sächsisch bezeichnen können. Ihre Verbreitung ins niederländische Ge-
biet kann auch umgekehrt von einem niedersächsischen Kerngebiet (Nieder-
elbe) aus erfolgt sein, wie wir es vom niedersächsischen Bauernhaus her
kennen. Im übrigen sind sicherlich auch die leichte Baumethode und die
flachen Wasserverhältnisse mit dem Gezeitenwechsel von entscheidendem
Einfluß auf die Verbreitung gewesen-H.
An Schrifttum wurde benutzt:
6. N. ? 1« t 6 , Bet 8(big van Brugge, 1936.
Hans Szymanski, Der Ewer der Niederelbe, 1932.
E. van K o n i j n e n b u r g, DerSchiffbau seit seinerEntstehung, 1895—1905.
Geographie und MH in Nieöerfachsen unö Deutschland
Eine grundsätzliche Untersuchung.
Von Wilhelm Petzl er.
Das Thema „Geographie und Witz" umfatzt offensichtlich 2 Hauptteile.
Denn die Beziehungen zwischen Geographie und Witz bestehen einerseits
darin, daß geographische Erscheinungen vom Standpunkte des Witzes aus
betrachtet werden, zum andern Teile darin, daß umgekehrt Erscheinungen
des Witzes, Humors und ähnlicher Gebiete, einzeln oder in ihrer Ge-
samtheit, geographisch betrachtet werden. Wenn es auf der Halbinsel
Eiderstedt eine Siedlung namens Witzwort ^) gibt, wenn ferner von
einem sächsischen Reisenden erzählt wird- „Vor Wurzen wurd's 'n schlecht,
in Wurzen wurd's 'n noch schlechter, aber nach Wurzen wurd's 'n wieder-
besser", wenn Björnstjerne Björnson den Konflikt seines Lustspiels „Geo-
st Prof. vr. Walter Mitzka in Marburg teilt noch folgendes mit: Sprachliche
Überlegung führt mich zu einer Lösung, die möglicherweise noch nirgends geboten
wird und die Herr T. gern benutzen soll: der Wandel von - k- (inlautend) zu ve
(Lippenzahnlaut) ist nur flämisch und holsteinisch schleswigsch, b dänisch,
B siidnorwegisch) möglich. Das Flämische fällt schisfsgeschichtlich aus, von dort ist
doch kein Beleg vorhanden. Es bleibt die Niederelbe aus diesem mundart-
geographischen Grunde allein übrig. Die Gegenprobe stimmt: Mensing, Schleswig-
Holsteinisches Wörterbuch 1 1072 gibt Bevor mit evu, aber auch den Bber — männl.
Schwein, und diese Gleichung ist nur mit Lippenzahnlaut vorstellbar, und dies
führt also nach Holstein (und nördliche Nachbarschaft): Also ist endlich sprach-
geographisch die Heimat des Ewers aus der Niederelbe gefunden, wo -k- in
„Einfahrer" zu -v/- wurde.
^) über den Ortsnamen Witzwort wird durch den dortigen Lehrer Folgendes
mitgeteill: Nach den bisherigen Forschungen ergibt sich also, daß Witzwort
weißer Werder oder wohl genauer weiße Geestinsel inmitten der Marsch be-
deutet, und nach meiner Meinung kann man sich gut vorstellen, daß die Strecke
von der Kirche etwa bis zum Sandkrug als weiße Düneninsel über das weite,
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biet kann auch umgekehrt von einem niedersächsischen Kerngebiet (Nieder-
elbe) aus erfolgt sein, wie wir es vom niedersächsischen Bauernhaus her
kennen. Im übrigen sind sicherlich auch die leichte Baumethode und die
flachen Wasserverhältnisse mit dem Gezeitenwechsel von entscheidendem
Einfluß auf die Verbreitung gewesen-H.
An Schrifttum wurde benutzt:
6. N. ? 1« t 6 , Bet 8(big van Brugge, 1936.
Hans Szymanski, Der Ewer der Niederelbe, 1932.
E. van K o n i j n e n b u r g, DerSchiffbau seit seinerEntstehung, 1895—1905.
Geographie und MH in Nieöerfachsen unö Deutschland
Eine grundsätzliche Untersuchung.
Von Wilhelm Petzl er.
Das Thema „Geographie und Witz" umfatzt offensichtlich 2 Hauptteile.
Denn die Beziehungen zwischen Geographie und Witz bestehen einerseits
darin, daß geographische Erscheinungen vom Standpunkte des Witzes aus
betrachtet werden, zum andern Teile darin, daß umgekehrt Erscheinungen
des Witzes, Humors und ähnlicher Gebiete, einzeln oder in ihrer Ge-
samtheit, geographisch betrachtet werden. Wenn es auf der Halbinsel
Eiderstedt eine Siedlung namens Witzwort ^) gibt, wenn ferner von
einem sächsischen Reisenden erzählt wird- „Vor Wurzen wurd's 'n schlecht,
in Wurzen wurd's 'n noch schlechter, aber nach Wurzen wurd's 'n wieder-
besser", wenn Björnstjerne Björnson den Konflikt seines Lustspiels „Geo-
st Prof. vr. Walter Mitzka in Marburg teilt noch folgendes mit: Sprachliche
Überlegung führt mich zu einer Lösung, die möglicherweise noch nirgends geboten
wird und die Herr T. gern benutzen soll: der Wandel von - k- (inlautend) zu ve
(Lippenzahnlaut) ist nur flämisch und holsteinisch schleswigsch, b dänisch,
B siidnorwegisch) möglich. Das Flämische fällt schisfsgeschichtlich aus, von dort ist
doch kein Beleg vorhanden. Es bleibt die Niederelbe aus diesem mundart-
geographischen Grunde allein übrig. Die Gegenprobe stimmt: Mensing, Schleswig-
Holsteinisches Wörterbuch 1 1072 gibt Bevor mit evu, aber auch den Bber — männl.
Schwein, und diese Gleichung ist nur mit Lippenzahnlaut vorstellbar, und dies
führt also nach Holstein (und nördliche Nachbarschaft): Also ist endlich sprach-
geographisch die Heimat des Ewers aus der Niederelbe gefunden, wo -k- in
„Einfahrer" zu -v/- wurde.
^) über den Ortsnamen Witzwort wird durch den dortigen Lehrer Folgendes
mitgeteill: Nach den bisherigen Forschungen ergibt sich also, daß Witzwort
weißer Werder oder wohl genauer weiße Geestinsel inmitten der Marsch be-
deutet, und nach meiner Meinung kann man sich gut vorstellen, daß die Strecke
von der Kirche etwa bis zum Sandkrug als weiße Düneninsel über das weite,
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