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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1845 (Nr. 1-12)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1496#0056
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ist, und d«k edl« FÜrst hat zu virl Beweise gelieftct, daß «r sie schatz«; so
choffm wir denn auch nicht umsonst sür di« Ruinen drr Capelle von Ra-
mersdorf, wir hoffen, daß di'e gesprungenen Gewölbe sich wieder heben
und den Ruhm eines echk deutschen Geschlechtes vrrkünden, daS einstens
Europa von der Barbarei des Halbmondes durch die Tapferkeit cines sei-
nrr Mitglieder hat retken helfen und seinen echten Ruhm in deutscher
Geschichte findet. Prisac.

Lorrespondens - Nachrichten-

Köln, im Juli. Die hier bestehenden Dombau-Vereine schreiten in ihrer
Entwickelung kraftig voran und tragen nicht allein Vieles dazu bei, die
Theilnahme für unsern erhabcnen Dvm in allen Schichten der bürgecli-
chm Gesellschaft immer mehr zu beleben und dadurch das große Werk des
Fortbaues zu fördern, svndern wirken auch im AUgemeinen bildend und ver-
«delnd, indem ihr« Tendenz dahin geht, bei ihren Mitgliedem sittlich-reli-
giösen Sinn und kirchliches L-ben zu sördern und zugleich durch eine ge-
meinsam« anstLndige Erbolung be! den wöchentlichm Zusammenkünfken
dieselben aus dem Bereiche der Rohheit fern zu halten und Geschmack an
zeistigen Vergnügungm in ihnm anzuregen.

Einer der jüngstm dieser Dereine, der „bürgerliche Dombau-Ver-
ein", der Ordnung des Entstehens nach drr vierte, hal sich besonders
schnell zu hvhem Flore erhobm. Seit den sieben Monaten seineS Bestehms
ist die Zahl seiner Mitglieder bis auf vierhunderk gewachsen, unter welchcn
sich mehre Geiflliche und Bcamte befinden. Der schöne Geist der Eintracht,
der diesm Verein belebt, hat sich besonders bei einem Fest« kund gegeben,
welcheS derselbe neulich zu Ehren seines Präsidmten an dessen Namenstage
veranstaltet hat, wvbei sich eine so warme Nnhänglichkeit aller Mitglieder
an ihrm Vvrsitzenden und eine so schöne Uebereinstimmunq der Gcsinnun-
gm bei Allen kund gab, daß man zu den schönsten Hoffnungen in Be-
ziehung auf die Zukunft dieses Vereins vollkommen berechtigt ist. Die re-
gelmäßigm Dersammlungen dieses Vereins sinden an jedem Sonntage,
Abmds 7 Uhr, in dem großm, zu diesem Awecke besonders eingerichteten
und auSgeschmückten Saale des Bierbrauers Herrn H. Lugt, Löwengasse
Nr. 11, Statt. F.

Köln, 14. Zuli. Gestern feierte der hiesige „fröbliche Dvmbau-
Verein" daS Fest selner Fahnenweihe und der Einweihung seines Ver-
sammlungssaales. Um 9 Uhr Morqms begaben sich die Mitglieder i'n ei-
nem schön geordneten Zuge in die Kirche St. Johann, wo wahrmd des
muflcalischen Hochamles der Hr.Pfarrer Busch dic kirchticheWeihe des Vereins-
banners und der Medaille vollzog und in krafligm, eindringlichcn Worten
aus einander setzte, wi« der fröhliche Verein recht thue, seine Wirksamkeit
im Namen des Mmä'chtigen zu beginnm und, falls er in Eintracht und
Ausdauer in diesem frommen Sinne sortwirke, könne ^er dcr Hoffnung
Raum geben, die Vollmdung des herrlichen Tempels zu erlebm. Abends
versammelten sich die Vereinsgenossen mit ihren Frauen und Töchlern in
dem neuen, sestlich geschmückten Saal«, in welchem die Sitzung mit einer
vvn dem Musikcorps des hochlöblichen 28. Jnfanterie-Regrments trefflich
ausgeführten Ouverture eröffnet wurde. Der Präfident deS VereinS, Herr
Schmitz, ergriff nun das Wort und drückte den innigsten Wunsch des
Vorstandcs und des ganzcn Vereins dahin aus, daß er den Herrn Pfarrer
Busch zum immerwährenden Shren-Präsidenten des D-reinS ernannke und
die Jnsignim desselbm überreichte. Hr. Pfarrer Busch dankle innigst ge-
rührt für die ihm so unerwartet erwiesene Aufmerksamkeit und geloble,
seine ganze Kraft dem Gedeihm des VereinS zu widmen. Ein donnerndes
Lebehoch «rscholl von Se'ilen der Versammlung zum Aeichm der freudigen
Anerkennung des nmen Ehren-Präsidenten. Nachdem von den Anwefenden
das Lied: „Einkracht öffnet uns dm Tempel", mit Begeisterung gesungen,
wechseltm nun emste und heitere, drr Würde und Freude des Tages ent-
sprechende Lieder mik Borträgm ähnlicher Art ab. Mit Ruhe und Gewandt-
heit wurde. gesprochen und mit Frohsinn gesungen. Es zeigte sich ein« all-
gemeine Begeisterung für das Gute, Edle und Schöne, und nachdem
auf eine solche zugleich erhebende und angmehmr Weis« dieser sür die Ver-
rins-Genossm unvergeßliche Abmd zugebracht worden, gelobte sich Jeder
beim Nachhausegehm, nach besten Kräftm zum großen und crhabmen
Zwecke mitzwvirken und stäts ein würdigeS Mitglied sein und bleiben zu
wollen. ' **

Mülheim, a. Rh., 15. Zuni. Die am vorigenMonkage Statt gehabte
Haupt-Dersammlung der Dombau-Freundc im Kreise Mülheim hat bei
allm dort Anwesmden «inen rechk freundlichen Eindruck hinterlassm und
alle für die erhabene Sache dcs Dombaues dauernd angeregt. Auf dem
geschmackvoll auSgrschmückten Rathhaussaal« halten sich die Vcreins-Mit-
glieder um vi« bekränzte Büst» des erhabenm Protectors, dem wir Berger
auch noch besonders durch die Wiederherstellung deS heimatlichm Domes
ln Altenberg zu Danke verpflichtet sind, auS allm Theilen des Kreises ver-
sammelt. Der mülheimrr Männer-Gesang-Verein, von Jnstrummtal-Mustk
begleitet, »rhob mit seinm ausgezeichnekm Leistungm die Fcier des Tages.
Der Vorfitzende, Herr v. Hohenschutz, eröffnete die Verhandlung mit
einer Festrrde, brachte dem erlauchlestm Protector und darauf allen, die
fich um den Verein verdienl gemacht, den Zoll des Danke« und erstattete
dm Berichl über di« Wirksamkeit deS Vereins, der selt achtmonatlichem
Bestrhen dl« Summe von 354 Thalem zum Dombaue aufgebracht hatte.
Das Bertraum aller VereinS-Mitglieder zu dem bisherigen Vorstandr br-
wirs fick schon dadurch, daß die stalutgemäß auSgeloofiren DorstandS-Mik-
glieder auch fürS künftige Jahr wieder gewählt wurden. Befonders abrr
wurde dem Herrn o. Hohmschvtz» durch drffen aufopfrrnd« Bemühungen

der Verei'n unter dm schwierigsten Verhaltniffen inS Lebm getreten war,
und drssen unei'gennütziges Beispirl drn Eifer für dle gute Sache erhobrn
hatte, die ehrendste Anerkennung der Gmeral-Versammlung zu Theil. Eine
thatsächliche Anerkennung des Skrebens dieses um den Kceis Mülheim
sehr verdimtm Mannes bekundet sich gegmwärtig noch dadurch, daß an
mehren Orken deS Kreises jetzt Local-Vereine ins Lebm treten, wclche unter
dm vom Kreisvereine adopkirten volksthümlichen Grundsätzen, unker selbst-
geschaffencn Skatuten, freier Besprechung und Abrcchnung für Zedermann,
die crfceulichsten Resultate verspcechm.

Nach drm Schluffe der Verhandlungm begaben sich die Dereins-Mi't-
qlieder in die Garkenanlage des Herrn Eorfels, wo sich eine herrliche Aus-
sicht auf dm Rhei'n, die Stadt Köln und ihren Dom darbietet. Hier
schollm unter den Domliedern auch mehre von einem Vorstands-Mitgliede
improvisirte Strophm, worin fich die Gefühle des DankeS für dm erha-
bmen Protector und den hiesigen Vorsitzmden wi'edcrholt aussprachm. Erst
spät trcnnten sich die Vereins-Genossen mit dcr Betheuerung, dem heiligm
vaterländischm Werke biS zu deffen Vollmdung sta'ls die regste Theilnahme
zu erhaltm.

Lrterarifche Atycigkn.

Bei M. DuMont-Schauberg i» Köln ist erschienen und durch alle
guten Buchhandlungen zu haben:

Der Dom M Köln.

Hkstorkfch - archäologkfche Veschreibung

vo»

M. I. DeNoel.

Zwei'te, vermehrte Auflage.

Mit vier Abbildungen. Cartonnirt. 17'/, Sgr.

Veseription Li-ekeolo^ieo - kistori^uo
äe oetto eSlise metropolitaiuv,

p-rr NI. »v
trac/ures c/s /'^sf/smanct

psr

1e vr Äi. ». 8r»»LvIvt.

Lveo ckeux vuvs cke prnlil et un plaa iedooxraplligue
cke 1» vatdesrale. Lsrtounö 15 8xr.

Bei H. L. Brönnerin Frankfurt a. M. ist so eben crschienen und in allen
Buchhandlungen, in Köln bei M. DuMont-Schauberg, zu haben:

Die Legende

vorr den herlrgen -rer Könrgen.

-Lum Letten des kölner Dombaues.

Nach einer alten Handschrist herausgegcben
von

Karl Simrock.

Mit Blldern in Holzschnittm.

8. geh. 10 Sgr.

Jm Werlage vonDuncker und Humblot in Berlin ist erschienen und
bei M. DuMont-Schauberg in Kölo so «ie in allen Buchhandlu».
geo za haben i

Aölner Dombriefe,

vder Beiträge

zur altchristlichen Kirchenbaukunst.

Don

I. kreuter.

gr. 8. br. 384 Geitee.

Verantwortlicher Herausgeber: Zos. DuMont.

Druck und Eommissions-Verlag des Verlegars der Kölnischen Zeitung,
M. DuMont-Schaubrrg.
 
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