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„Die Kunstauktion“



Jahrg. IV, Nr. 10 vom 9. MärgJ

Atalante und Meleager
von P. P. Rubens
(Zu unserer Abbildung auf Seife 3)
Von dem um 1613—1615 entstandenen
Kasseler Gemälde des Rubens „Atalante und
Meleager“, das noch in einem zweiten Exem-
plar aus dem Besiß des Herzogs von Marl-
borough in der ehern. Sammlung R. Kann be-
kannt ist, existiert eine weitere Version, die
aus süddeutschem Privatbesiß stammt und zur
Zeit in Berlin ausgestellt ist. Es handelt sich
bei dem vorliegenden, auf Holz (53 : 67 cm)
gemalten Werk um einen Ausschnitt aus dem
linken oberen Teil des Kasseler Bildes, der in
der Mitte den Kopf der Atalante zeigt, links
den ins Horn blasenden Faun und rechts das


Porzellan-Lüster. Kloster Volkstedb (Thür.)
18. Jahrhundert
Sammlung und Wohnungseinrichtung Berlin,
Hohenzollernstraße 8
Versteigerung durch das Internationale
Kunst- und Auktionshaus, Berlin,
am 24. März 1930
Lustre en porcellaine. Couvent de Volkstedt (Thuringe),
XVIIIe siede s* •
Coll, et ameublement Berlin, Hohenzoller'Dstr. 8
V ente par Internationales Kunst- und Auktionshaus, Berlin
le 24 Mars 1930

bärtige Haupt eines Waldmenschen. Die
Gruppe der drei Köpfe zeigt in ihrer kompo-
sitionellen Gliederung eine Selbständigkeit,
die das Bild als geschlossene Einheit erschei-
nen läßt. Was die Ausführung anbelangf, so
dürfte der Kopf des Faun und der Atalante
nicht über Entwurf und Untermalung hinaus-
gekommen sein, hingegen scheint der rechte
Teil des Bildes mit dem bärtigen Kopf, von
rückwärts nach vorne ausgeführt, eine völlig
eigenhändige Vollendung von der Hand des
Rubens zu sein, wie auch Hofstede de Groot
und M. J. Binder in ihrem Gutachten bestätigen.
Die Verschiedenheit der Gruppierung wie der
Details in Hinblick auf das Kasseler Gemälde
und der teilweise unausgeführte Zustand
lassen das Bild als eine Vorstudie lebens-
großer Köpfe zu der größeren Komposition

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ansprechen, deren Frische und Unmittelbarkeit
die Hand des großen flämischen Barockmalers
erkennen läßt.

NACHBERICHTE
Ostasiatica
Berlin, Nachb. 4.-5. März
(V o r b. in Nr. 8, S. 4)
Das Resultat der Sammlung D o b r i k o w,
die am 4. und 5. März bei Lepke zur Ver-
steigerung kam, war in Anbetracht der
Qualität dieser Sammlung ein recht gutes.
„Sammlungen", die diesen schmeichel-
haften Namen ebenso wenig verdienen wie
diese, kommen in Paris und London alle
Augenblicke zur Versteigerung und man
macht weiter kein Aufhebens davon. Auf
jeden Fall wird man kaum irgendwo anders
eine China-Versteigerung dieser Qualität mit
so einem Katalog mit wissenschaftlichem
Vorwort versehen und ihn mit so vielen Ab-
bildungen von Gegenständen recht durch-
schnittlicher Art schmücken.
Diese Dissonanz zwischen Sammlung und
Katalog hat das Publikum im allgemeinen
aber doch nicht dazu gebracht, mehr für die
Gegenstände zu bezahlen als sie wert sind,
wenn auch diese Bewertung in speziellen
Fällen mit dem Handelswert auf dem inter-
nationalen Markt nicht übereinstimmte.
Manches wurde über-

aus der allgemeinen Marktlage angemessen.
Man merkte deutlich, daß für diese Speziali-
täten Fachleute im Saale anwesend waren.
Wenn man die Depression des augenblick-
lichen Kunstmarktes in Erwägung zieht, muß
man die Preise, die für diese zum großen Teil
mittelmäßigen Dinge erzielt wurden, durchaus
zufriedenstellend nennen. B.
Preisbericht auf S. 6.
Moderne Bilder
Paris, Nachb. 9. Dez. 1929
(V o r b. in Nr. 49, S. 17)
Am 9. Dezember kam durch Me A. B e 11 i e r
und die Experten J. Hessel und F. Mar-
bo u t in im Hotel Drouot eine sehr inter-
essante Sammlung neuerer französischer Ge-
mälde zur Versteigerung. Das Gesamter-
gebnis betrug 85 800 M.
Die Hauptpreise von bemerkenswerter Höhe
fielen auf Arbeiten moderner lebender
Künstler. So erwarb die Brüsseler Galerie Le
Centaure ein Aquarell von R o u a u 11
„Clowns“ (Nr. 46) für 5500 M., — Campagnola:
Nr. 42, ein Aquarell von Picasso „Dan-
seuses“ für 5170 M., — Raph. Girard: Nr. 11,
ein Gemälde D e r a i n s , „Das Modell", für
5000 M. B o u d i n s Aquarell „Schiffe in Ant-
werpen" (Nr. 4) kam auf 4800 M. — Nr. 7, ein
Aquarell von Daumier, „Au spectacle", er-
warb die Marquise von Falouet für 4230 M.
Wir nennen noch die weiteren Preise:
Nr. M.
8 Degas, L’Anglaise 3383
10 D e r a i n , Frauenbildnis 3833

aus China und Japan versteigert. Als
preise sind die folgenden zu nennen- ,
Nr. 114, Räuchergefäß mit chinesischer U
arbeit auf drei Füßen in Gestalt von Elefa*J
Köpfen, H. 45 cm: 400 M. — Nr. 1, Pfera
Decke, T'ang-Zeit, 60:52 cm: 333
Nr. 43, achtteiliger Paravent, Cororna"
Lack, mit Szenen usw. dekoriert, jeder
152:30 cm: 287 M. - Nr. 48, zwei
tischchen, die Becken in rotem Peking"*"’
die Bäume in hartem Stein, Jade, Koralle **.
H. 51 cm, und Nr. 51, Japanischer TemPe
schwarzem Lack mit Kupfermalereien,
Inneren goldlackiert, 165:100 cm: je 2#
Wir geben noch die folgenden P*
wieder:

Nr.
98 Buddha, auf Lotus sißend,
Bronzestatuette, Ming-Zeit, H. 50 cm
115 Zwei Kerzenhalter, Email
cloisonne, Anf. 18. Jahrh., H. 38 cm
163 Bochara-Teppich, mit geo"
metrischen vielfarbigen Motiven,
165 : 120 cm ■


Autographen, Manuskrip1
Bibliotheken de G o u r m o n 1
Paris, Nachb. 8. Febr. 1
(V o r b. in Nr. 5, S. 4)
Die Versteigerung der Bibliotheken R\(
und Jean deGourmont durch Me 0 i
und den Experten G. Andrieux, sowie ’


dorure claire. Par

51

als dem 18. Jahrh.

3417

57

2067

Ostasiatica

hauptsächlich
ihrem Gefühl
und oft recht
Kenntnisse von

Durch
Andre
Drouot

Suzanne Legal,
. 1*

zahlt, manches ging
viel zu billig weg. Es
zeigte sich deutlich,
daß unsere Käufer noch
immer
nach
kaufen
geringe
der internationalen Be-
wertung dieser Art
von Kunstgegenständen
haben.
Den höchsten Preis
erzielten die Num-
mern 294 a—b, zwei
schöne Flaschenvasen
aus Porzellan aus dem
Anfang des 18. Jahrh.,
bemalt mit Kupferrot
und Blau unter der
Glasur. Sie waren mit
2100 M. keineswegs
überzahlt. — Auch die
große intakte puder-
blaue Deckelvase Num-
mer 207 ist mit 1800 M.
billig zu nennen. —
Recht hoch bewertet
scheinen mir dafür die
beiden "späten Cloi-
sonne-Vasen Nr. 390 a
bis b, die auch 2100 M.
brachten. — Ebenso war
das Räuchergefäß Nr.
389, ebenfalls in Zellen-
schmelz gearbeitet, mit
1100 M. sicher nicht
billig. Ganz besonders
hoch erscheint mir der
Preis von 1500M. für die
Vase Nr. 351, ein Stück,
das mit viel größerer
Wahrscheinlichkeit dem 19.
zuzuschreiben ist; verhältnismäßig hoch be-
zahlt wurden auch die zwei blau-weißen
Stücke Nr. 275 und 276 mit 1000 resp. 1450 M.
Andererseits gingen manche recht hübsche
Dinge zu oft lächerlich geringen Preisen weg.
— Wer Geschmack hatte, konnte also auf
dieser Auktion off für 100 M. und darunter
Dinge erwerben, für die man selbst in China
das Mehrfache anlegen muß.
Relativ die besten Preise brachten die Tep-
piche und die Textilien. Sie waren durch-

Paris, Nachb. 13. Jan. 1930
Me Roger Glandaz und M.
Portier wurden im Hotel
Kunstgewerbe, Bronzen und Emails

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Saules
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3 Kat. Nr. 14 28 29
Nr. 14: Hamburger Deckelhumpen, Silber mit Teilvergoldung. Meistermaxke: Hund um 1660
v- Nr. 28: Deckelbecher, Silber mit teilweiser Vergoldung. Arbeit des Joh. Dietr. Rehwald,
Riga, um 1738 — Nr. 29: Helmkanne, Silber mit heller Vergoldung. Arbeit des Augsburger Meisters
W., um 1720
Sammlung Schloß Dammitsch i. Schics.
Versteigerung durch Kunst kabinett Breslau am 18. März 1930
No 14: Grand bocal ä couvercle de Hambourg, argent en partie dore. Marque de Maltre: Hund, vers t66o —
couvercle, argent en partie dore. Par Joh. Dietr. Rehwald, Riga, vers 1738 — No 2g: Pot ä casque, argent ä
le mattre W. d’Augsbourg, vers 1720
Collection Chateau Dammitsch en Silesie
Vente par Kunstkabinett Breslau, le 18 Mars 1930

Buchhandlung Mme F
Hotel Drouot brachte eine Reihe ...
merkenswerter Preise. Von den Arbe'v
Remy de Gourmonts wurde Nr. L.
Physique de l’Amour, Paris 1903, Erstaus0a,
auf rotem französischem Japan, mit 263 M-; .
Nr. HO, Promenades litteraires, Ve
Paris 1913, Erstausgabe auf Bütten, mit 30# f
bezahlt, — Nr. 114, Lettres ä l’Amazone, P<|
1926, Erstausgabe, auf Rivespapier, mit 190
— Nr. 122, Un Coeur original, Paris 1907, Ef5
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