Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kugler, Franz; Lübke, Wilhelm [Hrsg.]
Handbuch der Kunstgeschichte — Stuttgart, Band 2.1861

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27233#0305
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
§. 1. Die toscanische Schule.

277

die Predigt des Täufers darstellend, sowie, ebendaselbst, auch einige
kleine Statuen. — Am Dome von Florenz wird das Relief über der
einen Seitenthür, welches die Himmelfahrt der Maria vorstellt, als sein
Werk bezeichnet. Heuerlich hat man ihm dasselbe zwar abgesprochen,
doch zeigt es eine so deutliche Verwandtschaft mit seinen Werken, dass
es jedenfalls unter seiner Einwirkung entstanden sein muss. — Auch ein
kleines Terracottarelief des Berliner Museums, Madonna mit dem Kinde,
gilt mit grosser Wahrscheinlichkeit als sein Werk. 1

Als Schüler des Jacopo della Quercia gilt ein Künstler, der, von
seiner Hauptarbeit den Namen Niccolo dell’ Area führt. Diese Ar-
beit betrifft ^len grösseren Theil derjenigen Sculpturen, welche er (bis

Von den Reliefs Jac. della Quercia an S. Petronio zu Bologna.

1460) an der Area, dem Grabmal des hl. Dominicus in S. Domenico zu
Bologna, dessen ursprüngliche Anlage dem Nicola Pisano zugeschrieben
wird, gefertigt hatte. Ausserdem kennt man von ihm noch eine kolos-
sale, aus Thon gebrannte und vergoldete Madonna vom J. 1478, die sich
an dem heutigen Palazzo pubblico zu Bologna befindet. — Ein andrer
Nachahmer des Jacopo della Quercia war Lorenzo di Pietro, genannt
Vecchietta, aus Siena (geb. um 1424, gest. 1482). Seine Hauptwerke
finden sich in seiner Vaterstadt: ausser dem oben (S. 249) erwähnten
bronzenen Tabernakel eine trefflich ausgeführte Bronzestatue des Erlösers
mit dem Kreuze, in der Kirche des Hospitals della Scala (1466), und

1 Waagen, im Kunstblatt 1846, No. 61.
 
Annotationen