GUSTAV KÖUTE,
cadueeus. An den Knöcheln Flügel, mehr angedeutet wie ausgeführt; ebensolche
am Petasos. Die Chlamys ist mit Punktreihen verziert, das Gesicht verrieben.
Mittelmäßige römische Arbeit. Zum Typus, der auf Polyklet zurückgeht, M. Bieber
a.a.O. Nr. 155, vgl. auch Nr. 163; vgl. auch de Ridder a.a.O. Nr. 539. 540
pl. 40; Babelon-Blanchet Nr. 338. 339.
T»f. xv. 58. (M 27. H 795). Bärtiger nackter Herakles. H 0,06. 1885 aus
Sammlung Bergau (Nürnberg) erworben. R. Hand, 1. Unterarm, r. Fuß fehlen;
der 1. Unterschenkel mit Fuß verbogen. R. Standbein, dichter Bart, auf dem
Kopfe wulstiger Kranz, von dem zwei Binden auf die Schultern fallen. Der
Kopftypus ähnelt dem Farnesischen. In Anbetracht des kleinen Maßstabes gute
Arbeit. Schöne grüne Patina.
Taf. xv. 59. (M 28. H 792). Oberteil eines Dionys os(?). H 0,08. Aus Samm-
lung Dressel. Der 1. Arm abgebrochen, am Körper fehlt hinten mehr als vorn.
Knabe mit Nebris, erhebt den r. Arm, die Hand hält einen herabhängenden Ge-
genstand, dessen unteres Ende fehlt (am wahrscheinlichsten Rebzweig, Traube
abgebrochen?, keinenfalls Jagdbeute, wie Hubo vermutet). Der Kopf ist nach
seiner R. gewendet, hat fast kindliche Formen, die Augensterne vertieft; er ist
mit sieben (an einem Reif befestigten'?) Blumenkelchen geschmückt, zwei weitere
hängen an den Backen herab. Am wahrscheinlichsten scheint die Deutung auf
den Dionysos-Knaben. Einen ähnlichen Blumenschmuck trägt D. in der Gruppe
in Wien (v. Sacken a. a. O. T. XXVII, 1). Anmutige römische Arbeit (Hohlguß).
60. (M35. H801). Stier. H 0,04, L 0,06. Das 1. Vorderbein abgebrochen,
die Hinterbeine ergänzt. Mäßige Arbeit freien Stils.
Die folgenden Figuren erweisen sich durch unechte Patina, fehlerhaften Guß
und zum Teil unantikes Detail als (recht ungeschickte) Fälschungen.
61. (M 25. H 790). Hermes mit Beutel und Schale. Unbekannter Herkunft.
62. (M 29—31. H 798-800), angeblich 1856 in Heddernheim gefunden. Sehr
unvollkommener Guß, mit einer Lehm- und Sandschicht überzogen, unter welcher
das Metall ohne oder mit offenbar künstlicher Patina zum Vorschein kommt.
63. (M 32), von Hubo nicht aufgenommen. Karyatide. 1859 aus dem Nach-
laß des Prof. Osann in Gießen erworben. Vgl. Wieseler, Die Sammlungen u. s. w.
S. 17 und 33, Anm. 51 „nicht unverdächtig, angeblich aus Herculaneum". Ganz
unantikes Gewand.
64. (M 33). Büste des Serapis. Schlechter Guß, künstliche Patina. Eben-
daher, Wieseler a. a. O.
65. (M 34. H 282). Bocksbeiniger Pan, die Syrinx blasend. Schlechter
stumpfer Guß, künstliche Patina.
b. Figürliches von Gefäßen oder Geräten.
Taf. xiv. 66. (M 36. H 788). Zeus-Büste. H 0,038. Aus Sammlung Dressel; nach
dessen Angabe im Lande der Paeligner gefunden. Gewand auf 1. Schulter, das
cadueeus. An den Knöcheln Flügel, mehr angedeutet wie ausgeführt; ebensolche
am Petasos. Die Chlamys ist mit Punktreihen verziert, das Gesicht verrieben.
Mittelmäßige römische Arbeit. Zum Typus, der auf Polyklet zurückgeht, M. Bieber
a.a.O. Nr. 155, vgl. auch Nr. 163; vgl. auch de Ridder a.a.O. Nr. 539. 540
pl. 40; Babelon-Blanchet Nr. 338. 339.
T»f. xv. 58. (M 27. H 795). Bärtiger nackter Herakles. H 0,06. 1885 aus
Sammlung Bergau (Nürnberg) erworben. R. Hand, 1. Unterarm, r. Fuß fehlen;
der 1. Unterschenkel mit Fuß verbogen. R. Standbein, dichter Bart, auf dem
Kopfe wulstiger Kranz, von dem zwei Binden auf die Schultern fallen. Der
Kopftypus ähnelt dem Farnesischen. In Anbetracht des kleinen Maßstabes gute
Arbeit. Schöne grüne Patina.
Taf. xv. 59. (M 28. H 792). Oberteil eines Dionys os(?). H 0,08. Aus Samm-
lung Dressel. Der 1. Arm abgebrochen, am Körper fehlt hinten mehr als vorn.
Knabe mit Nebris, erhebt den r. Arm, die Hand hält einen herabhängenden Ge-
genstand, dessen unteres Ende fehlt (am wahrscheinlichsten Rebzweig, Traube
abgebrochen?, keinenfalls Jagdbeute, wie Hubo vermutet). Der Kopf ist nach
seiner R. gewendet, hat fast kindliche Formen, die Augensterne vertieft; er ist
mit sieben (an einem Reif befestigten'?) Blumenkelchen geschmückt, zwei weitere
hängen an den Backen herab. Am wahrscheinlichsten scheint die Deutung auf
den Dionysos-Knaben. Einen ähnlichen Blumenschmuck trägt D. in der Gruppe
in Wien (v. Sacken a. a. O. T. XXVII, 1). Anmutige römische Arbeit (Hohlguß).
60. (M35. H801). Stier. H 0,04, L 0,06. Das 1. Vorderbein abgebrochen,
die Hinterbeine ergänzt. Mäßige Arbeit freien Stils.
Die folgenden Figuren erweisen sich durch unechte Patina, fehlerhaften Guß
und zum Teil unantikes Detail als (recht ungeschickte) Fälschungen.
61. (M 25. H 790). Hermes mit Beutel und Schale. Unbekannter Herkunft.
62. (M 29—31. H 798-800), angeblich 1856 in Heddernheim gefunden. Sehr
unvollkommener Guß, mit einer Lehm- und Sandschicht überzogen, unter welcher
das Metall ohne oder mit offenbar künstlicher Patina zum Vorschein kommt.
63. (M 32), von Hubo nicht aufgenommen. Karyatide. 1859 aus dem Nach-
laß des Prof. Osann in Gießen erworben. Vgl. Wieseler, Die Sammlungen u. s. w.
S. 17 und 33, Anm. 51 „nicht unverdächtig, angeblich aus Herculaneum". Ganz
unantikes Gewand.
64. (M 33). Büste des Serapis. Schlechter Guß, künstliche Patina. Eben-
daher, Wieseler a. a. O.
65. (M 34. H 282). Bocksbeiniger Pan, die Syrinx blasend. Schlechter
stumpfer Guß, künstliche Patina.
b. Figürliches von Gefäßen oder Geräten.
Taf. xiv. 66. (M 36. H 788). Zeus-Büste. H 0,038. Aus Sammlung Dressel; nach
dessen Angabe im Lande der Paeligner gefunden. Gewand auf 1. Schulter, das