Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart (NF 6.1895)

DER KUNSTGEWERBLICHE KONGRESS DES JAHRES 1894 ZU PARIS.

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Wirkung der Frauen stattfinden kann. Als eine Folge
der prinzipiellen Gleichstellung der künstlerischen Frauen-
arbeit mit der Arbeit des Mannes wird das Verlangen
ausgesprochen, dass bei Wettbewerbungen und Ausstel-
lungen, zu denen die weibliche Handarbeit zugelassen
ist, sowohl ein Teil der Jury wie der Belohnungen und
Preise den Frauen vorbehalten bleibe.

3. Mit Bezug auf die in Paris immer noch
brennende Frage eines Gebäudes für die kunstge-
werblichen Sammlungen wird gewünscht, dass die
Frage der Unterbringung des Musee des arts
coratifs, das bis jetzt bekanntlich in einem
Teil des großen Industriepalastes der
Champs - Elysties Zuflucht gefunden hat,
der aber im Laufe der Jahre baufällig
geworden sein soll und nunmehr für die
Zwecke der neuen Weltausstellung seinem
Abbruch entgegensieht, im Pavillon de
Marsan einer schnellen Lösung zugeführt
werde; dass von dem Zeitpunkte ab, wo
das Museum der dekorativen Künste ein
passendes und würdiges Lokal habe, das
Musee du Garde-Meuble mit demselben
vereinigt werde, entweder so, dass eine
vollständige Fusion stattfinde, oder aber
auch so, dass gewisse Rücksichten und
Bestimmungen gewahrt und aufgestellt
werden, die einer näheren Vereinbarung
unterliegen.

4. Ladet der Kongress die Union
centrale ein, die Entwicklung der Stoff-
sammlung fortzusetzen und bestimmt,
dass ein Fragebogen an alle Handels-
kammern des Landes gehe, dessen Fas-
sung der Union centrale überlassen
bleibe und zum Zweck habe, die Fabri-
kationsorte nach den besten Gesichts-
punkten zu befragen, nach denen eine
zentrale Mustersammlung angelegt wer-
den könne.

5. Der Kongress legt der Union
centrale des arts decoratifs den Wunsch
nahe, sich mit den verschiedenen photo-
graphischen Gesellschaften Frankreichs
ui Verbindung zu setzen, sowohl mit den
Gesellschaften von Berufsphotographen, wie
denen von Amateurs, um durch diese neuen Be-
ziehungen die Sammlungen der photographischen
Abdrücke nach Gegenständen, die einen dekora-
tiven Wert besitzen, zu erweitern.

6. Wird die Forderung erhoben, es möge, um die
Künstlerischen Bestrebung«!] auf dem Gebiete der deko-
rativen Künste zu unterstützen, wie auch, um den Be-
strebungen der Gesellschaften, welche aus privater Ini-
toatäve hervorgegangen sind, eine wirksame Einflussnahme