DER MONOGRAMMIST t
(i e)
Zu den Monogrammisten minderer Qualität, die sich im Schatten
Schongauers einer gelegentlichen Betätigung erfreuten, ohne eigentlich
den Beweis ihrer Daseinsberechtigung erbracht zu haben, möchte ich
hier noch einen produktiven Stecher zählen, der zwar ebenso aus-
schließlich Kopist, doch in seiner besten Leistung einmal dem Col-
marer Meister ziemlich nahekommt. Es ist dies der Monogrammist
t, dessen Werk hier zum erstenmal zusammengestellt wird. Ich
habe wiederholt den Versuch gemacht, ihm eine Reihe von Blättern
zuzuweisen, zuerst ohne Benennung im Repertorium,1 dann unter dem
Notnamen „Meister des Katharinenrades“, weil sich das Wasserzeichen
des Katharinenrades mit oder ohne drei Blumen2 in vielen seiner Blätter
fand, in den Mitteilungen aus den Sächsischen Kunstsammlungen,3 wo
nur seine nach Zeichnungen Schongauers gefertigten Stiche aufgezählt
sind.4 Im II. Band dieses Katalogs ist er an zwei Stellen5 auch als „Meister
der Katharinen-Marter“ nach dem großen Stich Nr. 41 zitiert. Ich mußte
mich später, wenn auch widerstrebend, entschließen, ihn im V. Band
unter dem Namen des Monogrammisten $ einzuführen, weil ich
bereits dort seine 31 Kopien nach Kupferstichen Schongauers zu ver-
zeichnen genötigt war. Dabei bin ich mir wohl bewußt, daß das Mono-
gramm, welches nur auf einem einzigen Blatt, dem Bauern mit der
Wurst Nr. 54, in Spiegelschrift vorkommt, möglicherweise auch eine
andere Bedeutung haben könnte als die des Künstlernamens, da alle
seine übrigen 54 Stiche unbezeichnet sind. Es handelt sich hier eben
um eine prinzipielle Frage und es scheint mir besser, eine sonst schwer
-greifbare Individualität unter einem Monogramm zu vereinigen, das
1 XI. (1888) 64. 134. - Nr. 10, 23-35, 36 und 37 des Katalogs.
2 Vergl. Briquet 13362 und 13428.
3 V. (1914) p. 16.
i Ausgenommen Nr. 5,23—35 und 54 des Katalogs,
p. 205 und 220.
3*
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Zu den Monogrammisten minderer Qualität, die sich im Schatten
Schongauers einer gelegentlichen Betätigung erfreuten, ohne eigentlich
den Beweis ihrer Daseinsberechtigung erbracht zu haben, möchte ich
hier noch einen produktiven Stecher zählen, der zwar ebenso aus-
schließlich Kopist, doch in seiner besten Leistung einmal dem Col-
marer Meister ziemlich nahekommt. Es ist dies der Monogrammist
t, dessen Werk hier zum erstenmal zusammengestellt wird. Ich
habe wiederholt den Versuch gemacht, ihm eine Reihe von Blättern
zuzuweisen, zuerst ohne Benennung im Repertorium,1 dann unter dem
Notnamen „Meister des Katharinenrades“, weil sich das Wasserzeichen
des Katharinenrades mit oder ohne drei Blumen2 in vielen seiner Blätter
fand, in den Mitteilungen aus den Sächsischen Kunstsammlungen,3 wo
nur seine nach Zeichnungen Schongauers gefertigten Stiche aufgezählt
sind.4 Im II. Band dieses Katalogs ist er an zwei Stellen5 auch als „Meister
der Katharinen-Marter“ nach dem großen Stich Nr. 41 zitiert. Ich mußte
mich später, wenn auch widerstrebend, entschließen, ihn im V. Band
unter dem Namen des Monogrammisten $ einzuführen, weil ich
bereits dort seine 31 Kopien nach Kupferstichen Schongauers zu ver-
zeichnen genötigt war. Dabei bin ich mir wohl bewußt, daß das Mono-
gramm, welches nur auf einem einzigen Blatt, dem Bauern mit der
Wurst Nr. 54, in Spiegelschrift vorkommt, möglicherweise auch eine
andere Bedeutung haben könnte als die des Künstlernamens, da alle
seine übrigen 54 Stiche unbezeichnet sind. Es handelt sich hier eben
um eine prinzipielle Frage und es scheint mir besser, eine sonst schwer
-greifbare Individualität unter einem Monogramm zu vereinigen, das
1 XI. (1888) 64. 134. - Nr. 10, 23-35, 36 und 37 des Katalogs.
2 Vergl. Briquet 13362 und 13428.
3 V. (1914) p. 16.
i Ausgenommen Nr. 5,23—35 und 54 des Katalogs,
p. 205 und 220.
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