Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

DOI Artikel:
Hoffmann, Karl: Die St. Gabrielskirche in München
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0025
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tabernakeltüten »Der gute Hirte« / Bildhauer A. Giefin, München

größere Steine eingelaffen find. Diefe Steine
follen den Bildern der vier Evangeliften die-
nen. Dazwifchen ift in der Mitte auf dem
Fries des Portals als Infchrift das Pauluswort
geplant: »Quicumque hanc regulam secuti
fuerint: pax super illos.« Das heißt: „Friede
allen denen, die diefer Regel folgen.« Damit
foll angedeutet fein, daß das Leben des hl.
Franziskus fich in treuefter Beobachtung des
hl. Evangeliums Jefu Chrifti erfchöpfte.

Es vereinigen fich alfo in St. Gabriel zwei
große Kunftepodien chriftlicher Vergangen-
heit zu einem geiftreichen Werke ausgefpro-
chener Gegenwartskunft. Diefe Vereinigung
vollzieht fich nicht in der Weife, daß überall
Formen aus den beiden gewaltigen Perioden
des 5. bezw. 6. Jahrhunderts und des 13. Jahr-
hunderts entlehnt find, vielmehr geht fie von
der klaren Erkenntnis des Baukünftlers aus,
daß in Wahrung der Ehrfurcht vor jener durch

19
 
Annotationen