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phot. Sophie Jacobi, Mündicn

PHANTASIESTOFFE nach altbäuerlichen Vorbildern der Wallach.
Werkstätten, Dachau

Jahre wurden ausschließlich bayerische und Tiroler
Trachten gefertigt. Studienfahrten durchWürttemberg,
Baden, Hessen, Westfalen und Friesland erweiterten
den Gesichtskreis und seit 1908 wurden nacheinander
Holland, Skandinavien, Spanien, Italien, Ungarn, Ruß-
land und der Balkan besucht. Auf Grund der gesamt
melten Vorbilder und Kenntnisse gedieh das Unter-
nehmen weiter, es wurden wiederum größere Betriebs^
räume notwendig. Im Jahre 1911 wurde das Unter-
nehmen ins Stufflerhaus, gegenüber dem National^
theater, verlegt. Mustergültige Bühnenausstattungen
ließen das Haus Wallach weit über die Landesgrenzen
zu Ansehen und Geltung kommen, die Münchener
Kunstgewerbeausstellungen 1908 und 1912 brachten

phor. Sophie Jacobi, München

WESTE nach Alt-Dachauer Stridcmotiven, hand»
gewebt in den Wallach-Werkstätten Dachau

namhafte Aufträge für Ausland und Übersee, so daß
allmählich der Gedanke des eigenen Hauses reifen
konnte. Längst waren Stoffe nach alten Vorbildern
nachgebildet und die Abteilung für Bauernmöbel und
Töpferei eingerichtet worden. Bäuerliche Seidenbro-
kate, Samte, Bänder wurden vom Ausland für mo-
dische und kunstgewerbliche Zwecke gekauft. Drud<-
Stoffe fanden im In- und Ausland für Innenausstat^
tung mehr und mehr Aufnahme. Der Kriegsausbruch
brachte einen empfindlichen Rückschlag. Fast ein hal»
bes Jahr lag das Unternehmen vollkommen still,- wir
konnten uns nicht entschließen, unsere auf sorgfältige
Handarbeit eingestellte Erzeugung auf maschinelle
Kriegsarbeit umzustellen. Dann versuchten wir in eige-

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