Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
L§6

lichkeit des Bildes, zumal im sreycn Styl, Anstoß zu
nehmen.

Eine seltene Vorstellung gibt Tafel >5, PH inen s
und die Boreaden, welche ihn von den. fliehenden Har-
pyien befreyen: die Vase kommt aus Athen und befin-
det sich im Besitz des Hrn. Sandford Graham Esq.
Erde und Firniß ist den Nolanischen ähnlich. Phineus
ist beym Mahle, vor ihm zwep Harpyien mit der Beute
desselben, hinter ihm der eine Boreade den Wurf gegen
sie führend, während der andre auf die dritte Harpyie
lauert. Die Harpyien sind langbekleidete und gegürtete
Frauen mit Flügeln.

Ebenfalls, wenigstens im Kreise der Vasenbilder
selten, ist die Vorstellung vom Raube derKora
Tafel 16 ; sie ist einer Vase des Hrn. Thomas
Hope entnommen und war unvollständig aus Tischbein
111. i. bekannt. Die gewählte Scene ist nicht die auf den
Sarkophagreliefs häufige der Entführung, sondern die,
wie Persephone, bereits auf dem forteilenden Braut-
wagen, von der Mutter Abschied nimmt. Diese ist halb
verhüllt, ihr Vorderhanpt nur mit Perlen geschmückt.
Zn ihrer linken Hand hält sie einen auch sonst etlichemal,
z. B. auf der Poniatowskischen Vase (Welcker Jeitlchr. I.
S. io5. ii5) vorkommenden, in mehrfache gekreuzte Zacken
anslaufenden Stab, der mit Recht nicht für ein Werk-
zeug zum Aufwühlcn der Erde, sondern für eine lichter
zündende Fackel erkannt wird. Ucber beyden Göttinnen,
desgleichen über Pluto, sind Sterne. Das Vorgespann
wird von der langbekleideten mit Kreuzbund versehenen
Fackelträgerin Hekate gefübrt: darüber schwebt Eros,
manuweiblich (? nach der Zeichnung mit männlicher Brust)
mit Kranz und Schaale, voran ein Vogel, der einen
Kranz hält, etwa die Taube der Aphrodite. Zn der vor-
dersten Figur wird nach der Sitte ähnlicher Darstellungen
Hermes vermuthct, wozu etwa auch der weiße Petasus
paßt, alles klebrige aber befremdend erscheint, indem der
Götterbote hier nicht voranschreitet, sondern müßig an
einen Strunk gelehnt mit über dem Haupt gelegten Arm,
wie hänfige Apollebilder, gegenübersteht.

Paris und Aphrodite ist auf Tafel 17. ein Va-
senbild benannt, das bey Visconti zu Mus. Pio-Clcm.lv.
tav. A. für die Schenkung des goldenen Vließes galt.
Die halbverschleyerte Frau mit dem Scepter, sonst N e-
phele, heißt nun Aphrodite. Der mit Baumwur-
zeln des Berges in der Höhe sitzende Jäger, zu dessen
Füßen ein Widder erscheint, sonst Phryrus, ist jezt
Paris, und die hoher sitzende ebenfalls halbverschleyerte
Frau ist nun statt Helle die versprochene Braut He-
lena, die auch nicht eine Schaale halte, sondern einen
dem Bräutigam zu reichenden Op^erkucben. Man möchte
nun noch eine dritte Erklärung wünschen, wenn nicht

vielleicht die etwas zerrissene Composition des Vasenbil-
des einen Wink gibt, sonstige Forderungen an sorgfälti-
gen Ausdruck der Vorstellung etwas herabzustimmen.
Bey Visconti's Erklärung befremdet es, den Widder zu
Phryrus Füßen, statt von Merkur ihm zugeführt zu se-
hen. Ungleich mehr hat Hrn. Millingen's Erklärung ge-
gen sich, die halbverschleyerte Frau mit Scepter, die nicht
wie Venus, sondern vor einem Paris gewiß eher wie
Zuno aussieht, den Zäger, der durch den Widder zugleich
ein Schäfer, und mit dem Petasus, statt der phrygischeu
Mütze, immer noch kein gewohnter Paris ist, endlich
die verheißene Helena, die doch gar zu schnell bey der
Hand ist.

Tafel 18. gibt eine aus Millin's Recucil II. 5. unge-
nügend bekannte Vase der Mrs. Edwards. Ihre Figu-
ren erscheinen jezt mit dem Namen der Heroen, des
Tydeus, der einen Hasen auf einem Stabeherbeyträgt,
des Akrä on, sitzend mit einem Hund zu Füßen, des
Theseus mit Keule und des Kastor mit Zagdspeeren.
Tydeus und Theseus haben den Pileus, Aktäon und Ka-
stor die Kausia.

Tafel 19. Amazone einen Krieger führend, etwa An-
tiope, welche dem Theseus die Thore von Themis-
kpra öffnete: Nolanische Vase des brittischen Museums
mit der Zuschrift kuXo?. Auf Theseus

Schild erscheint eine Keule: seine Rundung ist nicht voll-
endet, sondern durch eine lederne Bedeckung für den Un-
tertbeil des Körpers unterwärts ausgedehnt, auf der ein
Auge angebracht ist.

Tafel 20 — 24. Prächtige Vase der Pariser Samm-
lung, bey d'Hancarville I. 47. 48 ohne sichtlichen Zusam-
inenhang. Tafel 20 enthält die Form der Vase, Tafel ri
wird für Achilles und Patroklus Abschied von den
Vätern Tydeus und Menötius erklärt, Tafel 22
für Achills Kampf mit Teiepbus, die abmahnende
Figur daneben für Leuthras. Tafel 23 gibt den
Hals der Vorderseite, sechs jagende Zünglinge auf ibr,
die ein Reh verfolgen; Tafel 24 den Hals der Rückseite,
wenn nicht vielmehr die Benennungen umzukehren und
sie für die Vorderseite zu halten ist. Auf ihr erscheint
Triptolemus im Flügelwagen. Die vorstehenden
Frauen, die eine mit Fackel und Aehren, die andre mit
Kandelaber und Wcihgefäß gelten fürHekate und Per-
sephone, die zwey andern mit Sckaale und Aehren für
die Töchter des Celeus. Diese Benennungen sind,
zumal in Betreff der Göttinnen, etwas willkürlich; viel-
leicht wäre an Nymphen zu denken, wie im Eötterverein
von Megalopoiis Paus. vui. ZI. außer der Nais mit dem
kleinen Zeus ihrer ebenfalls vier Vorkommen, eine mit
Fackel, eine andre mit Hydricu und Schaale, noch zwey
mic.Hydrien; mit größerer Sicherheit, da gegen die
Register
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen