Längsschnittes und des Querschnittes auch im Bereich des übrigen Kirchen-
schiffes auf übereinanderliegende Pflasterungen hin. Schacko berichtet über den
Befund der 1888 nochmals durchgeführten Freilegung des Kirchengrundrisses:
„Beim Aufnehmen alter Pflasterung des Ganges ergab sich, daß unter dem
Pflaster eine etwa 1,0 m breite zweite Schicht gelegen war, wahrscheinlich um
die Versackung des Pflasters zu verhindern" (s. Anhang).
Wenn Sello meint, daß die freigelegten Fundamente Bestandteile einer
Kirche sind, die möglicherweise erst nach der Brandschatzung durch die
Ostfriesen 1495 „unter Benutzung der noch vorhandenen Fundamente" erbaut
wurde61, so gibt es dafür keine Anzeichen. Zwar ist die ehemalige Banter
Kirche nicht mit den beeindruckenden Gebäuden zu vergleichen, die als „frie-
sische Wehrkirchen" gedeutet werden, doch zeigt folgende Aufstellung über
die Größe der Kirchen der Ämter Jever und Rüstringen, daß sie in ihren Aus-
maßen den meisten Bauten der Umgebung entspricht, die einen recht stattlichen
Eindruck bieten:62
Ortschaft
Länge
Breite
Ortschaft
Länge
Breite
Waddewarden
45,00
10,30
Cleverns
27,76
9,00
Sillenstede
44,96
10,30
Accum
27,00
9,00
Hohenkirchen
41,80
10,15
Fedderwarden
24,92
7,16
Tettens
39,55
10,70
Pakens
24,69
7,05
Schortens
37,57
11,10
Wiefels
24,40
7,10
Oldorf
34,86
8,83
Neuende
23,80
9,70
Minsen
32,60
9,20
Wüppels
22,90
7,70
Sengwarden
30,70
9,85
Wiarden 22,50 8,65
(ohne den später angebauten Chor)
Sande 22,25 6,80
Middoge 21,00 8,50
Heppens 21,00 8,00
Sandel 17,47 8,50
Betrachtet man die mächtigen Mauerfundamente, die etwa den freigelegten
Außenmauern der Sibetsburg entsprechen, war unsere Banter Kirche durchaus
ein festes und wehrhaftes Gebäude 's, zumal sie noch durch einen Graben (und
wohl auch durch einen Wall) gesichert wurde, deren Spuren von Alten zu
erkennen glaubte. Erheblich einfacher gebaut war vergleichsweise die derzeit
nur als Kapelle dienende Heppenser Kirche, deren Mauern nach der 1965
durchgeführten Grabung keine eigentlichen Fundamente hatten, sondern auf
einer unteren Steinlage aus durchweg zerbrochenen Ziegeln ohne Mauer-
verband errichtet waren 64.
61 Sello, G., 1928, S. 158.
62 Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg, Bd. V, S. 205-321.
63 Vgl. auch den Eindruck von Schacko nach den Grabungen: „...obwohl die Kirche
selbst bei der nicht ganz geringen Stärke ihrer Mauern zur Abhaltung feindlicher
Angriffe wohl geeignet gewesen zu sein scheint; immerhin aber kann aus den
gefundenen Überresten der alten Kirche und insbesondere aus der Beschaffenheit
und Bearbeitung der ausgegrabenen Steinsärge geschlossen werden, daß das Kirch-
spiel Bant ein Ort von Bedeutung für die Landschaft gewesen,..."
64 Reinhardt, W., 1965, S. 20, B 78.
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schiffes auf übereinanderliegende Pflasterungen hin. Schacko berichtet über den
Befund der 1888 nochmals durchgeführten Freilegung des Kirchengrundrisses:
„Beim Aufnehmen alter Pflasterung des Ganges ergab sich, daß unter dem
Pflaster eine etwa 1,0 m breite zweite Schicht gelegen war, wahrscheinlich um
die Versackung des Pflasters zu verhindern" (s. Anhang).
Wenn Sello meint, daß die freigelegten Fundamente Bestandteile einer
Kirche sind, die möglicherweise erst nach der Brandschatzung durch die
Ostfriesen 1495 „unter Benutzung der noch vorhandenen Fundamente" erbaut
wurde61, so gibt es dafür keine Anzeichen. Zwar ist die ehemalige Banter
Kirche nicht mit den beeindruckenden Gebäuden zu vergleichen, die als „frie-
sische Wehrkirchen" gedeutet werden, doch zeigt folgende Aufstellung über
die Größe der Kirchen der Ämter Jever und Rüstringen, daß sie in ihren Aus-
maßen den meisten Bauten der Umgebung entspricht, die einen recht stattlichen
Eindruck bieten:62
Ortschaft
Länge
Breite
Ortschaft
Länge
Breite
Waddewarden
45,00
10,30
Cleverns
27,76
9,00
Sillenstede
44,96
10,30
Accum
27,00
9,00
Hohenkirchen
41,80
10,15
Fedderwarden
24,92
7,16
Tettens
39,55
10,70
Pakens
24,69
7,05
Schortens
37,57
11,10
Wiefels
24,40
7,10
Oldorf
34,86
8,83
Neuende
23,80
9,70
Minsen
32,60
9,20
Wüppels
22,90
7,70
Sengwarden
30,70
9,85
Wiarden 22,50 8,65
(ohne den später angebauten Chor)
Sande 22,25 6,80
Middoge 21,00 8,50
Heppens 21,00 8,00
Sandel 17,47 8,50
Betrachtet man die mächtigen Mauerfundamente, die etwa den freigelegten
Außenmauern der Sibetsburg entsprechen, war unsere Banter Kirche durchaus
ein festes und wehrhaftes Gebäude 's, zumal sie noch durch einen Graben (und
wohl auch durch einen Wall) gesichert wurde, deren Spuren von Alten zu
erkennen glaubte. Erheblich einfacher gebaut war vergleichsweise die derzeit
nur als Kapelle dienende Heppenser Kirche, deren Mauern nach der 1965
durchgeführten Grabung keine eigentlichen Fundamente hatten, sondern auf
einer unteren Steinlage aus durchweg zerbrochenen Ziegeln ohne Mauer-
verband errichtet waren 64.
61 Sello, G., 1928, S. 158.
62 Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg, Bd. V, S. 205-321.
63 Vgl. auch den Eindruck von Schacko nach den Grabungen: „...obwohl die Kirche
selbst bei der nicht ganz geringen Stärke ihrer Mauern zur Abhaltung feindlicher
Angriffe wohl geeignet gewesen zu sein scheint; immerhin aber kann aus den
gefundenen Überresten der alten Kirche und insbesondere aus der Beschaffenheit
und Bearbeitung der ausgegrabenen Steinsärge geschlossen werden, daß das Kirch-
spiel Bant ein Ort von Bedeutung für die Landschaft gewesen,..."
64 Reinhardt, W., 1965, S. 20, B 78.
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