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Koepplin, Dieter
Cranachs Ehebildnis des Johannes Cuspinian von 1502: seine christlich-humanistische Bedeutung — 1973

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https://doi.org/10.11588/diglit.9938#0007
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VORWORT

In diese Arbeit, die eine mehr philologisch-geistesgeschicht-
liche als eine kunstgeschichtliche gevoiden ist, habe ich mich
ohne Plan und ohne entsprechende philologische Vorbildung ver-
stiegen. Die Quellenlage war dank Hans Ankwicz-Kleehoven
(t 1962) allzu verlockend, und Probleme wuchsen schon bei
schneller Berührung mit dem Stoff. 1961/62 begann ich in Wien
meine Cuspinian-Studien, im Januar 1964 wurde das Resultat
als kunstgeschichtliche Dissertation an der Basler Universi-
tät angenommen (Referenten: der Kunsthistoriker Prof. Di.
Joseph Gantner und der Historiker Prof. Dr. Werner Kaegi).
Zur jetzigen Publikation habe ich die neuere Literatur nach
Möglichkeit verarbeitet und manche Ergänzungen oder Aenderun-
gen angebracht. Statt einer geplanten "Zusammenfassung" kam
ein Kapitel "Alternative Deutung der Symbolik" hinzu, das mei-
ne eigenen Interpretationsversuche zum Teil erschüttert. Den
Anstoss zur genaueren Erwägung von Alternativen gab nicht zu-
letzt eine Anmerkung in einem Aufsatz von Ludwig Grote 1965.
Diese Anmerkung und eine von Hans Ankwicz-Kleehoven 1927 in
einem Aufsatz gemachte Anmerkung stellen kurioserweise die
wichtigste bisherige Literatur zur Ikonographie des Ehebild-
nisses Cuspinians dar. Man verzeihe mir darum eher, wenn mein
Text von Anmerkungen überfliesst. Es kam mir sehr auf die Aus-
breitung der Quellen und aller möglichen Querverbindungen an,
aus denen man sich ein Bild machen möge.

Meine Studie will keine Konstruktion sein, sondern umkreist
einige humanistische Grundbegriffe anhand der konkreten Fragen,
die das Ehebildnis Cuspinians aufgibt. Sie wendet sich an den
Kunsthistoriker und mehr noch an Historiker, die sich mit dem
deutschen Humanismus und Konrad Celtis beschäftigen. Die mit
Lesernotizen gefüllten Bände aus der Bibliothek Cuspinians,
die ich als Quellen benutzt habe, sollten noch weitaus genauer
untersucht werden, als es mir möglich war. Was das Verständnis
der von Cranach gemalten Bildnisse angeht, werden aber Grenzen
 
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