202
Ausstellungen
A. Achenbach, Norwegische Landschaft. Düsseldorfer Jubiläumsausstellung
Paris. Der Salon des Tuileries
hat am 16. Mai seine dritte Ausstel-
lung eröffnet. Er ist in diesem Jahre
der einzige, der die junge französische
Schule wirlich repräsentiert. Vor zwei
Jahren wurde er von einigen Künstlern
gegründet, die glaubten, daß die Societe
Nationale des Beaux-Arts, les Artist.es
Francais und! es Independants nicht mehr
das hielten, was man sich von ihnen ver-
sprochen; waren sie doch durch die zahl-
reichen Anhänger beengt, deren Pro-
duktion keinerlei Interesse abgewinnen
konnte. Unter dem Präsidium der Albert
Besnard, Aman-Jean und Antoine Bour-
delle bildete sich ein Komitee, in dem
man Namen wie D#spiau, Ilallou, Charles
Dufrene,Waroquier,Othon F riesz,Charles
Guerin wiederfindet. Das Komitee lädt
jeden Künstler persönlich ein, den sie für
würdig hält, bei der Ausstellung mitzu-
wirken. Bisher hat dieses Komitee den
Beweis einer gerechten Auswahl gegeben.
Nebeneinander können wir Werke von
Yaldo-Barbey, Sabbagh, Barat-Levrault,
van Dongen, Ivvapil, Mainssieux, Favory,
Girieud, Othon-Friesz, Simon Levy, Flan-
drin, Rudolf Levy usw. bewundern. Es
ist also möglich, einen Gesamteindruck
zu gewinnen und sich ein wenig in der
Überfülle moderner Produktion orien-
tieren zu können. Das, was die junge
Schule vorführt, scheint sich gegen den
Konstruktivismus zu wenden. Zwar sind
zahlreiche Werke von Andre Lhöte und
den Nachkubisten beeinflußt. Immerhin
muß man feststellen, daß das rein Ver-
standesmäßige der Kubisten und Puristen
gewichen ist und sich nunmehr mit
einer gewissen Sinnlichkeit auszugleichen
sucht. Die Farbe ist frei und fröhlich.
Die jungen Franzosen sind immer noch
geblendet von Renoir, Matisse undSeurat,
deren Einfluß täglich wächst. Sehr in-
Ausstellungen
A. Achenbach, Norwegische Landschaft. Düsseldorfer Jubiläumsausstellung
Paris. Der Salon des Tuileries
hat am 16. Mai seine dritte Ausstel-
lung eröffnet. Er ist in diesem Jahre
der einzige, der die junge französische
Schule wirlich repräsentiert. Vor zwei
Jahren wurde er von einigen Künstlern
gegründet, die glaubten, daß die Societe
Nationale des Beaux-Arts, les Artist.es
Francais und! es Independants nicht mehr
das hielten, was man sich von ihnen ver-
sprochen; waren sie doch durch die zahl-
reichen Anhänger beengt, deren Pro-
duktion keinerlei Interesse abgewinnen
konnte. Unter dem Präsidium der Albert
Besnard, Aman-Jean und Antoine Bour-
delle bildete sich ein Komitee, in dem
man Namen wie D#spiau, Ilallou, Charles
Dufrene,Waroquier,Othon F riesz,Charles
Guerin wiederfindet. Das Komitee lädt
jeden Künstler persönlich ein, den sie für
würdig hält, bei der Ausstellung mitzu-
wirken. Bisher hat dieses Komitee den
Beweis einer gerechten Auswahl gegeben.
Nebeneinander können wir Werke von
Yaldo-Barbey, Sabbagh, Barat-Levrault,
van Dongen, Ivvapil, Mainssieux, Favory,
Girieud, Othon-Friesz, Simon Levy, Flan-
drin, Rudolf Levy usw. bewundern. Es
ist also möglich, einen Gesamteindruck
zu gewinnen und sich ein wenig in der
Überfülle moderner Produktion orien-
tieren zu können. Das, was die junge
Schule vorführt, scheint sich gegen den
Konstruktivismus zu wenden. Zwar sind
zahlreiche Werke von Andre Lhöte und
den Nachkubisten beeinflußt. Immerhin
muß man feststellen, daß das rein Ver-
standesmäßige der Kubisten und Puristen
gewichen ist und sich nunmehr mit
einer gewissen Sinnlichkeit auszugleichen
sucht. Die Farbe ist frei und fröhlich.
Die jungen Franzosen sind immer noch
geblendet von Renoir, Matisse undSeurat,
deren Einfluß täglich wächst. Sehr in-