des Romulus Amasaeus verwiesen wie auf die von Hans Jakob
Fugger unterstützte Pausaniasausgabe, Basel 1550, des Abraham
Loescher.
Ähnlich, wie es bei Hans Jakob der Fall war, wird Ulrich
von den zeitgenössischen Herausgebern immer wieder gerühmt
als Eigentümer einer großen vielseitigen Bibliothek und als
Freund und Beschützer der Gelehrten. Die angeführten Bei-
spiele würden schon als Einführung in die bibliotheksgeschicht-
liche Untersuchung genügen, wenn nicht noch in Kürze einer
besonderen Verbindung Ulrichs mit einem Philologen zu ge-
denken wäre, die unmittelbar zu den Problemen der Ent-
stehung der Fuggerschen Sammlung hinleitet.
Es war etwas in einer deutschen Familiengeschichte wohl
noch nicht Dagewesenes, daß ein einzelner Drucker und Ge-
lehrter von einer Privatperson das Recht bekam, sich nach sei-
nem Schutzpatron aus dem Geldadel zu benennen. Ich meine
den Franzosen Henricus Stephanus (1531-1598), den „Typogra-
phus illustris viri Huldrichi Fugger“ (und ähnlich), der als
solcher nicht erst 1559, wie Hartig S. 229 sagt, sondern öffent-
lich schon 1558 hervortritt. Nach Erscheinen von Almeloveen,
De vitis Stephanorum, Amsterdam, 1683, und zumal von
Maittaire, Stephanorum historia, London 1709, die wertvolles
Material bieten, hat namentlich A. A. Renouard in seinen
Annales de l’imprimerie des Etienne, die ich in der zweiten
Paris 1843 erschienenen Ausgabe benutze, die Tätigkeit des
Henricus Stephanus secundus für Ulrich Fugger untersucht
und belegt. Erschöpfend sind weder die Biographie noch die
Bibliographie des Henricus, auch nicht durch die Bücher und
Abhandlungen von A. Bernard, L. Clement, W. Meyer u. a.
Es müßten vor allem die Korrespondenzen des 16. Jahrhunderts
auf Briefe von, an und über Henricus Stephanus durchforscht,
die Listen seiner Veröffentlichungen vervollständigt, das Akten-
material planmäßig herangezogen werden. Selbst in Beschrän-
kung auf die Beziehungen zwischen H. Stephanus und U. Fug-
ger ließe sich noch viel mehr sagen, als ich im folgenden zu-
sammenstelle und erörtere. Das bibliotheksgeschichtliche Ziel
meiner Arbeit und der Wunsch, damit ein - vorläufiges - Ende
6 Lehmann, Fuggerbibliotheken
81
Fugger unterstützte Pausaniasausgabe, Basel 1550, des Abraham
Loescher.
Ähnlich, wie es bei Hans Jakob der Fall war, wird Ulrich
von den zeitgenössischen Herausgebern immer wieder gerühmt
als Eigentümer einer großen vielseitigen Bibliothek und als
Freund und Beschützer der Gelehrten. Die angeführten Bei-
spiele würden schon als Einführung in die bibliotheksgeschicht-
liche Untersuchung genügen, wenn nicht noch in Kürze einer
besonderen Verbindung Ulrichs mit einem Philologen zu ge-
denken wäre, die unmittelbar zu den Problemen der Ent-
stehung der Fuggerschen Sammlung hinleitet.
Es war etwas in einer deutschen Familiengeschichte wohl
noch nicht Dagewesenes, daß ein einzelner Drucker und Ge-
lehrter von einer Privatperson das Recht bekam, sich nach sei-
nem Schutzpatron aus dem Geldadel zu benennen. Ich meine
den Franzosen Henricus Stephanus (1531-1598), den „Typogra-
phus illustris viri Huldrichi Fugger“ (und ähnlich), der als
solcher nicht erst 1559, wie Hartig S. 229 sagt, sondern öffent-
lich schon 1558 hervortritt. Nach Erscheinen von Almeloveen,
De vitis Stephanorum, Amsterdam, 1683, und zumal von
Maittaire, Stephanorum historia, London 1709, die wertvolles
Material bieten, hat namentlich A. A. Renouard in seinen
Annales de l’imprimerie des Etienne, die ich in der zweiten
Paris 1843 erschienenen Ausgabe benutze, die Tätigkeit des
Henricus Stephanus secundus für Ulrich Fugger untersucht
und belegt. Erschöpfend sind weder die Biographie noch die
Bibliographie des Henricus, auch nicht durch die Bücher und
Abhandlungen von A. Bernard, L. Clement, W. Meyer u. a.
Es müßten vor allem die Korrespondenzen des 16. Jahrhunderts
auf Briefe von, an und über Henricus Stephanus durchforscht,
die Listen seiner Veröffentlichungen vervollständigt, das Akten-
material planmäßig herangezogen werden. Selbst in Beschrän-
kung auf die Beziehungen zwischen H. Stephanus und U. Fug-
ger ließe sich noch viel mehr sagen, als ich im folgenden zu-
sammenstelle und erörtere. Das bibliotheksgeschichtliche Ziel
meiner Arbeit und der Wunsch, damit ein - vorläufiges - Ende
6 Lehmann, Fuggerbibliotheken
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