DER MEISTER
Wie in der Publikation der Graphischen Gesellschaft von 1922 lasse
ich auch hier am Schluß des VI. Bandes das nur aus 4 Blättern be-
stehende Werk des Meisters unmittelbar jenem des Meisters
•L' folgen, da beide Künstler große Ähnlichkeit miteinander zeigen.
Daß ihr Stecher jedoch nicht eine und dieselbe Persönlichkeit sein
kann, bezeugt schon die Verschiedenheit der Bezeichnung. Dennoch
läßt sich eine stilistische und technische Verwandtschaft nicht ver-
kennen, die keineswegs nur in der gemeinsamen Abhängigkeit von
Schongauer begründet liegt und die am stärksten in dem großen
Schweißtuch des Meisters -L'Cyy von 1497 zutage tritt.
Die vier durch ihre Lebendigkeit aus der gesamten zeitgenössischen
Graphik herausragenden, bildnismäßig wirkenden Köpfe sind nach der
Anordnung ihrer Hintergründe offenbar paarweise gedacht. Vielleicht
war deshalb immer nur eines der Blätter vom Stecher mit dem Mono-
gramm versehen, bei dem ersten Paar der männliche Kopf, beim
zweiten der weibliche. Mit Sicherheit läßt sich das nicht feststellen,
weil zwar Nr. 3 in einem I. Zustand der Sammlung v. Rothschild mit
vollem Plattenrand erhalten ist, so daß man das Fehlen der Bezeichnung
nachweisen kann, aber Nr. 2 nur in einem unten verschnittenen Ab-
druck bekannt ist, das Monogramm also ebenso gut wie bei Nr. 1 und 4
ursprünglich unter der Fensterbrüstung gestanden haben könnte. Der
Maßstab des Monogramms ist verschieden. Bei Nr. 1 erreicht das Werk-
zeichen eine Höhe von 9 mm., bei Nr. 4 nur eine solche von 6 mm.
und die Breite des ganzen Monogramms beträgt bei Nr. 1 23 mm., bei
Nr. 4 nur 15 mm.
Ob es sich wirklich um Bildnisse und nicht bloß um Studien- oder
Charakterköpfe handelt, wird schwer zu entscheiden sein. Für dieerstere
Auffassung spräche vielleicht das ungleiche Alter der beiden Paare, die
aus je einem Greis und einem jungen Mädchen bestehen, so daß man
sie für Glieder einer Familie, vielleicht der des Künstlers selbst, halten
Wie in der Publikation der Graphischen Gesellschaft von 1922 lasse
ich auch hier am Schluß des VI. Bandes das nur aus 4 Blättern be-
stehende Werk des Meisters unmittelbar jenem des Meisters
•L' folgen, da beide Künstler große Ähnlichkeit miteinander zeigen.
Daß ihr Stecher jedoch nicht eine und dieselbe Persönlichkeit sein
kann, bezeugt schon die Verschiedenheit der Bezeichnung. Dennoch
läßt sich eine stilistische und technische Verwandtschaft nicht ver-
kennen, die keineswegs nur in der gemeinsamen Abhängigkeit von
Schongauer begründet liegt und die am stärksten in dem großen
Schweißtuch des Meisters -L'Cyy von 1497 zutage tritt.
Die vier durch ihre Lebendigkeit aus der gesamten zeitgenössischen
Graphik herausragenden, bildnismäßig wirkenden Köpfe sind nach der
Anordnung ihrer Hintergründe offenbar paarweise gedacht. Vielleicht
war deshalb immer nur eines der Blätter vom Stecher mit dem Mono-
gramm versehen, bei dem ersten Paar der männliche Kopf, beim
zweiten der weibliche. Mit Sicherheit läßt sich das nicht feststellen,
weil zwar Nr. 3 in einem I. Zustand der Sammlung v. Rothschild mit
vollem Plattenrand erhalten ist, so daß man das Fehlen der Bezeichnung
nachweisen kann, aber Nr. 2 nur in einem unten verschnittenen Ab-
druck bekannt ist, das Monogramm also ebenso gut wie bei Nr. 1 und 4
ursprünglich unter der Fensterbrüstung gestanden haben könnte. Der
Maßstab des Monogramms ist verschieden. Bei Nr. 1 erreicht das Werk-
zeichen eine Höhe von 9 mm., bei Nr. 4 nur eine solche von 6 mm.
und die Breite des ganzen Monogramms beträgt bei Nr. 1 23 mm., bei
Nr. 4 nur 15 mm.
Ob es sich wirklich um Bildnisse und nicht bloß um Studien- oder
Charakterköpfe handelt, wird schwer zu entscheiden sein. Für dieerstere
Auffassung spräche vielleicht das ungleiche Alter der beiden Paare, die
aus je einem Greis und einem jungen Mädchen bestehen, so daß man
sie für Glieder einer Familie, vielleicht der des Künstlers selbst, halten