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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1845 (Nr. 1-12)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1496#0073
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Hölner

Domvlatt,

Amtliche Mittheilungen des Lentral-Dombau-ttereins,

mit geschichtlichen, artistischen un- literarischen Beiträgen,

herausgegeben vom Vorstande.

M 10._Köln, Sonntag 26. Dctober_1845.

Das „Kölner Domblatt" erscheint monatlich als Gratis-Zugabe zur „Kölnischen Zeitung", wird außerdem aber auch besonders ausgegeben und
versandt. Der Pränumerations-Preis für die Einzel-Ausgabe, deren Bru tto-Ertrag dcr Dombau-Vereins-Eaffe zufließt, betragt hier bei der Expedition der
„Kölnischen Zeitung" wie auswärts bei allen k. preuß. Postanstalten Ltt für den Jahrgang.

Alle Zuschriften an den Central-Verein werden offen oder unter Kreuzband, mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten des Dombau-
Vereins zu Köln", so wie Geldscndungen mit der Bezeichnung: „Geldbeiträge für den Dombau zu Köln", erbeten.

Amtliche Mittheilrrngsrr.

Nennun-vierstgttes Nrotocoll

des

Gentral-Dombatt-Bereins-Borstanbes.

Verffandelt zu Köln auf dem großsn Rathhaussaale, am 2t. October,
Nachmittags 3 Uhr.

Gegenmärtia die Herrsn: Rolshausen, Präsidrnt; Esser II., Secce-
tär, zugleich die Stclls brs durch Krankheit abwrsenden Protocollführrrs
Hrn. Gräff vertrelend; von Wittgsnstein, Haass r., D'Ester,
Aanolr, Neven, von Devivere, Franck, Bartman, Seydlitz,
Steinbcrger, Hsuser, DuMont, von Groote, Berghaus, von
Herwegh, von Bianco, Bccker, Schieffer.

Entschuldigt die Herren: Blömer, Leven, Gräsf, Essingh, BoiS-
mard, Weyer.

Der Präsidsnt eröffnck die Sitzung durch dir folgende Mitkheilung
der Einnahme ftit der Utzkm Vorstands.-Sitzung:

„Nus dem Ertrags dsr Einsammlüngm in den hicsigen Pfarrbszirkcn
für 1845 sind ftit der letzlm Sitzung feruec zur VercinScasse adgelie-
ftrt wordsn .......... 1952 Thir. 3 Sgr. 5 Pf.

„Sodann gingrn ein:

an besonderm Gaben aus Köln . . . 100 „ 2 „ 2 „

an Zahlungen von Hülfsvereinm und auS-
wärtigcn Mikgliedem ...... 64 „ 1 „ 6 „

an Vrremsbsiträgen von fremdm Besu-
chern drr Domkirchs burch Einzcichnung -
in das in der Schatzkammer offen lie-

gende Verzsichniß ....... 102 „ 24 „ — „

der Beitrag Sr. Durchlaucht des souve-
ramen Fürsten zu Liechtenstein 200 Du-

cakm . 638 „ 3 „ — „

die vierte QuartalzahIung des„brüderlichen
Dombau-Vsrcins" in der Mühlenqaffe

hürftlbst. . 40 „ - „ - „

Summa . . 2897 Thlr. 4 Sgr. 1 Pf.
„So daß untir Hinzurcchnung der in
d.-r letztm S-tzung nachgewieftnm . . 147534 „ 19 „ 11 „

sich heute dis Tokal-Einnahme auf. . 150431 Tylr. 24 Sqr. - Pf.
belausl"

Derftlbe iheilt hierauf d-n neunten Baubericht des Dombaumeisters, Re-
gierungsraths Zwirner, über die Fortschrilte d-s Werkeü ftit dem 1. Zuli
d. Z. mik, folgendm Jnhalts:

„Die wichkigsts Bcgebmheit für den Dombau währmd des abge-
lauftnen Quartals war d-r All-rköchste B-such Jhrcr Majestätm des
Konigs und dcr Königin am 5. August, fo wie die Erneurrung des-
ftlbm in Beglritung Zhrer Majestat der Königm Victoria von Eng-

land am 13. August. Die hohe Theilnahme, welche dir königlichen
Majestäten sowohl hicdurch, als noch in andecer Weise an dem groß-
arrigm Unlernehmen bekundet haben, bietek die wichtigsten Motive für
die Dombau-Vereine zu noch thätigsrer Mitwirkunq, und alke wahren
Dombau-Freunde habrn demnach mit freudigem Dankgefühle jene Er-
eignlsse begcüßt, welche durch das Organ des Cmtral-Dvmbau-Ver-
cins-Vorstandes in den beidm letzten Nummern deS „Domblattrs"
zuc allgemeinm Kenntniß gebracht worden flnd.

„Die königlichm Worte:

„„Zch freue Mich, die Genugthuung zu erleben, daS

- schöne Werk so kräftig gefördert zu sehen"",
womit unftr Mergnädigstrr König bsi Gelegenheit der Bsstchtiqung
dsr in Ausführung begriffenm Bauthelle am 5. August die Allerhöchste
Zufriedenheit mir zu erkennen gsgeben, beleben die Bauthätigkeit aufS
Neue nach allen Richtungen, uud unter Seinem mächtigen Schutze
wird disftr erhabene Tempel um so stcherer sei'nec Vollmdung entge-
genschreitm.

„Die Erfoige währrnd der Periodr, welche der gegenwärüge Be-
richk umfaßk, bestehen auf der Südseite in der writern Aufführung
der Pfeilermaffen am Areuzgiebcl, woftlbst die westliche Seiten-Ein-
gangshalle ganz eingewölbt und an der östlichm daiAit begonnen wor.
dm ist. Eine große Anzahl künstlich bearbeiteter Bausteine liegt vor-
räthig, andere werden noch aus dm Skeinbrüchen erwartet, um wo
möglich noch im Laufe diefts Jahres auch die Mittelhalle einwölben
zu könnm.

„Jn ähnlicher Weise sind auch dse Arbriten an dem nördlichm
Kreuzgisbel, jedoch etwas weiter, qeförderl worden; alle drei Ein-
gangshallen fknd daftlbst schon grvßentheils überwölbt, und jedenfallS
sollen ste noch im Laufs diefts Herbstes ganz vollmdet werdm.

„Dis Baurhätlgkeit in drn nördiichcn Seikenschiffm hat bald nach
dem Eingangs envähnten hohm Besuche begonnen, indem bis dahin
die alttn Uebcrdachungen erhaltm werden mußten. Jetzt stnd ste ent-
fernt, und schon stsigm die mächtigen Gcrüste auf. um die neuen Wöl-
bungen gieich vornehmen zu können. Bekanntlich warm auf der Nord-
seike sieben Gewölbe-Abtheilungen vorhanden, so daß nur noch sünf
neu anzufertigm blieben. Es hat sich jedoch nach Abnahme der Be-
dachnngen vnd Bretterverkleiduriqm, der südöstliche Widerlagspfeiler
dcS stebenten alten Gewöibes auf rine fthr unregelmäßige, dürftige
Weift von Aiegelsteinen construirt vorgefunden; ebrn so waren die
daraus entspringendsn Gewölbe.Gurt« und Gräte in einrr höchst man.
gelhaftm Weiss in gebrochenen Linien pokyzonartig und mit fthlerhaf-
tm Fugenschnittm von Tufstein geftrtigk. Hatt« man diese Mängel
theilweise schon früher von unken mik dem blvßrn Auge wahrnehmen
und daraus auf eine spätere Enkstehung dieses Gewölbes schließen kön-
nen, da es mit dm übrkgm schönen Domgewölbm in keinm Vergleich
zu bringen war, so würde es nichks drsto wenigec auS anti'quarischen
Rlicksichtm erhaltsn worden ftin, wenn der rrflgedachte Widerlagspfti-
ler sich einlger Maßen tauql'ch gezeigt HLtte, dle Belastung mit Si-
cherheir zu traqen, welche der von hier auS noch übcr 90 Fuß weiter
aufzuführmde Strebcpftiler ausüben wicd.

„Da dieS nun nicht der Fall war, so verfiel jener Widerkagspfeiler
und so mik ihm das zugehörige Gewölbe der Destmction, womi't man
 
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