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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Hoffmann, Karl: Die St. Gabrielskirche in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0026
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die Tradition der Jahrhunderte im Kirchenbau
und feiner Ausftattung für alle Zeiten ge-
heiligten Ausdruckswelt der Pulsfchlag neuer
Religiofität auch feine eigenen im Empfinden
der heutigen Zeit gelegenen Formen aus-
wirken foll.

Die St. Gabrielskirche ift modern, ver-
leugnet aber dabei keineswegs traditionelle
Gebundenheit. Letztere kommt im Innern
mehr zur Geltung als in der äußeren Erfchei-
nung. Im allgemeinen könnten der Turm, die
Presbyteriumskuppel, die Querfchiff-Fenfter,
dann der breite Intervall des Mittelfchiffes
als moderne Zutaten angefprochen werden.
Ganz befonders aber atmet den Geift neu-

zeitlicher Stilbewegung die Strenge und Ein-
fachheit der Form im Sinne der Steigerung in
eine „phrafenlofe Monumentalität." Vol-
lends ift das Innere von einer feierlichen trans-
zendenten Haltung. Zur Zeit kommt die vom
Baukünftler angeftrebte fakrale Feierftim-
mung noch nicht zu voller Geltung. Es tönen
die Säulen in ihrem fatten Rotmarmor noch
zu kräftig mit. Sie werden fich erft harmoni-
fcher in das Raumbild fügen, fobald die far-
bige Behandlung der auf Fresko oder Mofaik
angewiefenen Wand- und Gewötbeflächen
durchgeführt ifir. St. Gabriel wird dann ohne
Zweifel zu den ergreifendftenKirchenräumen
der chriftlichen Gegenwartskunfr. gehören.

Bronze-Tot / Ausführung: Ragaller, München
Löwenköpfe: Bildhauer Giejin, München

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