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Museen ui.d Sammlungen.
Äopenhagen, 5. Ja». Durch die Gnade des Königs ist
nunmehr die Hauptschwierigkeit der Errichtung des Thor-
wald sc »'scheu Museums gehoben worden, indem Se. Maje-
stät dazu ei» Gebäude angewiesen haben, welches aus zwei
Seitenflügel» uud einem O.uergebäude besteht und zwar zum
Schlos, Christiansburg gehört, allein von diesem vollkommen
getrennt ist. ES ward bisher theils zur Dccorationsmalerei,
»Heils als Wagenremise benuzt. Indes wendet man gegen
diese Schenkung ein, das, die Einrichtung dieses nicht gehörig
vor Feuersgefahr geschützte» Gebäudes viel kosten, und die
Regierung angemessener handeln würde, wen» ste zu de»
bereits vorhandenen ns.ooo Rthlrn. so viel zulegte, daß
ein eignes, völlig zweckmäßiges Gebäude für das National-
»nuseum aufgeführt werde» könnte.
Dresden, 2;. Jan. Der bedeutende Nachlaß an neuer»
n»d altern Kunstwerken des berühmte» Reisenden und Zeich-
ners Baron Dito Magnus v. Stackclberg aus Ruß-
land, von dem wegen Mangels au Liebhabern vor zwei Jahren
nur ein geringer Theil versteigert wurde, wird nun a» die
Brüder des Verstorbenen nach Petersburg gesendet. Die
großen historischen Zeichnungen Stackclbergs selbst sind wohl
unter diese» Kunstschäye» das Wichtigste.
Der königl. sächsische Verein zur Erforschung und Er-
haltung der vaterländische» Alterthümer hat seit zwei Jahren
die Wiederherstellung der in Verfall gerathenen architektonisch-
merkwürdigen Krcuzgänge am Dom zu Frchberg übernommen,
und dieselben bis jezt so weit in Stand gcsezt, daß sie zur
Aufbewahrung einer bedeutende» Anzahl von Stein- und
Holzseulpturcn, welche zum Theil ehemals den Dom zierte»,
und seit den Rcfopmatiouszeitc» i» der sogenannte» Äöyen-
lammcr verschlossen waren, bestimmt werden könne». Er
»vird demnach in diesen Räumen ei» Museum vaterländischer
Alterthümer und Kunstwerke begründen, und hat bereits eine
Gruppe des Heilands am Kreuz, mit Maria uud Johannes
zu dessen Seite, lithographire» lassen, welche aus Eichenholz
geschlitzt, die Figuren etwas über 8 Fuß hoch, wahrscheinlich
dem älter» Domgebäude angehörten und aus dem »2ten
Jahrhundert herrühreu möge». Der „zweite Bericht» über
die Begründung dieses Museums, vom Freihrn. v. Friesen,
enthält eine interessante Notiz über diese Gruppe sowohl als
über die Wiederherstellung der Kreuzgänge t»,d die Einrich-
tung der Sammlung.
München, 13. Jan. Der König hat seine Privatsainm-
lung von Werken lebender Künstler kürzlich mit zwei Bildern
Bürkels (eine Landschaft und ein Gewiltersturm), dann
mit einem architektonischen Biloe von dem Jnspcetor der Glas-
malerei, Mar Ai n müllcr, welches einen Scitentheil des
Doms zu Rheims darstellt, vermehrt.
Den 23. Januar. Einem königl. Befehle zu Folge
wird in Schleißheim eine eigene Gallerie der bayerischen
Fürsten-Bildnisse aufgestellt. Behufs ihrer möglichsten Ver-
vollständigung sind alle Pfarrer, Beamte, Privaten und
Schullehrer aufgefordcrt worden, von dei, Biltnineu tlttd
plastischen Vorstellungen bayerscher Fürsten und Familien-
mitglieder, welche sich etwa in Kirchen, Klöstern, Pfarrhdfen,
Amlsgebänden :c. vorfinden, Anzeige zu machen.
Doin, il. Dee. I», Museo Grcgoriano des Vatieans
ist nun die ganze, durch den merkwürdigen, in den etruskir
scheu Gräbern von Caere gefundenen Goldschmuck so wichtige
Sammlung des Generals Galassi ausgestellt. Die unlängst
sehr bereicherte Sammlung der cgyptischen Altertl'ünicr wird
ganz neu aufgestellt, indem die Gypsabgüssc des Parthenon
ihr Play machen müssen, welche, nebst mehrere» großen
Mosaiken, namentlich den in de» Bäder» des Caracalla aus-
gcgrabene», in, lateranischen Palast ihre Stelle finden werden.
1 1. Jan. Zu den vielen hier bereits dem Publikum zu-
gänglichen Kunstsammlungen ist neulich noch die des Fürsten
Borghese-Aldobrandini gekommen, die in acht Zim-
mern anfgestellt ist. Unter ihre» Schäden ist vorzüglich eine
1835 aufgefundene Mosaikarbeit, Kämpfe von Fechter» unter-
einander, so wie mit wilden Thieren darstellend, ferner meh-
rere in Sabina ausgegrabcne Statuen: eine Juno, vier Musen,
ei» Faun und ein Tyriäus merkwürdig.
Verantwortlicher Redaetenr: Dr. Schorn.
Für Architekten, Altert!,uniosorscher »nt, Freunde
griechischer Kunst.
In unserem Verlage ist so eben erschienen und durch
jede solide Kunst- und Buchhandlung zu beziehen:
Die Akropolis von Athen nach den
neuesten Ausgrabungen.
Iste Abteilung: Tempel der Niste Apteros.
Herausgegeben von dem Prof. Dr. L. Rost und den köngl.
Architekten Schaudert und Hansen in Athen.
Mit 13 skupferlafel», Vignetten ». s. w.
Groß Royalfolio mit colorirter Ansicht des Niketempels wäh-
rend seiner Wiederaufrichtung. Preis 1/, Thlr.
Royalfolio mit dieser Ansicht in Agua tinta 10 Thlr.
Die Herausgeber dieses Werkes, welche sich seit einer
Reihe von Jahren in Athen aufhalte», haben die daselbst auf
der Akropolis unternommenen Ausgrabungen geteitet. Als
ein höchst wichtiges Ergebuiß derselbe» übergeben sie jezt de»
Freunde» griechischer Kunst die Ansichten, architektonischen
Details und Basreliefs eines bisher nur dem Namen »ach
bekannte», im schönsten jonischen Style ausgeführten Tem-
pels, dessen Bruchstücke fast vollständig aufgefnnde» worden
uud der deshalb gegenwärtig auf seinem ursprünglichen Stand-
orte vor de» Propyläen wieder aufgerichtet wird. Die archi-
tektonischen Zeichnungen sind nach den detailliriesten Vermes-
sungen, mit Angabe der Größenverhältnissc, höchst sorgfältig
ausgeführt; die der vortrefflichen Basreliefs mit künstlerischer
Treue wiedergegeben. Der auch in antiquarischer Hinsicht
höchst bedeutende Text gibt über die Ausgrabungen im All-
gemeine» und über de» Tempel der »»geflügelten Sieges-
göttin insbesondere ausführliche Nachricht. Für die äußere
Erscheinung dieses wichtigen Werkes habe» wir Alles gethan,
um sic dem inneren Wcrthc desselben angemesse» zu liefern.
Berlin, im Februar 185g.
Sellen? und Gerstaecker.
Buchhandlungen wollen sich mit ihren Bestellungen an
! Herrn Levp. Boß >» Leipzig wenden.
Museen ui.d Sammlungen.
Äopenhagen, 5. Ja». Durch die Gnade des Königs ist
nunmehr die Hauptschwierigkeit der Errichtung des Thor-
wald sc »'scheu Museums gehoben worden, indem Se. Maje-
stät dazu ei» Gebäude angewiesen haben, welches aus zwei
Seitenflügel» uud einem O.uergebäude besteht und zwar zum
Schlos, Christiansburg gehört, allein von diesem vollkommen
getrennt ist. ES ward bisher theils zur Dccorationsmalerei,
»Heils als Wagenremise benuzt. Indes wendet man gegen
diese Schenkung ein, das, die Einrichtung dieses nicht gehörig
vor Feuersgefahr geschützte» Gebäudes viel kosten, und die
Regierung angemessener handeln würde, wen» ste zu de»
bereits vorhandenen ns.ooo Rthlrn. so viel zulegte, daß
ein eignes, völlig zweckmäßiges Gebäude für das National-
»nuseum aufgeführt werde» könnte.
Dresden, 2;. Jan. Der bedeutende Nachlaß an neuer»
n»d altern Kunstwerken des berühmte» Reisenden und Zeich-
ners Baron Dito Magnus v. Stackclberg aus Ruß-
land, von dem wegen Mangels au Liebhabern vor zwei Jahren
nur ein geringer Theil versteigert wurde, wird nun a» die
Brüder des Verstorbenen nach Petersburg gesendet. Die
großen historischen Zeichnungen Stackclbergs selbst sind wohl
unter diese» Kunstschäye» das Wichtigste.
Der königl. sächsische Verein zur Erforschung und Er-
haltung der vaterländische» Alterthümer hat seit zwei Jahren
die Wiederherstellung der in Verfall gerathenen architektonisch-
merkwürdigen Krcuzgänge am Dom zu Frchberg übernommen,
und dieselben bis jezt so weit in Stand gcsezt, daß sie zur
Aufbewahrung einer bedeutende» Anzahl von Stein- und
Holzseulpturcn, welche zum Theil ehemals den Dom zierte»,
und seit den Rcfopmatiouszeitc» i» der sogenannte» Äöyen-
lammcr verschlossen waren, bestimmt werden könne». Er
»vird demnach in diesen Räumen ei» Museum vaterländischer
Alterthümer und Kunstwerke begründen, und hat bereits eine
Gruppe des Heilands am Kreuz, mit Maria uud Johannes
zu dessen Seite, lithographire» lassen, welche aus Eichenholz
geschlitzt, die Figuren etwas über 8 Fuß hoch, wahrscheinlich
dem älter» Domgebäude angehörten und aus dem »2ten
Jahrhundert herrühreu möge». Der „zweite Bericht» über
die Begründung dieses Museums, vom Freihrn. v. Friesen,
enthält eine interessante Notiz über diese Gruppe sowohl als
über die Wiederherstellung der Kreuzgänge t»,d die Einrich-
tung der Sammlung.
München, 13. Jan. Der König hat seine Privatsainm-
lung von Werken lebender Künstler kürzlich mit zwei Bildern
Bürkels (eine Landschaft und ein Gewiltersturm), dann
mit einem architektonischen Biloe von dem Jnspcetor der Glas-
malerei, Mar Ai n müllcr, welches einen Scitentheil des
Doms zu Rheims darstellt, vermehrt.
Den 23. Januar. Einem königl. Befehle zu Folge
wird in Schleißheim eine eigene Gallerie der bayerischen
Fürsten-Bildnisse aufgestellt. Behufs ihrer möglichsten Ver-
vollständigung sind alle Pfarrer, Beamte, Privaten und
Schullehrer aufgefordcrt worden, von dei, Biltnineu tlttd
plastischen Vorstellungen bayerscher Fürsten und Familien-
mitglieder, welche sich etwa in Kirchen, Klöstern, Pfarrhdfen,
Amlsgebänden :c. vorfinden, Anzeige zu machen.
Doin, il. Dee. I», Museo Grcgoriano des Vatieans
ist nun die ganze, durch den merkwürdigen, in den etruskir
scheu Gräbern von Caere gefundenen Goldschmuck so wichtige
Sammlung des Generals Galassi ausgestellt. Die unlängst
sehr bereicherte Sammlung der cgyptischen Altertl'ünicr wird
ganz neu aufgestellt, indem die Gypsabgüssc des Parthenon
ihr Play machen müssen, welche, nebst mehrere» großen
Mosaiken, namentlich den in de» Bäder» des Caracalla aus-
gcgrabene», in, lateranischen Palast ihre Stelle finden werden.
1 1. Jan. Zu den vielen hier bereits dem Publikum zu-
gänglichen Kunstsammlungen ist neulich noch die des Fürsten
Borghese-Aldobrandini gekommen, die in acht Zim-
mern anfgestellt ist. Unter ihre» Schäden ist vorzüglich eine
1835 aufgefundene Mosaikarbeit, Kämpfe von Fechter» unter-
einander, so wie mit wilden Thieren darstellend, ferner meh-
rere in Sabina ausgegrabcne Statuen: eine Juno, vier Musen,
ei» Faun und ein Tyriäus merkwürdig.
Verantwortlicher Redaetenr: Dr. Schorn.
Für Architekten, Altert!,uniosorscher »nt, Freunde
griechischer Kunst.
In unserem Verlage ist so eben erschienen und durch
jede solide Kunst- und Buchhandlung zu beziehen:
Die Akropolis von Athen nach den
neuesten Ausgrabungen.
Iste Abteilung: Tempel der Niste Apteros.
Herausgegeben von dem Prof. Dr. L. Rost und den köngl.
Architekten Schaudert und Hansen in Athen.
Mit 13 skupferlafel», Vignetten ». s. w.
Groß Royalfolio mit colorirter Ansicht des Niketempels wäh-
rend seiner Wiederaufrichtung. Preis 1/, Thlr.
Royalfolio mit dieser Ansicht in Agua tinta 10 Thlr.
Die Herausgeber dieses Werkes, welche sich seit einer
Reihe von Jahren in Athen aufhalte», haben die daselbst auf
der Akropolis unternommenen Ausgrabungen geteitet. Als
ein höchst wichtiges Ergebuiß derselbe» übergeben sie jezt de»
Freunde» griechischer Kunst die Ansichten, architektonischen
Details und Basreliefs eines bisher nur dem Namen »ach
bekannte», im schönsten jonischen Style ausgeführten Tem-
pels, dessen Bruchstücke fast vollständig aufgefnnde» worden
uud der deshalb gegenwärtig auf seinem ursprünglichen Stand-
orte vor de» Propyläen wieder aufgerichtet wird. Die archi-
tektonischen Zeichnungen sind nach den detailliriesten Vermes-
sungen, mit Angabe der Größenverhältnissc, höchst sorgfältig
ausgeführt; die der vortrefflichen Basreliefs mit künstlerischer
Treue wiedergegeben. Der auch in antiquarischer Hinsicht
höchst bedeutende Text gibt über die Ausgrabungen im All-
gemeine» und über de» Tempel der »»geflügelten Sieges-
göttin insbesondere ausführliche Nachricht. Für die äußere
Erscheinung dieses wichtigen Werkes habe» wir Alles gethan,
um sic dem inneren Wcrthc desselben angemesse» zu liefern.
Berlin, im Februar 185g.
Sellen? und Gerstaecker.
Buchhandlungen wollen sich mit ihren Bestellungen an
! Herrn Levp. Boß >» Leipzig wenden.