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164

Urkunden und Akten.

Rente daselbst an Dechant und Kapitel von Amöneburg zu ver-
pflichten und die mitgesandte Urkundex) mit ihm zu besiegeln.
Er will sie dafür schadlos halten. Gebin uff dinstag nach sent
Jacobs tage sub anno domini millesimo quadringentesimo quadra-
gesimo sexto.
Ausfert. Stadtarchiv; Perg.; das Siegel des Landgrafen fehlt. — Ab-
schriftenheft von 1551, 0.
103. 1447 Jan. 17.
Gebote auf dem ungebotenen Ding und auf Grund des
Übereinkommens zwischen den landgräflichen Amtleuten und
dem Stadtrat.
1. Leihen auf Kelche, Meßbücher u. s. w. 2. Betreten der Gärten und
des Grabens. 3. Waschen in den Brunnenkümpfen. 4. Spielen. 5. Frucht-
und Mehlkauf von Müllern und Eseltreibern verboten.
Anno domini millesimo quadringentesimo quadragesimo septimo
uff den dinstag nehist nach dem achzcehinden zcu ungeboiden dynge
sin disße nachgeschrieben geboite gesaiczt und geboiten.
1. Zcum ersten daz nymand lügen sail uff kelche, mesßebucher,
mesßegewand adir anders keynerley, daz zcu godesdinste und kirchen
gehöret. So ensail nymand lügen uff bludechte kleyder nach uff
harnasch, geschutcze adir uff geferwete wullen1 2).
2. Es ensail auch nymand dem andern in synen garthen
stiigen, nach in der staid graben gehin, bie zcehin phunden.
3. So ensail nymand in die komphe waschen.
4. Auch ensail nymand speien bie der busße, als daz von
unserm gnedigen heren gesaiczt und auch vor virkundiget ist3).
5. Auch sin unsers gnedigen heren amptlude und der raid
eyntrechtlich eyns wurden und uberkomen und gebieten von unsers
gnedigen heren und der staid Martpurg wegen allen insesßen und
bürgern zcu Martpurg, daz nymand umb keynen molenheren, molner
adir eseltriiber keyne fruchte, malcz adir mel kouffen sail. Wer
aber umb die Dutzschen heren ichtes kouffen w,ulte, der sail und
mag daz kouffen mit wiist und willen des compthurs adir des
trappirers. Und wer daz virbreche, der sail daz virbusßen in aller-
maisße, als abe er daz mit der hand selbs übel gewonnen hette.
Großes Stadtbuch Bl. 78b; Eintrag von Joh. Noeß.

104. 1448 Apr. 12.
Erneuerte und vermehrte Schulordnung.
Anno domini millesimo quadringentesimo quadragesimo octavo
uff friitag nach dem sontage misericordia domini bie Balthasar von
1) Deren Abschrift im großen Stadtbuch Bl. 77bf.
2) Vgl. Nr. 61.
3) Gemeint ist das Landesgesetz des Landgrafen Ludwig I. von 1444
Okt. 7 (Kopp, Gerichtsverfassung /, Beil. S. 29), nicht die Verordnung des
Landgrafen Hermann vom 7. Jan. 1396 (Nr. 65), da in diesem Fall der Land-
graf als verstorben und als ,Jungherr“ bezeichnet worden wäre. —• Vgl.
o. S. 18.
 
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