreises vor Cvn---
stiluirung dcr Hülstvereine seine Beitragszahlungen bei dem Central-
Vereine direct gemacht hätte. Rechnen wir zu obiger Summe die i»
Deutz gesammelten Beilräge im Belaufe von 163 Thlrn. 13 Sgr.»
die Beiträge vori Widdersdorf mik 16 Thlrn. 11 Sgr. 7 Pf. und
jene von Mcschenich mik 10 Thlrn. 25 Sgr. und die der Dekanats-
Versammlunq der Herren Geistlichen des Dekanates Lövenich mit 26
Thlrn. 20 Sgr., so ergibt sich die Totalsumme der Beiträge d«K
Landkrcises Köln von 744 Thlrn. 8 Sgr. 7 Pf-, so daß wir uns
kühn der Hoffnung hingeben können, daß die Beiträge des ganzen
Kreises im Jahre 1843, wenn alle Bewohner an die Casse der Hülfs-
vereine «inzahlen und die noch zu errichtenden Hülfsvereine constituirt
sein wecden, Lie Summe von 1000 Thlrn. überstcigen werden.

Köln, den 15. Januar 1843.

v. D'Est-r. I. I. Boden.

Jtl Nr. 28 des „Domblattes" finden sich in dem 8. Gabenverzeich»
nisse »ub Nr. 32 die diesjährigen Beitragszahlungen des burtschri-
der Hülfsvereins mit108Thlr. 13Sgr. aufgeführt, und ist dabrr
die Bemerkung eingeschalket, daß der Betrag von 5 Thlrn. 15 Sgr.
für „Verwaltungskosten" abgezogen sci. Dcr unterzeichnete Ver--
waltungs-Ausschuß sieht sich, zufolg« eincr ihm von dem Vorstantzk
des burkscheider Hülfsvereins zügcgangenen Aufforderung, veranlaßt,
die obi'ge allgemeine Bezeichnung näher dahin zu crläutern, daß jeue
Summe vsn 5 Thlrn. 15 Sgr. in solgenderWeise verwendet wurder

a) für 27 Excmplare des „Domblattes" zum Bchufe der DertheiluNK
derselben nach h. 2 des Stakuts des Hülfsvereins 4 Thlr. 15 Sg^;

b) für Botenlohn 1 Thlr., Summa 5 Thlr. 15 Sgr.

Köln, 20. Jan. 1843. Der VerwalkungS-Ausschuß

_ des Central - Dombau - VereinS»

Als eincn höchst erfreulichen Beweis, wie auch in weiter Ferne der
deutsche Geist immec mehr in dec Dombau-Sache eine hei'lige deutsche
Angelegenheit crkennt, macht der untcrzeichnete Ausschuß einen BeitraK
von 40 Mark 5 Schilling (20 Thlr. 5 Sgr.) hiedurch bekannt^.
welcher ihm durch Hcrrn Chr. Feldmann Namens seiner und einer
Gesellschaft von 43 Bewohnern der Stadt Kiel im Herzogthum.
Holstein heuie füc den Dombau zugegangen ist.

Köln, 20. Jan. 1843. Dec Verwaltungs-Ausschuß

des Central-Dombau-Vereins»

Als Beiträge zur Vereins-Bibliothek sind ferner einqegangen:

1) Von Hrn. Buch- und Musikhändler I. M. Dunst hierselbff
zwci Exemplare dcs bei ihm erschienencn Liedes: „Dom-Sage", Ge-
dicht von v. Reifferscheidt, in Musik gesetzt von Bernhard Bremr
(Prcis 5 Sgr.).

2) Von Herren I. u. W. Boisserse hierselbst ein Exemplar der k»
ihrem Vcrlage erschienenen Schrift: „Der Dom zu Köln und feim
Vollendung", von Levin Schücking, Köln 1842 (Preis 12'/i Sgr.).

3) Von Hrn. Eiscn als fernere Geschenke ein Exemplar folgender
in seinem Verlage erschienencn Werke:

n) „Neueste, vollstä'ndige Beschreibung der Stadt Kkln", von F»
I. Kiefer, mit 8 Stahlstichen, cart. (Preis 24 Sgr.);

b) „vesoriptino ooiivello et cswplets No I» ville >te voloNre^
pm- b. 6. Lieker, ornee äo 8 ^rsvures eu aeier, eart. (PreiA
24 Sgr.);

v) „Geschichte der vier letzten Kurfürsten von Köln: Joseph Ge--
mens, Clcmenö August, Maximilian Friedrich und Maxime--
lian Franz", von v. Frhr. F. E. von Mering, mit dem Bildk
von Clemens August (Preis 1 Thlr.);

<l) „Panorama der Stadt Köln" (von der Rheinsekte), PreiS 2-
Sgr. Unter Glas und Goldrahmcn.

4) Von Hrn. D. Levy-Elkan hierselbst ein Exemplar nachstehender
von ihm gcfertigter und im Kunstvcrlage von F. C. Eisen in Kök«
erschienener Kunstblätter:

») „Erinnerungsblatt an die Wahl - Versammlung des Dombas-
Vercins zu Köln am 14. Februar 1842" (Prei's 2'/- Sgr.j;
b) „Erinnerungsblatt an die Domkirmes im Jahre 1842" (PreiK
2'/, Sgr.);

o) Die bis jctzt erschiencnen neun Blätter deS Werkes:
vierzehn Standbilder im Donrchore zu Köln" (Preis
1 Thlr. 10 Sgr. pro Blatt, i'm Ganzcn 12 Thlr.) (Die zr»
Vcrvollständigung noch erscheinenden 5 Blätter sollcn bis Ostenr
d. I. nachfolgen.

Köln, 19. Jan. 1843. Der Verwaltungs-Ausschu-

des Central-Dombau-Verei«S^
 
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