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Zentral-Dombauverein <Köln> [Editor]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1845 (Nr. 1-12)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1496#0032
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kloster, so wie di« Haus-Capellt der Dechanek, welche noch vor Ankunft
d«r Franzosen von bem Weihbischofe Graf Königsegg bewohnt wurde;
dies« Capelle war sehr eng und unansehnlich, mit rothen Dcaperieen be-
malt. sBgl ksteaiui <i« !N. S. 625).

128. Di« Mallhias-Capelle lag Marzellensirase Nr. 3041'/,, jetzt Nr.
II. lVerql. Verzeichniß der Einwohncr Kölns, Jahr 1797. Adreßbuch der
Stadt Köln, 1822.)

132. Das WaisenhauS wurd« im Jahre 15>99 in das Haus Maximi-
nenstraße Nr. 2707, jetzt!4, verlcgk, worin bis zu der Zeil das Gymna-
sium dcr Jcsuit.n gcwesen war. Die daju gchörige Cap.lle hatir ihren Ein-
gang auf der Johannstraße, dcr Kostgasse qegenüber.

134. Die Eacramcnts-Capelle war an der Franciscanerkirche am östli-
chen Ende derselden angclehnt, lie hicß die Poriiuncula-Eapelle und hatle
ihren Eingang in der jetzig.n Streitzcuggasse (ehcdem an den Francisca
nern) Nr. 4866'/,. (Vc'rgl. Dcrz.ichniß dcr kölnischen Einwohner vom
Zahr« 1797.)

Berichtigung der Schlußbemerkung. Die Wclsche- odcr Noit-
burgiS-Eapelle, welche im Jahre 1636 den hier wvbnenden Walloaen ein-
geräumt wurde und wo ihnen in ikrer Muttcrsprache durch Jesuikcn ge-
predigt und RcligionsunkerricD^Dheilt wurde, lag nicht an dcr Stelle des
jetzigen Bäckcrhauscs, Marienp'atz, ehedem 1761, jctzk Nr. 11, sondern da-
neb-n, und war mit Nr. 1760/, bezcichnet. Diese Cip Ue wurde im Jahre
18'3 geschloffen und 1813 abrebrochen. Auf der Baust-lle und der Bau-
stelle d.s Ncbenhauses Nr. 1760 ist das Haus Nr. 13 errichcek wordcn.
(Vergl. Vcrzeichniß der köln. Einwohner vom Zahre 1797. Adcißbuch vom
Jahre 1822.)

Uebcr meine bei dcr Jesuitenkirche ausgesprochene Meinunq, als ob der
Heiland und Maria umgestcllk worden, gidr Hr. I. Brocke delchrcndc
Miltheilungcn, daß er nichk in diese Ansicht eingehen könne. Viclmehr be-
hauptck cr, daß die Stellung dcs HcilanbcS und der h. Jungfcau s>il Ein-
richiung der Jcsuitcnkirche destche und der Heiiand qerade am Männer-
schiffe und die h. Jungfrau am Frauenschiffe stehe. Zwar schcine d.r
Dom mit dcm Heilande an dcr Süospitze und Maria in Norden zu w>-
derspcechen; allcii, die Sache sei leicht zu cnischcidcn, wcnn man nur dic
Zeil vor und nach dcm Scheidcjahre >485 tr.nne. Er beweiset dics durch
Aa»rii» sel »I»olo kxsiosit. kl. »ei,, »aciiüc. I« >81. 0»!>c,k. II. g»!>rc

rukric» pr»e»c> ilieari, »t ,ncer<i»«> >>»»t «r»ti<>oen> „nrnm», ts tlouiioc"
nccoilat »<j coro» »ltnris nioislriiai, »gclit. 1. o kpinioli,«?

U. v»q»o a<1 üoeni 8oc»Ii XV. <Iioedat»r .iltnris <Iextr» n inoa» Oe-
ledronti» nU »Itnrv cnoversi, »o<Io elixu »Iitore» nntk k.iac epxcliii»,
oorii» lii>i»tnl»e <Iextr»>», el corn» t?v»o»elii »i ai ,t r»i» »Iinri» c»,»-
pellare oiiasiieveruot. X«t la p»aiitic-ili It»»,»s eilitn 1485 <>r,Ii»,,tii>»
o«t, »t ileiocep» ile x t r» 6r»cilixi I» nltni i» ,»e,I!<> v»II»c.Hi exset <Ie x tr »
oltnrix et piisiiin niaixtr» ejiioile», llriioilixi ex.xet »It.iri» »iaiütr». Es wärc
also durch dieseBestiminung von 1485das alke Rechks zum Linksundumgekchrl
geworden, und dienach dcm genannt.nJahre erbauken Kirchcn warcn nach die-
sem Maßstabe zu beurtheilen. Leider abcr «st diese Zcil die des VcrfallcS
der Baukunst, ja, bald nahten die Tage, die in dcm Zecstören eln größe-
res Vcrdienst suchten, als in dem Erbauen. Grvßartige Anlagcn na-
mentlich stnd in äußerst geringer Anzahl nach 1W5 vorhandcn, und da
also der Verglcich mit unsercr Jesuitcnkirche fchlt, so überlaffe ich dcn
fraglichin Stvff dem Urtheile dec kundigen Gelehrten, und gestehe es gern,
falls ich im Jrrthume bin. Dankcnswcrth aber wäre es auf jcdcn Fall,
w-nn Herr Br. diese Lehre von Rechls und Links vor und nach 1485, di.
auch auf Taufstein und Prcdigkstuhl ihre Anw.ndung ffndct, den Freun
den der heiligen Baukunst in diesen Blältern auscinandecsttzcn wollie.

Ein drikter Beitrag wucde mir durch elncn alten Kenner Kölns, Hrn.
Pastor Ringelhoven in Süchkeln, frühern Panialconiter, mitgethcilt, aue
dem ich Folgendes ausziche:

„Das Nonnenklösterchen in der Kluse, auf St. Scverinstraße, hing
nichk mit dcr Cap-lle der Commcnde St. Kalharincn, chndern mit dcr
Pfarrkirche <Lt. Johann zusammcn, an dcren Th ire es cingebaut." Also
bestcht eS noch, so wie es auch dec ehrwürdige Jubelgreis noch bci seiner
letzten Anwescnheit vor vier Zahrcn vorfand.

Zu St. Pantalcon bemeckt derstlbe Berichtcrstatter: „Daß in dem nach
Osten liegenden Krcuzgange noch zur Zeit dcr AufzeduNjL-Me Capelle ncbst
Altar gewescn. Diese war nach altcr Ueberli.ferung das «Me Bclhaus dcr
Abtei. Auf der Südseile desfflben Kreuzgangcs, wo dei?Einqang in die
Kirche war, befand ffch ein Thor, dar ibcr ein Spitzbogen mit vcrschiede-
ncn Bildwerken (daruntcr Erzbischof Bruno), Gruppen und denkwürdiqen
Säulenknäufen, auf welche Baron von Hüpsch schon ausmerksam machte."
WaS besteht noch von diesem Kreuzqange und den Sphinxcn auf den
Schafl-n d-r Säulen?

Jn Betreff der Alexianer und St. Maurilius erfolgen nun einige Be-
merkungen, die für eine andere Gelegenheit aufgcspart blciben mögcn.

Viertens ist ein altes Baudenkmal wiedsc aufgcfunden, namlich dle
Sergius-Capclle, noch in jhrcm alterthümlichen Zustande, mit ihren
miklelalterlichcn Denktvürdigkeiten, in dem von Geyr'schcn Hause aufdcr
Sandkaul. Wir verdanken der fceundlichen Güle der Bcsttzcrin die Ein-
sicht in diesen merkwürdigen Bau und hoffen zur Zeit dacübcr berichkcn
zu können. Zugleich mit dieser Capelle gedmken wir einec zweiten, die in
dcutscher Bauweise, und zwar aus h,r guken Zcik, noch in d.m Hause deS
Hcn. v. Hohenschutz (Trankgasse) übrig ist. Veranlaffunz undZeit des
Baue» berichket eine gl-ichzeirige Jnschrift. Wahrsckeinlich beffnden sich
noch ähnliche Capellen in alten Häusern, und eS wäre für die Kunstge-
schichte nicht unwichtig, wenn die öffcntliche Aufmerksamk.it auf ffe hinge-
leakt würde.

Schlicßlich füge ich noch «knigr für Köln nrcht unwichtkge Nachrichte»
hinzu, di« aus einer Handschrift, betikelt: Xaa .ie» t,»etuv>»e e»i..o eoxi»
von Zohann s Bungarz, enilehnt stnd. Dle Einficht in diese handschrift-
lichen Jahrdücher der kölnischm Carthause verdanke ich der freundfchaftli-
chen Mittheilung dcs Hrn. von Mering.

S. 18 wird das Haus zur Steffm erwähnt, in welchem der h. Bruno
geboren ward. 8.,i>v«us 1>»Iee oextee vruo» ia k»v urke prape 8. t,»»-
eeolii p,>r»cki»m llomu» »<i 8ts«»»m vuc.tt.», o»>»s est oirca »oo»m 1040.

S. 4l berichtet über ein Haus Büttgmhaus bei St.Ap.rn (iuxt»cl»u-
8»m 8»ncti äpri io pi»te» I»t») vom Jahre 1360.

Ebcndaselbst wird auch der Noikdurqis-Capclle erwähnt und der Mrrk-
mannsqadm vor der Äarspforte, woher offmbar die MaatmannSgaffe
(jetzlge Fcndrich-Wilhelrnsstraße) aenannt ist, welche dcr gclchrte Kram in
Markomannmstraße umtaufte- (S.41. »ote p»rt»m sx»rtis.vivrtmono.A»-
<ieo . . . 1<>»o»e» veootiei»!»» 8. >ttiId»rN*. Deeselbe ättoaoe» <te »n-
iiqiio for» veaekcistii» 8. ZliiildurAi» w:rd auch S. 43 erwähnt.)

S. 80 kommt ein Haus zu dem Ovcrstolz in decMühlmgaffe vor, un»
terschi-dcn aiso von dmm in der Rhcingaffe u»d im Filzengraben. Wahr-
scheinlich war das jetzige Dohmm'sche HauS von diescm allen edlcn Gc-
ft-lechte bewohnt.

S. 115. Bci dem Zahre 1454 und mehrmalS (vql. S. 121) wi'rd der
milkthärige Peker Rink erwähnt, so wie überhaupt m.hre Nachrichtm über
Kunstwcrke, gehrannte Fmstcr, ihre Preise nicht unwichtig sind und zur
Aeit ihre Vcröffentlichung findcn werdcn.

Ueber die Jesuilenkirche wird auch Manches berichtet, so wie auch über
die neun ecstcn hicffgm Zesuilen. i Vgl. S. 189. «.»»Ikertus <7»8triu-, I.en-
aienü»«, »NU8 e o»vem, g»i i» I>»c «rke <Ie 8»ciet,>lv ,1s«» ilep:el>!>at. S.
211. peti-«» k-idei.) Wie bei d>m Jahre 1599, S. 260, erwähnl wird,
gab.» die Carkhäuffc fünfundzwanjig Goldstücke zum Baue dcS ncuen
Zcsuitcn- Gymnaffums.

S. 246. J>n Zahre 1548 wurden die Franciscaner in den Olven auf-
gcnommcn. (>'p- 1-'r»»c>8c.>o! >ie »kservünli» k»c 10 ciril-ile »a<»>88>.)

S. 260. Die armen Clarissmstiftung fällt ins I. 1599. (7»eo»bium

Okrrrissrri'ttM «iv «»bKervnari» fttNljrrtum.

Endlich verdient noch ein Jrrthiim vcrbcffcrt zu wcrden. Grafvon Jsen-
bucq, d r Mördcr Euqelberrs, wurde nicht an der Elendski'rche hinqerich-
tct, sondcrn am todten JuScn. Hier def.in) sich fcüher der Richtplad, der
spä'ker nach Melatm ve-l.qt ward, wo er noch vor etwa zwanziq Jahrm
;u ffken war. Auf der St-llc, wo der Graf qerich'el ward, wurde auch
cin Dcnkmal errichtct, dcff.-n Znschrift noch vorhanden ist. H.-rr o. von
Msrinq. dcm ich auch diese Wiss-nswürdlgkciten v.rdanke, wir) an geeig-
netec Slelle die Bcweise beidringen.

K r r u s e r.

Berichtigung.

DomSlatt Rr. 3, Seite 5, Spalte l, letztc Lexteszelle, ist zu lssen statt Lhürea
T h ü r in e.

Literarilclie Rnzeigen.

Bei M. DuMont-Gchauberg in KLln ist erschienen und durch alle
gutca Buchhandlungen zu haben:

Der Dom ;u Köln.

Historifch -archäologische Beschreibnng

von

M. I. DcNoel.

Zweite, vcrmchrte Auflage.

Mit vier Abbildungm. Carkonnirk. 17'/, Sgr.

vosei-lption a> elieoloAsiea - Iiistoi-iljuo
clo eotto 6Kli86 motropolitailio,

pur AL. «v äVo8I,

rrat/u/es «/s ^-ck//s/na,tt/

psr

I« vr M. RR. 8r»nllvlet.

>1voo äoux vuss «le proül vt un plan iclinoxrapliiguo
stv 1» esldötiralo. Oartonnö 15 8xr.

Verantwortlicher Herausgeber: Jos. DuMont.

Druck und Commissions-Vcrlag des Verleqers der Kölnischm Zeitung
M. DuMont-Schauberg.
 
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