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Koepplin, Dieter; Falk, Tilman; Cranach, Lucas [Ill.]
Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik ; Ausstellung im Kunstmuseum Basel 15. Juni bis 8. September 1974 (Band 1) — Basel, Stuttgart, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.10453#0084
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78

III. CRANACHS BILDNIS, SEINE MALER FREUNDE

die Büste des sächsischen Kurfürsten brachte er nach dem Typus antik-römischer
Porträtbüsten eine Inschrifttafel an mit dem Wortlaut (hier aus dem Lateinischen
übersetzt): «Christus geweiht, er liebte das Wort Gottes in grosser Frömmigkeit,
würdig, verehrt zu werden in alle Zukunft. Dem Herrn Friedrich, Herzog von
Sachsen, des Heiligen Römischen Reiches Erzmarschall, schuf es Albrecht Dürer
aus Nürnberg. Dem Hochverdienten schuf er es als Lebender dem Lebenden
152472.» Pathetischer und deutlicher auf Luther bezogen geht es nicht, und man
spürt dahinter nicht nur die Ansichten des Kurfürsten, sondern auch den Mit-
teilungsdrang Dürers.

25 Lukas Cranach d.Ä.

Selbstbildnis Abb. 25

Um 15 30. Auf Rotbuchenholz. 45,2 x 36,0 cm.

Schloss Stolzenfels bei Koblenz (verwaltet vom Landesamt für Denkmal-
pflege Rheinland-Pfalz, Staatliche Schlösser, Mainz).

Werner Schade: Das unbekannte Selbstbildnis Cranachs, in: Dezennium 2, Zwanzig
Jahre VEB Verlag der Kunst, Dresden 1972, S. 368—375, mit Farbtafel.

Schade, dem die Bestimmung des sehr schlecht erhaltenen Bildes nach einer Photo-
graphie gelang, behandelt es als ein autonomes Selbstbildnis, was zweifelhaft ist (vgl.
W. Scheidig, in: Cranachs-Fs. 1953, S. 128 ff.). Schwarzer Grund (über Braun?, Blasen
durch Hitzeeinwirkung?). Dunkelbraunes Pelzgewand (übermalt?). Braune Haare,
grauer Bart, braune Augen. Vgl. Nr. 478.
 
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