Der Abbate Zani in seinem großen Werk: Enci-
elopedia method. Vol. XII. Parte I. p. 152, NeiMt lltl-
fern ausgezeichneten Künstler: II vor» Principe
degli incisori in legno. Mit dem Vvllejien
Recht muß man ihm bepstimmen. Endlich neuerer Zeit
schreibt Jos. Heller von ihm in seiner Geschichte der
Formschneidekunst, und von dessen Alphabet in dem neuern
Handbuch für Kupferstichsammler unter dem Artikel
Hans H o l b e i n.
In Füeßli's allgemeinem Künstlerlericon Suppl. ist
des Künstlers zweymal gedacht, jedoch sehr unbestimmt
und undeutlich. Wincklers Kupferstichkatalog gedenkt sei-
ner nur entfernt unter dem Artikel Holbein. V.
Heinecke in seinem auf der königlichen Bibliothek zuDres-
den aufbewahrten MaNUftript des Dictionnaire des #r-
tistes übergeht diesen großen Künstler fast ganz und ge-
denkt seiner ganz einfach als Formenfchneider eines Al-
phabets. Fiorillo in seiner Geschichte der zeichnenden
Künste in Deutschland rter Baud p. 401. gedenkt auch
des Hans Lüzelburger bep Gelegenheit des Holbein'fchen
Todtentanzes.
Die Hauptwerke unsres Künstlers sind, (wenn nicht
Hvlbeins Todtentanz auch von ihm in Holz geschnitten
ist,) zwey römische Alphabete, wovon jedes auf einen
halben Dogen mit vieler Symmetrie (wie es scheint als
Probe) aufgedruckt ist. Das erste Alphabet enthält hinter
jedem sich weiß aushrbenden Buchstaben die Scenen des
bekannten Todtentanzes, *) in äußerst sinn - und geist-
reichen Zusammenstellungen, jedoch sehr von den Zusam-
menstellungen des bekannten Holbein'fchen abweichend.
Auf diesem Blatt ist unten der Name des Formenschnei-
ders folgendermaßen aufgezeichnet:
HAnns Lützelburgcr, Formschneider, ge-
nant Frank.
Jeder Buchstabe ist regelmäßig 11 Linien eines Zolles
Pariser Maaß in's Gevierte. Der Inhalt der hinter
den Buchstaben des ersten Alphabets angebrachte» Figuren
ist folgender:
*) Allgemein wirb immer Hctbein als derjenige genannt,
von welchem die ersten bildlichen Darstellungen dieses Ge-
genstandes sich herschreiben, jedoch ist es zicinlich entschie-
den, die Idee, die verschiedenen Stande tanzend mit dem
Tod vorzuflellen, gehöre wohl schon altern Künstlern
an. Verschiedene Gerippe tanzend nach dem Ton einer
Pfeife, die von einem halbverwescten Gerippe gespielt wird,
findet man schon in einem Holzschnitt nach Wolgcinut
oder P lep dc n w ur ff in Ha r tma nlt Sch edcls
Chronik vom Jahr igpZ Seite CCLXI.
Eine sehr fleißig ausgearbeiiete Zusammenstellung über
die bildliche Darstelltmg der Todtentänze oder Danses
Macabres, besonders hinsichtlich ihres Ursprungs, findet
man in Fi orillos Geschichte der zeichnenden Künste
in Deutschland, gier Band p. 117,
A. Der Tod (wie gewöhnlich als Gerippe eines Men-
schen dargestellt), welcher die Trommel schlagt, schrei-
tet in Begleitung eines zwepten Gerippes, welches
die Trompete bläst, über einen Acker mit Menschen-
schädeln.
B. Der Tod führt 'mit Gewalt einen Papst fort, wah-
rend ein zweytes Gerippe ihm die Krone raubt und ein
böser Geist ihn herabziehen will,
0. Zur Rechten wird einem Kaiser vom Tod die Krone
geraubt, indeß ein anderes Gerippe zur Linken ihn in's
Gesicht schlägt.
iX Ein König auf den Kniecn liegend, wehrt sich gegen
den vor ihm stehenden Tod, während er von einem an-
dern Gerippe am Hals fest gehalten wird. >
E. Der Tod zieht einen Cardinal, welcher sich ängstlich
umsieht, mit sich fort.
E. Eine auf dem Thron sitzende Kaiserin, wird vom Tod
bep dem Unterkleid gefaßt, während ein anderes Ge-
rippe nach der Krone laugt.
0. Eine Königin auf dem Mantel knieend, i zur Rech-
ten der Tod, welcher sie mit einer Schnur erdrosseln
will, indem zur Linken ein zweptes Gerippe mit der
Pfeife aufspielt.
H. Der Tod zieht einen Bischof mit sich fort.
1. Ein Herzog oder Kurfürst mit aufgehabeuen Händen
und verzweifelndem Blick, wird vom Tod am Mantel
zurückgehalten.
K. Der Edelmann, ihm stellt der verkleidete Tod ein
Dein mit einem Dreschflegel.
L, Der Tod mit einem Chorhemd angethan und den
Weihkessel haltend, nimmt einen Domherrn mit sich
fort.
XI. Der'Arzt und der Tod, bevde betrachten ein Urin-
glas; im Hintergrund entledigt sich ein Ungeheuer ei-
nes Bedürfnisses in ein Gefäß.
X. Ein Wucherer am Geldtisch wird rückwärts vom Tod
gepackt, während ein anderes Gerippe sich des Mam-
mons versichert.
O. Ein wohlgenährter Dominikaner wird vom Tod bep
der Stola fortgezogen.
?. Der Tod, zum Theil militärisch gekleidet, kämpft ge-
gen einen Ritter, der mit der alten Schweizertracht
angethan ist.
Y. Eine Nonne schüchternen und ängstlichen Blicks,
wird vom Tod, welcher als Mönch gekleidet ist, weg-
geführt.
st. Der Tod mit bekränztem Haupt und mit Stiefeln an-
getban, bemeistert sich des Narren.
8. Eine Buhldirne in feiner Stellung sitzend, neben ihr
der Tod mit einer Mütze und, bekleidet, sie liebkosend.
Im Hintergrund ein zweptes Geripp mit hergewende-
tem Hintern, worauf eine Sanduhr steht..
elopedia method. Vol. XII. Parte I. p. 152, NeiMt lltl-
fern ausgezeichneten Künstler: II vor» Principe
degli incisori in legno. Mit dem Vvllejien
Recht muß man ihm bepstimmen. Endlich neuerer Zeit
schreibt Jos. Heller von ihm in seiner Geschichte der
Formschneidekunst, und von dessen Alphabet in dem neuern
Handbuch für Kupferstichsammler unter dem Artikel
Hans H o l b e i n.
In Füeßli's allgemeinem Künstlerlericon Suppl. ist
des Künstlers zweymal gedacht, jedoch sehr unbestimmt
und undeutlich. Wincklers Kupferstichkatalog gedenkt sei-
ner nur entfernt unter dem Artikel Holbein. V.
Heinecke in seinem auf der königlichen Bibliothek zuDres-
den aufbewahrten MaNUftript des Dictionnaire des #r-
tistes übergeht diesen großen Künstler fast ganz und ge-
denkt seiner ganz einfach als Formenfchneider eines Al-
phabets. Fiorillo in seiner Geschichte der zeichnenden
Künste in Deutschland rter Baud p. 401. gedenkt auch
des Hans Lüzelburger bep Gelegenheit des Holbein'fchen
Todtentanzes.
Die Hauptwerke unsres Künstlers sind, (wenn nicht
Hvlbeins Todtentanz auch von ihm in Holz geschnitten
ist,) zwey römische Alphabete, wovon jedes auf einen
halben Dogen mit vieler Symmetrie (wie es scheint als
Probe) aufgedruckt ist. Das erste Alphabet enthält hinter
jedem sich weiß aushrbenden Buchstaben die Scenen des
bekannten Todtentanzes, *) in äußerst sinn - und geist-
reichen Zusammenstellungen, jedoch sehr von den Zusam-
menstellungen des bekannten Holbein'fchen abweichend.
Auf diesem Blatt ist unten der Name des Formenschnei-
ders folgendermaßen aufgezeichnet:
HAnns Lützelburgcr, Formschneider, ge-
nant Frank.
Jeder Buchstabe ist regelmäßig 11 Linien eines Zolles
Pariser Maaß in's Gevierte. Der Inhalt der hinter
den Buchstaben des ersten Alphabets angebrachte» Figuren
ist folgender:
*) Allgemein wirb immer Hctbein als derjenige genannt,
von welchem die ersten bildlichen Darstellungen dieses Ge-
genstandes sich herschreiben, jedoch ist es zicinlich entschie-
den, die Idee, die verschiedenen Stande tanzend mit dem
Tod vorzuflellen, gehöre wohl schon altern Künstlern
an. Verschiedene Gerippe tanzend nach dem Ton einer
Pfeife, die von einem halbverwescten Gerippe gespielt wird,
findet man schon in einem Holzschnitt nach Wolgcinut
oder P lep dc n w ur ff in Ha r tma nlt Sch edcls
Chronik vom Jahr igpZ Seite CCLXI.
Eine sehr fleißig ausgearbeiiete Zusammenstellung über
die bildliche Darstelltmg der Todtentänze oder Danses
Macabres, besonders hinsichtlich ihres Ursprungs, findet
man in Fi orillos Geschichte der zeichnenden Künste
in Deutschland, gier Band p. 117,
A. Der Tod (wie gewöhnlich als Gerippe eines Men-
schen dargestellt), welcher die Trommel schlagt, schrei-
tet in Begleitung eines zwepten Gerippes, welches
die Trompete bläst, über einen Acker mit Menschen-
schädeln.
B. Der Tod führt 'mit Gewalt einen Papst fort, wah-
rend ein zweytes Gerippe ihm die Krone raubt und ein
böser Geist ihn herabziehen will,
0. Zur Rechten wird einem Kaiser vom Tod die Krone
geraubt, indeß ein anderes Gerippe zur Linken ihn in's
Gesicht schlägt.
iX Ein König auf den Kniecn liegend, wehrt sich gegen
den vor ihm stehenden Tod, während er von einem an-
dern Gerippe am Hals fest gehalten wird. >
E. Der Tod zieht einen Cardinal, welcher sich ängstlich
umsieht, mit sich fort.
E. Eine auf dem Thron sitzende Kaiserin, wird vom Tod
bep dem Unterkleid gefaßt, während ein anderes Ge-
rippe nach der Krone laugt.
0. Eine Königin auf dem Mantel knieend, i zur Rech-
ten der Tod, welcher sie mit einer Schnur erdrosseln
will, indem zur Linken ein zweptes Gerippe mit der
Pfeife aufspielt.
H. Der Tod zieht einen Bischof mit sich fort.
1. Ein Herzog oder Kurfürst mit aufgehabeuen Händen
und verzweifelndem Blick, wird vom Tod am Mantel
zurückgehalten.
K. Der Edelmann, ihm stellt der verkleidete Tod ein
Dein mit einem Dreschflegel.
L, Der Tod mit einem Chorhemd angethan und den
Weihkessel haltend, nimmt einen Domherrn mit sich
fort.
XI. Der'Arzt und der Tod, bevde betrachten ein Urin-
glas; im Hintergrund entledigt sich ein Ungeheuer ei-
nes Bedürfnisses in ein Gefäß.
X. Ein Wucherer am Geldtisch wird rückwärts vom Tod
gepackt, während ein anderes Gerippe sich des Mam-
mons versichert.
O. Ein wohlgenährter Dominikaner wird vom Tod bep
der Stola fortgezogen.
?. Der Tod, zum Theil militärisch gekleidet, kämpft ge-
gen einen Ritter, der mit der alten Schweizertracht
angethan ist.
Y. Eine Nonne schüchternen und ängstlichen Blicks,
wird vom Tod, welcher als Mönch gekleidet ist, weg-
geführt.
st. Der Tod mit bekränztem Haupt und mit Stiefeln an-
getban, bemeistert sich des Narren.
8. Eine Buhldirne in feiner Stellung sitzend, neben ihr
der Tod mit einer Mütze und, bekleidet, sie liebkosend.
Im Hintergrund ein zweptes Geripp mit hergewende-
tem Hintern, worauf eine Sanduhr steht..