Klischees für den Buntdrude
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schreibe der Ätzanstalt vor, daß für alle Bilder immer die gleichen Nuancen
Gelb, Rot und Blau verwendet werden sollen. Später nehme man, da
die Sache trotzdem nie genau klappen wird, mit seinem Drucker darüber
Rücksprache, wie die Form in der Maschine am besten zusammenzustellen
ist. Handelt es sich z. B. um acht Bilder, die in der üblichen Anordnung,
also vier neben- und zwei übereinander, gedruckt werden sollen, so müssen
die Atzungen so hergestellt werden, daß man immer mindestens je zwei
und zwei Bilder mit gleichmäßig abgestimmter Farbe drucken kann.
Sind viele Bilder in einer Form zu drucken, wie das z. B. bei An-
sichtspostkarten meist der Fall ist, so bleibt nichts weiter übrig, als alle
Atzungen nach der Normalfarbenskala herzustellen, man muß dann zu
erreichen suchen, was eben möglich ist.
Einen Einfluß auf die schließliche Bildwirkung übt auch die Reihen-
folge aus, in welcher die drei Farben gedruckt werden. In der Regel
fängt man mit Gelb an, es macht sich jedoch in der Wirkung kein irgend-
wie nennenswerter Unterschied bemerkbar, wenn mit Rot begonnen wird,
nur muß dann als Gelb eine durchaus transparente Farbe verwendet
werden. Müssen mit den drei Farben große Tiefen erzielt werden, so ist
es notwendig, mit Gelb zu beginnen, in allen anderen Fällen kann auch
mit Rot der Anfang gemacht werden. Diese Reihenfolge ist besonders da
günstig, wo viel Grün im Bilde vorkommt, weil dann Gelb und Blau un-
mittelbar übereinander kommen. Der Anfang mit Rot bietet auch in-
sofern einen Vorteil, als die erste Farbe hier das Bild gleich deutlich
erkennen läßt, was man, wenn Gelb zuerst gedruckt wird, nicht gerade
behaupten kann. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, daß diese
Reihenfolge bei größeren Formen mit vielen Bildern aus rein technischen
Gründen etwas gewagt ist. Während des Druckes der ersten Farbe ver-
ändert sich in der Regel das Papier immer noch in seinen Größenverhält-
nissen, es dehnt sich oder es geht zusammen. Die zuerst gedruckte Form
wird daher nie so genau mit den beiden andern zusammenpassen, wie
das bei der zweiten und dritten der Fall ist. Da nun aber bei fast allen
Bildern gerade das genaue Zusammenpassen von Rot und Blau unbe-
dingt erforderlich ist, so ergibt sich bei großen Formen von selbst die
Notwendigkeit, in der Reihenfolge Gelb-Rot-Blau zu drucken. Blau muß
stets zuletzt gedruckt werden, dagegen wäre das bei Gelb unmöglich,
weil sonst das ganze Bild wie mit einem grünen Schleier überzogen er-
scheinen würde.
An Stelle des Dreifarbendruckes verlangen manche Auftraggeber
die Reproduktion ihrer Bilder in vier Farben, weil sie glauben, daß sich
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schreibe der Ätzanstalt vor, daß für alle Bilder immer die gleichen Nuancen
Gelb, Rot und Blau verwendet werden sollen. Später nehme man, da
die Sache trotzdem nie genau klappen wird, mit seinem Drucker darüber
Rücksprache, wie die Form in der Maschine am besten zusammenzustellen
ist. Handelt es sich z. B. um acht Bilder, die in der üblichen Anordnung,
also vier neben- und zwei übereinander, gedruckt werden sollen, so müssen
die Atzungen so hergestellt werden, daß man immer mindestens je zwei
und zwei Bilder mit gleichmäßig abgestimmter Farbe drucken kann.
Sind viele Bilder in einer Form zu drucken, wie das z. B. bei An-
sichtspostkarten meist der Fall ist, so bleibt nichts weiter übrig, als alle
Atzungen nach der Normalfarbenskala herzustellen, man muß dann zu
erreichen suchen, was eben möglich ist.
Einen Einfluß auf die schließliche Bildwirkung übt auch die Reihen-
folge aus, in welcher die drei Farben gedruckt werden. In der Regel
fängt man mit Gelb an, es macht sich jedoch in der Wirkung kein irgend-
wie nennenswerter Unterschied bemerkbar, wenn mit Rot begonnen wird,
nur muß dann als Gelb eine durchaus transparente Farbe verwendet
werden. Müssen mit den drei Farben große Tiefen erzielt werden, so ist
es notwendig, mit Gelb zu beginnen, in allen anderen Fällen kann auch
mit Rot der Anfang gemacht werden. Diese Reihenfolge ist besonders da
günstig, wo viel Grün im Bilde vorkommt, weil dann Gelb und Blau un-
mittelbar übereinander kommen. Der Anfang mit Rot bietet auch in-
sofern einen Vorteil, als die erste Farbe hier das Bild gleich deutlich
erkennen läßt, was man, wenn Gelb zuerst gedruckt wird, nicht gerade
behaupten kann. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, daß diese
Reihenfolge bei größeren Formen mit vielen Bildern aus rein technischen
Gründen etwas gewagt ist. Während des Druckes der ersten Farbe ver-
ändert sich in der Regel das Papier immer noch in seinen Größenverhält-
nissen, es dehnt sich oder es geht zusammen. Die zuerst gedruckte Form
wird daher nie so genau mit den beiden andern zusammenpassen, wie
das bei der zweiten und dritten der Fall ist. Da nun aber bei fast allen
Bildern gerade das genaue Zusammenpassen von Rot und Blau unbe-
dingt erforderlich ist, so ergibt sich bei großen Formen von selbst die
Notwendigkeit, in der Reihenfolge Gelb-Rot-Blau zu drucken. Blau muß
stets zuletzt gedruckt werden, dagegen wäre das bei Gelb unmöglich,
weil sonst das ganze Bild wie mit einem grünen Schleier überzogen er-
scheinen würde.
An Stelle des Dreifarbendruckes verlangen manche Auftraggeber
die Reproduktion ihrer Bilder in vier Farben, weil sie glauben, daß sich
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