nach Norden vermittelt wird. Zeitlich steht unsere Fibel auf der Wende
von früh- zu spätrömischer Zeit, also um das beginnende 3. Jahrhundert.
Das erste Vorkommen dieser Fibelform im südlichen Elbmündungs-
gebiet ist an sich durchaus verständlich bei der Berücksichtigung des Elb-
Handelsweges und durch das Vorkommen der gleichen Fibelform im west-
lichen Ostseeküftengebiet. Bemerkenswert ist aber zweifellos das Vorkom-
men dieser Fibelform in einem Knochenlager, d. h. in einer Grabform, die
während der früh- und spätrömischen Zeit an der Nordseeküste noch nicht
beobachtet werden konnte. Die Vestattungsform der frührömischen Periode
ist im chaukischen Siedlungsraume die sog. Vrandgrube, die bis zu 80 cm
tief den Rückstand des Scheiterhaufens und zumeist auch einen Aschen-
behälter ausgenommen hat. Die Bestattungsform der Sachsen während
der spätrömischen Heit ist das sog. Urnengrab, erst im letzten Viertel des
4. Jahrhunderts beginnen am Galgenberg die sächsischen Körpergräber.
Weder im chaukischen noch in sächsischen Gräbern wurde bisher diese Fibel-
form angetroffen, auch liegt die Fundstelle an einem Orte, der weder
einen chaukischen noch einen sächsischen Friedhof vermuten lassen könnte.
Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß diese Knochenlagerbestattung in
der Oxstedter Heide ein fremdes Element im südlichen Bereich der Elb-
mündung darstellt, das auf elbgermanischen Ursprung zurückzuführen ist.
Mitteilungen
Der Direktor des Landesmufeums zu Hannover und Professor an der
Universität Göttingen, vr. K. H Jacob-Friesen, Mitglied des Archäologi-
schen Instituts des Deutschen Reiches zu Berlin und Mitglied der Akademie der
Wissenschaften zu Göttingen wurde von der Kaiserlich Leopoldinisch-Caroli-
nischen Deutschen Akademie der Naturforscher zu Halle in Anerkennung seiner
führenden Arbeiten aus dem Gebiete der Urgeschichtssorschung zum Mitglied er-
nannt. Er steht zurzeit als Korvettenkapitän bei der Wehrmacht.
Verantwortlicher Schriftleiter: i. V. Provinzialverwaltungsrat vr.G. Graben
horst, Hannover.
Verantwortlich für Volkskunde: Museumsdirektor Or. Petzl er,
Niedersächsisches Volkstumsmuseum Hannover.
Druck und Verlag von August Lax in Hildesheim.
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von früh- zu spätrömischer Zeit, also um das beginnende 3. Jahrhundert.
Das erste Vorkommen dieser Fibelform im südlichen Elbmündungs-
gebiet ist an sich durchaus verständlich bei der Berücksichtigung des Elb-
Handelsweges und durch das Vorkommen der gleichen Fibelform im west-
lichen Ostseeküftengebiet. Bemerkenswert ist aber zweifellos das Vorkom-
men dieser Fibelform in einem Knochenlager, d. h. in einer Grabform, die
während der früh- und spätrömischen Zeit an der Nordseeküste noch nicht
beobachtet werden konnte. Die Vestattungsform der frührömischen Periode
ist im chaukischen Siedlungsraume die sog. Vrandgrube, die bis zu 80 cm
tief den Rückstand des Scheiterhaufens und zumeist auch einen Aschen-
behälter ausgenommen hat. Die Bestattungsform der Sachsen während
der spätrömischen Heit ist das sog. Urnengrab, erst im letzten Viertel des
4. Jahrhunderts beginnen am Galgenberg die sächsischen Körpergräber.
Weder im chaukischen noch in sächsischen Gräbern wurde bisher diese Fibel-
form angetroffen, auch liegt die Fundstelle an einem Orte, der weder
einen chaukischen noch einen sächsischen Friedhof vermuten lassen könnte.
Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß diese Knochenlagerbestattung in
der Oxstedter Heide ein fremdes Element im südlichen Bereich der Elb-
mündung darstellt, das auf elbgermanischen Ursprung zurückzuführen ist.
Mitteilungen
Der Direktor des Landesmufeums zu Hannover und Professor an der
Universität Göttingen, vr. K. H Jacob-Friesen, Mitglied des Archäologi-
schen Instituts des Deutschen Reiches zu Berlin und Mitglied der Akademie der
Wissenschaften zu Göttingen wurde von der Kaiserlich Leopoldinisch-Caroli-
nischen Deutschen Akademie der Naturforscher zu Halle in Anerkennung seiner
führenden Arbeiten aus dem Gebiete der Urgeschichtssorschung zum Mitglied er-
nannt. Er steht zurzeit als Korvettenkapitän bei der Wehrmacht.
Verantwortlicher Schriftleiter: i. V. Provinzialverwaltungsrat vr.G. Graben
horst, Hannover.
Verantwortlich für Volkskunde: Museumsdirektor Or. Petzl er,
Niedersächsisches Volkstumsmuseum Hannover.
Druck und Verlag von August Lax in Hildesheim.
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