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12.

lall.

9*

K u n s t b

Vonnerstng, den 11. Februar 1841.

Aebrr Martin Schonganer's Veigemätde und
Handzeichnnngen.

(Fortsetzung.)

An die zweifelhaften Werke unseres Meisters reihen
sich füglich die

III. Wahrscheinlich fälschlich ugcschriehcncn.

A. In Frankfurt.

24) — 27) Nach Hirsching * nämlich hängen in
der Dominicanerkirche daselbst „fünf wohlerhaltene Ge-
mälde," wovon das mittlere eine Verspottung Christi
von dem älter» Holbein und dem Jahre 1500, die an-
dern vier Stücke auf Goldgrund aber sind nach unseres
Gewährsmanns Worten „entweder von Martin Schon-
gauer oder einem andern Meister seiner Zeit nach den
Kupferstiche» seiner großen Passion gemalt." Sie waren
ehedem die Flügclthüren des Altars mit der in Holz
meisterhaft geschnittenen Kreuzigung Christi. Wir brach-
ten übrigens nicht in Erfahrung, ob und unter welchen
Ansprüchen auf Schongauer's Namen sic noch eristiren.

11 • 2 n Münster.

In der Kirche des heiligen Martinus.

23) — 31) //Eine Kreuzigung Christi, eine Ma-
donna mit dem Kinde, von zwei Engeln gekrönt, und
zwei Gemälde ungenannten Inhalts." Fiorillo,** der
uns diese Nachricht in vollem Glauben an sie mitthcilt,***
läßt sich zu keiner genauen Erörterung herbei, als daß
das erste dieser Gemälde ganz in der Weise Perugino's
gedacht und ausgcführt, das zweite vom Kerzcnrauchc
sehr angegriffen, die beiden letzten aber gleichbcdeutsam
hinsichtlich der Composition wie der guten Erhaltung

* Am augcf. Orte. B. i» S. 102.

Geschichte der zeichnenden Künste i» Deutschland u. s. w.
Hannover, ist?. 11 ©. 515.

Wahrscheinlich aus Heinecke s Neue Nacht, n. Kunst
und Künstler. 1. S. 405,

gewesen. Es ist übrigens kaum daran zu denken, daß
diese Kreuzigung identisch seyn dürfte mit jener der
Wiener Galerie; denn Fiorillo kennt auch letztere und
würdigt sie einer ausdrücklichen Erwähnung.

C. 2 n Paris.

Im Louvre.

32) „Die Israeliten das Manna sammelnd," nach
einer hingeworfenen Notiz der Biographie universelle. *
Endlich:

D. 2n Waldenburg in Schlesien.

33) — 48) Laut Kunstblatt, Jahrgang 1817 Nr. 8
S. 31, nämlich stellte selbigen Jahres der damalige Pro-
fessor Waagen in vbenbenanntem Orte eine Sammlung
von Gemälden ans, welche im Anfänge der Revolution
in Hamburg war gegründet worden, und neben Bildern
von Leonardo da Vinci, Michelangelo, Tizian, Raffael,
Coreggio, Guido Reni, Salvator Rosa, Murillo, Poussin,
Claude Lorrain, Dürer, Holbein, Rubens, van Dyck,
Ruisdael, Breughel, Everdiugen u. A. „16 gar ein-
fache, fromme und fleißige Bilder von dem alten braven
Martin Schön, das Leben der heiligen Maria vorstel-
lend, jedes 4' hoch, 2' 10" breit," enthielt. — Cs ist
uns über das Schicklal dieser anscheinend sehr werth-
vollen Sammlung nichts bekannt geworden. Vielleicht
ist dieser und jener Cyclus von Gemälden ans dem
Leben Mariä, welche vor geraumer Zeit in dem Wen-
genkloster zu Ulm sich befunden, und für Werke Schon-
gauer's gegolten, bis sie durch die Erklärung des Prä-
laten Schund im Kunstblatte, Jahrgang 1822 Nr. 63
aus Martin Schaffner getauft wurden — der nämliche.

(Schluß folgt.)

' Poris 1 825. Tom. 41. p. 209.
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