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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen: beschreibende Statistik (Band 1): Kunst und Alterthum im Unter-Elsass — Straßburg, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.7989#0615
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Gleichwie bei den Glocken zu Mutzig war die Inschrift durch be-
wegliche Charaktere in dem Modell eingedrückt worden, ebenso die
doppelte Einrahmung derselben durch einen umgelegten Bindfaden.
Vgl. Bullet, de la langue et des arts 1856, III 721; Gerard, II 50.
Steaüb, Bull., Ire ser., I 59, hält den Meister Nikolas für einen
Sohn des Andreas Gloggener L, während Gerard ihn für dessen
Enkel erklärt.

TRUCHTERSHEIM.

(18 Kilom. w. v. Strassburg, Kreis Strassburg, Kanton Truchtersheim.)

Tumulus in der Nähe von Truchtersheim.

ScBWEiGH-äsusEBj Ann. du Bas-Rhin 1822, p. 351.

TRUTTENHAUSEN.

(l,a Kilom. w. v. Heiligenstein, Kreis Schlettstadt, Kanton Barr.)

Ruine der Klosterkirche.

Albrecht, History v. Hohenburg 1751, S. 302 f. — Hertzog,
III 23. — Schcepflin, Als. ill., II 451. — Ann. du Bas-Rhin
1824, 295. — Schweighjeüser et Golbery, II 41. PI. 10 (mit
Ansicht). — Imlin, Voges. Ruinen, S. 21 (mit Ansicht). —
Rothmüller, 1839, n° 6 (Ansicht).

Das Augustinerchorherrenstift Truttenhausen wurde 1182 durch
Herrad von Landsperg, Aebtissin von Hohenburg auf S. Odilien, und
ihren Bruder (?) Gunther von Jugenhege am Fuss des Odilienberges
gegründet. Im J. 13G6 wurde dasselbe durch die englischen Banden,
1444 durch die Armagnacs zerstört, dann 1490, jetzt aber als Prä-
monstratenser-Priorei wiederhergestellt. Der neue Bau wurde im
Bauernkrieg 1524 verwüstet und brannte durch Zufall im J. 1555
ab. Seither wurde die Kirche nicht wieder hergestellt. Die Familie
von Landsperg trat wieder in den Besitz der Ruinen, welche sie 1749
dem Strassburger Domkapitel überliess; dieses liess die Ruinen des
Klosters abtragen und durch einen Pachthof ersetzen. Später nahmen
die Landsperg das Besitzthum Wiederau sich, welches sie im J. 1800
an den Freiherrn Friedrich von Türckheim verkauften. Gegenwärtig
ist die Ruine mit dem anliegenden Landhause Eigenthum der von
Türckheimischen Famiiie.

Von der Kirche stehen noch der Thurm, dessen Halle den Eingang
bildet, und die Umfassungsmauern des Schiffes wie des Chores.

Der grosse, zweistöckige und viereckige Thurm ist spätgothisch,
mit Zinnen gekrönt; über dem Portal steht die doppelte Jahreszahl:

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