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WENZEL VON OLMÜTZ

Mit Wenzel von Olmütz schließt die Reihe der eigentlichen Schon-
gauer-Kopisten, die den Inhalt dieses Bandes ausmachen, und es folgen
nur vier Kupferstecher höheren Ranges, die Meister P M, B JfcR,
•L' und deren augenscheinlich selbständige Arbeiten noch

den Einfluß Schongauers verraten, so daß man sie im weiteren Sinne
der Schule des Colmarers zurechnen kann.

Dagegen soll der Monogrammist b<?< 8, obwohl er auch einige Blätter
der Passion Schongauers kopiert hat, erst in einem der folgenden
Bände behandelt werden, weil er — diese eine Ausnahme abgerechnet —
lediglich ein Trabant des Hausbuch-Meisters ist und sein Werk
aus Kopien nach erhaltenen und verschollenen Originalen jenes großen
Meisters besteht. Er gehört also eng mit diesem zusammen, der seiner-
seits wenigstens in einigen Handzeichnungen nach Motiven Schongauers
von den letzten Strahlen der Zentralsonne deutscher Kunst des XV. Jahr-
hunderts getroffen wird.

Dies vorausgeschickt, wenden wir uns nunmehr Wenzel von Olmütz
zu, dem ersten Nachfolger Martin Schongauers, der außer dessen
Bruder Ludwig und neben Israhel van Meckenem mit vollem Namen
bekannt ist. Er hat nicht ausschließlich die Stiche des Colmarers kopiert,
obwohl mehr als die Hälfte seiner 91 Blätter aus Schongauer-Kopien
besteht.1 3 seiner Kupferstiche erweisen sich als Kopien nach Ori-
ginalen des Hausbuch-Meisters,2 je einer nach dem Meister B dtfl-3
und dem Meister-L'Cyy Zu 3 Blättern finden sich die Vorlagen im
Werk des Meisters pw,5 doch kann man mit ziemlicher Sicherheit

1 Im ganzen 50 Stiche: Nr. 1, 2, 4, 6—9, 11—21, 24, 26, 27, 32—49, 51—54, 56 und
73-78.

2 Nr. 58, 59 und 67.

3 Nr. 64.

* Nr. 23.

3 Nr. 88, 89 und 91.
 
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