Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 74.1924

DOI Artikel:
Neuzeitliche Wohnungskultur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8625#0049
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
zimmer, Ankleidezimmer, Fremdenzimmer, Frisier»
tische, Todnerzimmer, Für Söhne und Junggesellen,
Kinderschlaf» und Spielzimmer, Badezimmer, Ein»
fächere Schlafzimmer, Einzelmöbel. Der Nachdruck liegt
fast ausschließlich auf gediegener Auswahl und auf der
möglichsten Vollständigkeit des Geschaffenen, dem ein
paar Seiten an gedrucktem Wort vorausgehen. „Die
Formen der Möbel werden im allgemeinen nur wenig
Abweichungen von einem Normaltypus zeigen,- glatte
Flächen werden aus praktischen Gründen bevorzugt
werden. Dennoch bleibt der künstlerischen Gestaltungs»
kraft noch ein weites Feld offen. Die Aufgabe, die sich
bietet, erfordert sogar ein besonders feinfühliges Emp*
finden. Denn Schlafe, Ankleide» und Badezimmer in
Eigenhaus und Mietwohnung sollen nicht etwa nüch-
terne klinikartige Räume mit „Geräten" zum Schlafen,
Waschen usw. werden, sondern im Gegenteil eine ganz
besonders ausgeprägte Stimmung heiterer, freundlicher

Wohnlichkeit und die Merkmale kultivierter Lebens»
führung aufweisen. Der einer reicheren Lebenshaltung
entsprechende Komfort wird sich unter anderem in der
Kostbarkeit der Materialien, der verwendeten Hölzer
und Gewebe, sowie in den einem verfeinerten Bedürfe
nis angepaßten Gebrauchsgegenständen zeigen."

In einer reizvollen Plauderei schildert Kuno Graf
von Hardenberg „das Bett und seine Technik". Er
sagt darin : „Der künstlerischen Gestaltung des Bettes
sind nur das Gestell und die Überdecken zugänglich,
wofern man nicht auch noch einen Himmel nach dem
Gesdimad\ vergangener Zeiten hinein beziehen will,
um der täglichen Lagerstätte den Charakter des Pomp»
haften zu verleihen. Wird ein plastischer Schmuck des
Bettgesteils beliebt, so bestehe er aus flachen Relief»
Ornamenten oder Einlegearbeiten, die die Flächen nicht
unterbrechen. Scharfe Kanten oder Profile sind tun»
liehst zu vermeiden. Hingegen erscheint die Anwen»

DAS GEMACH EINER DAME

Entw. von LUDWIG KOZMA-BUDAPEST

Aus: Alexander Kochs Hamllmch neuzeitlidier
Wohmingsknftur. Hand : Sdilafiinuiier

39
 
Annotationen