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gustav körte,

deutliche Buchstaben, der letzte teilweise durch Oxyd zerstört, welche ich als
tmre zu lesen glaube: dasselbe Wort wie in a, jedoch mit Auslassung des ersten
e, und deshalb in a verbessert noch einmal geschrieben? S. das Facsimile der
Inschrift, von Dr. Kurt Müller nach dem Original gezeichnet, auf Taf. I.

Die Ausführung der Figur ist recht geringwertig, auffallend besonders der
über die Augen hinaus nach oben verlängerte Nasenrücken. Auch der Guß ist
mangelhaft und nachträglich durch Hämmern verbessert; bei den Falten ist durch
den Grabstichel nachgeholfen, jedoch fehlt jede Ziselierung, auch an den kurz
geschnittenen Haaren.

Stil der freien Kunst; die Buchstaben m und n haben die jüngeren Formen
tl und II.

Taf. ii. 2. (M 13). H 0,135, mit dem unten unvollständigen Vergußbügel 0,145.

Unbärtiger Mann in ähnlicher Tracht; der rechte Fuß ein wenig vorgesetzt.
Der Chiton ist mit Fransen besetzt, auf der Rückseite der untere Rand des
Mantels und Chitons nicht geschieden, sodaß der Fransenbesatz zu jenem zu ge-
hören scheint. Die beiden Zipfel des Mantels auf der Brust, wie bei 1, mit einer
Spange zusammengehalten. An einem wulstigen, vorn bogenförmig herabhän-
genden Tragband ist ein nahezu zylindrischer Gegenstand befestigt, welcher quer
über den Rücken, etwas schräg nach der linken Schulter hin, liegt. Die rechte
Hand ist durchbohrt wie bei 1, die linke geschlossen und leer. Auf dem linken
Arm, von oben nach unten, die sorgfältig eingravierte Inschrift: tmre. Auf dem
Chiton darunter und an der Außenseite des rechten Beins zufällige Verletzungen,
nicht Buchstaben. Das Gesicht ist abgerieben.

Die Ausführung ist noch unvollkommener wie bei 1, ebenso der Guß, dem
ebenfalls durch Hämmern nachgeholfen ist. In den Faltenzügen Spuren des
Grabstichels in nachlässiger Anwendung.
Taf. ii. 3. (M 14). H 0,095, mit Bleiverguß 0,108.

Sehr rohe Arbeit; die Oberfläche, namentlich des Gesichts, Kopfes, rechten
Armes, durch Oxydation zerfressen.

Der, ebenfalls unbärtige, Mann hat etwas verschiedene Tracht, nämlich einen
kurzen, oberhalb der Kniee endigenden Chiton und ein chlamysartiges mit Fransen
besetztes Obergewand. Darüber an wulstigem Tragband auf dem Rücken einen
ähnlichen Gegenstand wie 2, der aber an einer Seite etwas spitz zugeht. Der
Pilos ist weniger hoch, die Spitze oberhalb der Scheibe abgebrochen. Das Kinn-
band entbehrt der Gabelung in der Gegend des Ohres. Die rechte Hand hielt
wiederum ein stabförmiges Attribut, die linke nichts,
raf. in. 4. (M 15). H 0,10, mit Bleiverguß 0.11.

Unbärtiger Mann in der gleichen Tracht wie 1. 2, aber mit abweichender
Kopfbedeckung. Der Chiton ist etwas länger wie bei 1. 2, der Mantel mit
Fransen besetzt und vorn durch eine' länglich-viereckige Spange zusammenge-
halten, fällt über den Rücken mit rundlichem unteren Kontur herab. Beide
Arme liegen eng am Körper, die rechte Hand (Finger abgebrochen) ist durch-
bohrt und hielt ein Attribut; die linke liegt flach am Körper. Als Kopfbedeckung
 
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