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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1845 (Nr. 1-12)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1496#0034
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rS dem Werke nichk nur viele Herzen gewinnen, sondern auch neue Sum-
men seiner Förderung zuführen würde.

„Unter den hiesigen Vereins-Mitgliedern hat sich gegenwärtig wohl
ein fester Stamm gebildet, dessen Liebe dem Unternehmen sicher zuge-
wandl bleiben wird und dem sich hoffentlich immer mehr neue Spros-
sen zu größerer Kräfkigung und reicherer Entfaltung der Wirksamkeit
der hiestgen Vereins-Genoffcn für den kölner Dombau einverleiden werden.

„Der unrerzeichnets Vorstand wird in der bishecigen Weise fortfah-
ren, dem erhabenen Werke immcr mehr Freunde und neue Mittel zu
gewinnen, welche letztere auch in dem bevorstehenden Vcreinsjahre durch
die Beschaffung außergewöhnlicher Beiträge zu vermehren unser Bestre-
den sein wird.

„Möge das neue Ltadium, das mit dem zweiten Trirnnium seit der
Gründung der Dombau-Vereine anhebt, dem vaterländischen Unterneh-
mcn in erneuerter Einigkeit aller Vereinsgenossen sichercs Wachsthum
und fcöhliches Gedeihen bereiten!

„Aachen, 28. April 1845.

„Der Vorstand des Hülfsvereins für den kölner Dombau:

„H. Jungbluth. de Syo. Kribben."

Die Bersammlung erkennt die Bemühungen der ehrenwerthen Männer,
welche in Aachcn dcm Fertgange dcs Dombaues ihre besondere Sorgfalt
gewidmet, dankbar an.

Der Dorsitzende las demnächst nachfolgendes Cabinetsschreiben Sr. Maje-
stät des Königs vor:

„Jndem Jch dem Verwaltungs-Ausschuffe des Central-
Dombau-Verekns für die Anzeige vom 3. v. M. und die
wiedecholte Einladung zu dem auf den 27. und 28. d. M.
vorbcreiteten Feste Mcinen Dank ausspreche, bedauere Jch,
denselben benachrichtigen zu müffen, daß die gesteigerte Be-
drängniß der Provinz Preußen Meine nahe Anwesenheit Ln
derselben nothig macht und Ich daher außer Stande bin,
der Einladung zu folgen.

„Pvtsdam, 2. Mai 1845.

„Friedrich Älithelm.

„An dm Verwaltungs-Ausschuß des Eentral-Dombau-Vereins zu Köln."
und drückte Namms der ganzen Versammlung das Bedauern aus, daß
nunmehr alle Hoffnung verschwunden sei, Se. Majestät den hohcn Pro-
tector in der Mitte der Vereinsgenossen bei den bevorstehenden Festen
zu sehen.

Mit gleichem Bedauern vernahm die Versammlung die Mittheilung,
welche Se. Majestät der König von Baiern durch Cabinctsschreiben vom
5. d. M. an dm Vorstand gclangen lassen, wclchcmnach Allerhöchstdieftlbcn
der ergangmen Einladung zu dem bcvorstehenden Feste zu cntsprechen ver-
hindert flnd. Das Eabinetsfchreiben lauket, wie folgt:

„Jch habe das Schreiben v. 17. April empfangen, durch wel-
ches der Verwaltungö-Ausschuß des Central-Dombau-Vereins
Mich zur persönlichen Erscheinung bei dem am 27. und 28.
d. Mts. in Köln abzuhaltenden Feste des nunmehr dreijäh-
rigen Bestehens des Vereineö einladet. Die geehrten Herren
res Verwaltungs-Ausschuffes wissen, wie lebhaften Antheil
Ich an diesem teutschen Unternehmen stäts genommen und
fortwährend nehme; und innig erfreut Mich die vor Allem
unentbehrliche, mit Liebe verfolgte Unterstützung des Unter-
nehmens durch Jhren erhabenen Landesherrn, Meinen viel-
geliebten Schwager, den König von Preußen. Diesem Feste
persönlich beizuwohnen, bin Ich jedoch abgehalten. Empfan-
gen Sie indeffen, Mein Herr Baron, für stch und die übri-
gen Herren des Auöschuffes, Meinen Dank nebst der Ver-
ficherung der vielen Werthschätzung, womit Ich denselben
wohl beigethan bin.

„München, 5. Mai 1845. L U d w j g "

Drr Vorfltzende theilte ferner ein Schreiben des Präsidenten des Vorstan-
d«s, Herm Rols-Hausen, vom 17. Mai d. I. mit, wodurch drrselbe
emzeigt, da sseine Geschä'ste in dm Regierungsbezirkm Coblmz und Trier
es ihm nicht gestattm, bei der bevorstehendm Haupwersammlung den Vor-
1 ,z»sührm.

Herr Esser n. theilte alsdann Namms des Verwaltungs-AusschusseS
den in der Gmeral-Versammlung vom 27. d. Mts. zu gebmden Rcchm-
schaftsbericht mit, wobei nichts zu bemerkm war.

Der Vorsttzende schlug demnach vor, bei der Leitung der großm Ver-
sammlung dieselbe Geschäftsordnung wie im vorigen Jahre beizubehalten.

Herr Compes äußerte die Meinung, ob es nicht zweckgemäßer sei, nach
Anhörung des Rechenschaftsberichtes sofort mit dm Debattcn über die Vor-
schlägr zur Abänderung dcr 18 und 22 deS Statuts zu beginnen, weil
das vorausgehende Scrutinium viele Mitglieder veranlaffen würde, weqm
der langen Dauer dieses Geschästs die Versammlung vor Beginn der De-'
batten zu verlassm.

Herr Böcker Sußerte die Meinung, daß vielmehr die Länge des Re-
chenschaftSberichts dm Debatten über die Adänderung des Statuts Ein-
Irag thun könnte.

Die Bersammlung einigle sich dahin, die vorigjährige Geschästsordnung
drizubehalrm, in Betracht, daß das Srmti'nium gleichzeitig vor sich gehen

könne, ohne den Fortgang der Verhandlungcn zu stören, und den Debat-
tcn krincn Eintrag zu thun vermöge.

Der Vorsitzende theilke demnächst mit, daß durch das AuSscheidcn des
Herrn Regierunqs-Präsidenten von Gerlach und deS Herrn Jos. Du-
Mont der Fall vorhanden sei, zwölf Mitglieder des Vorstandes zu wählen,
wobei aber zu bemerken, daß die zwei an die Stelle dieser beiden Vorstands-
Mikglieder zu wählendm Candidaten nur die Zeit, welche diesen beiden noch
gebliebm, falls sie in dem Vorstande verharrt, demVorstande angehören wer-
dm. Er schlug demnächst der Versammtung vor, cinen Beschluß dahin zu
fassen, daß dec eilste Candidat nach der Stimmenzahl an die Slelle des
Herrn Jos. DuMont trete und demnächst noch drei Jahre, der zwö.lfte
nach der Sümmmzahl an die Skelle des Herrn von Gerlach noch ein
Iahr dem Vorstande angehören werde.

Der Vorfitzende theilte demnächst die Liste der einzelnen Mitglieder des
Vocstandes mit, welche für das bevorstehende Wahlgeschäst das Scruti-
nium leitm werden. Der Ausschuß habe demnach an die Stelle des ent-
schuldigtcn Herrn DeNosl für das achte Wahlbureau den Hrn. Geheimm
Regierungsrath Freiherrn von Münch-Bellinghausen ernannt.

Für die Priifung dcr Vollmachten sollm nach dcm Vorschlage des Vor-
sitzenden, welchem d!e Versammlung beitcat, d!e Herren Franck, Bart-
man und Zanoli, und zu deren Stcllvertretern die Herren Compes,
Weydcn und A. Oppenheim bestimmt werden.

Derselbe bcrichtetc sodann über die Ausführung des mil dcm Medailleur
Kramer abgeschlossenm Verkrags, betreffend daS bei dec erstm dreijähri-
gen Hauptversammlung auszutheilende Vereins-Gedmkzeichcn, und theilte
ein Schrciben dcs rc. Kramer vom 13. Mai d. I. mit, worin derselbe
anzeigt, w!e schmerzlich es rhm gewesen, den ursprünglichen Vertrag nicht
inne gehalten zu haben, gleichzeitig aber verspricht, bis zur Mitte dieser
Woche 8600 Ltück abzuliefern und bis zum Feste die crforderliche und
verembarte Anzahl nachzuscndrn. Auf den Vorschlag des Vvrsitzers be-
schloß die Versammlung, von der Convmlionalstrafe abzustehen, fallS der
ic. Kramcr bis zum 22. d. M. 8000 Stück, darunter 6000 mit Oesen
versehm, in drm der Muster-Medaille entsprechendm Metalle abliefem wücde.

Der Vorsitzmde becichtete, daß HercRath Schlosser in Frankfurta. M.
und Hrrr Architekt Gau in Paris den Beitrag von Einhundert Thalern
eingesandl haben, und schlug demnächst vor, diese Beiden zu Ehren-Mit-
qlicdecn des Vorstandes zu Proclamirm, welchem Vorschlage bie Ver-
sammlnng beitrat.

In gleichcr Weise machte derselbe d!e erfreuliche Mittheilung, daß Herr
Stadtcath Michels dem Dombaue ein Geschmk von tausmd Thalern
gemacht und daran die Bsdingung geknüpft habe, auf zehn Jahre zum
Ehren-Mitgliede des Vorstandes ernannt zu werden. Der Vorsitzende schulg
demnächst vor, diesem Antragc zu entsprechen, und proclamirte darauf die
Verlammlung unter dankbarster Anerkmnung dm Herrn Stadtrath
Michels zum Ehrcn-Mitgliede auf die Dauer von zehn Jahrcn.

Auf den Vsrschlag deS Borsi'tzmdrn beschloß die Versammlung, den
Hercn von Thenen in Betrachk des großmüthigm Beitrags zum Dom-
bau-Fond zum Ehren-Mitgliede für das nächste Vereinsjahr zu proclamiren.

Die Statuten der Hülfsvereine von Sürth, Weiß und Bergisch-
Gladbach wurdm von dem Vorfltzsndmmitgetheilt und bestätigt, und wur-
den diese Hülfsvereine als solche für constituirt erklärt und deren Anschluß
an den Cmtral-Dombau-Berein genehmigt.

Hiermit ist das gegmwärtige Protocoll geschioffen, vorgelesen, gmehmigt
und unterzeichnet wordm, zu Köln, wie Eingangs, AbendS 6 Ilhr.

(Gez.) von Wittgenstein. — I. Compes. — o. Schweitzer.
— von Groote. — von Herwegh. — Z. B. Haass.
— I. P. Weyer. — Seydlitz. — Berghaus. — F. A.
Zanoli. — Tchieffer. — v. Weyden. — C. Vohl. —
P. Franck. — G. A. Böcker. — Wm. Bartman. —
Zwirner. — Biercher. — Gräff.

Protoeoll -er General Bersammlung

d er

Central - Dombau- ^ereins- Genossen.

Verhandelt zu Köln auf dem Frankmplatze, am 27. Mai 1845, Vor-
mittags halb 12 Uhr.

Gegenwärtig vom kölner Vorstande die Herrm: Stadtrath von
Wittgenstein, stellvertretmder Präsidmt; Advocat-Anwalt Justizrath
Esser n., Secretär; o. Sulpiz Boisseröe, königl. baierischer Ober-
Baurath; Bau-Znspector Biercher, Stadtrath von Herwegh, Stadt-
rath Seydlitz, Kaufmann Fr. Heuser, Geh. Ober-Justizrath und Ge-
neral-Procurator Berghaus, v. E. Weyden, Advocat-Anwalt Com-
pes, königlicher Kammerherr Graf Franz Egon von Fürstenberg-
Stammheim, Kaufmann H. Haan, Regierungs- und Bau-Rath
Awirnsr, Kaufmann Neven, Banquier S. Oppenheim, Kauftnann
I. M. Farina, Kausmanv F. A. Zanoli, Prästdmt des Gewerbver-
einS Vohl, Appellationsgenchtsrath v. Ammon, Rentner Paul Franck,
meci. v. D'Ester, Stadlrath und Präsident der Armenverwaltung von
Groote, Rittergutsbesi'tzer v. Hohenschutz, Kaufmann W. Henne-
kens, Pfarrer Kerp, Kaufmann P. I. MülhenS, Stadtbaumeister a.
D. Weyer, StadtrathSchieffer, ReferendarSchramm, AppellationS-
gerichtsrath Gräff, Stadtrath Th. Essingh, Justizrath und Ritter-
gutsbesitzer von Bianco, Kaufmann Wm.Bartman, Rittergutsbefltzer
BoiSmard, Advocat-Anwalt Zustizrath 0. Haass I., Z. M. von
Thenen; Advocat-Anwalt Blömer, Protocollsührer.
 
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